Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmisches Wiedersehen auf Maynard Manor (German Edition)

Stürmisches Wiedersehen auf Maynard Manor (German Edition)

Titel: Stürmisches Wiedersehen auf Maynard Manor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
Vom Netzwerk:
mir das klargemacht, bevor etwas passieren konnte.“
    „Ich … ich verstehe das nicht. Ich dachte, du willst mich!“
    „Natürlich will ich dich. Du bist sehr begehrenswert und bildschön, das habe ich dir ja gesagt. Aber das ist keine Rechtfertigung dafür, dir deine Unschuld zu rauben.“
    „Warum hast du mich dann hierhergebracht?“ Chloé war fassungslos.
    Darius beantwortete ihre Frage so unverblümt und roh, dass sie errötete und ihre Blöße unter der Decke verbarg. Nicht, dass er sie überhaupt eines Blickes würdigte.
    „Du solltest dich ebenfalls anziehen. Ich würde dich das gern ungestört tun lassen, nur brauchst du sicher Hilfe mit den verdammten Knöpfen.“
    Chloés Kehle war wie zugeschnürt. „Danke, aber zu Hause habe ich es auch allein geschafft.“
    „Gut, dann kann ich ja gehen. Es wäre natürlich besser, wenn wir nicht gemeinsam unten wieder auftauchten“, fuhr Darius kühl, fast distanziert fort und erklärte ihr, wie sie zurück zum Ballsaal kam. Als er sich an der Tür noch einmal umdrehte, wirkte sein Gesicht im schwachen Schein der Lampe fremd: trostlos und fast ein wenig verhärmt.
    „Das hätte nie passieren dürfen“, sagte er. „Es ist wirklich das Beste, wenn wir uns jetzt verabschieden. Ich hoffe, das wirst du eines Tages verstehen.“
    Nein, das werde ich niemals, dachte Chloé, als er leise die Tür hinter sich schloss. Sie fühlte sich wie betäubt, doch bald würden Verzweiflung und tiefe Demütigung sie erfüllen. Hoffentlich wäre sie dann schon wieder zu Hause.
    Ihre Hände zitterten so sehr, dass sie sich nur mit Mühe wieder anziehen konnte. Doch es war allemal besser so, als sich von Darius Maynard helfen und dabei berühren zu lassen. Von nun würde sie mit dem Wissen leben müssen, dass sie sich ihm mit Leib und Seele hatte hingeben wollen – und zurückgewiesen worden war. Es hatte ihn wohl abgeschreckt, wie vollkommen unerfahren sie war.
    Aber hatte er denn nicht gewusst, dass sie noch nie mit einem Mann zusammen gewesen war? Hatte er gedacht, sie sei wie die anderen Flittchen des Ortes? Bei dem Gedanken schauderte Chloé.
    Nachdem sie sich angezogen und ihr Haar in Ordnung gebracht hatte, ging sie hinaus. Auf der Treppe nach unten begegnete sie Penny Maynard.
    „Ach, da bist du ja! Dein Onkel und deine Tante haben dich schon überall gesucht. Ich glaube, sie wollen bald aufbrechen.“
    Chloé rang sich ein Lächeln ab. „Oh, danke. Es tut mir leid, dass sie schon auf mich warten. Ich habe wohl ein bisschen zu viel Bowle getrunken und musste mal kurz durchatmen.“
    „Ach, so was kommt vor“, erwiderte Penny schulterzuckend. „Der Punsch ist nach einem von Darius’ Rezepten, die haben es immer in sich. Wahrscheinlich hast du noch Glück gehabt.“
    „Bestimmt“, brachte Chloé mühsam heraus. Dann ging sie davon, um die beiden Menschen zu suchen, die sie liebten. Sie würde mit ihnen nach Hause fahren und sich dann dort zurückziehen, um sich auszuweinen.

9. KAPITEL
    Noch immer saß Chloé am Fenster. Ihr war kalt, und nun spürte sie, dass ihr Tränen übers Gesicht liefen. Die Erinnerung an die sieben Jahre zurückliegenden Ereignisse hatte eine alte Wunde wieder aufgerissen, die immer noch sehr schmerzte.
    Auch nach dem Geburtstagsball hatte Chloé die ganze Nacht geweint. Tiefe, verzweifelte Schluchzer hatten sie geschüttelt. Ihr Verschwinden hatte sie damit erklärt, ihr sei nach dem Essen unwohl gewesen und sie habe vermutet, etwas davon nicht vertragen zu haben.
    „Du siehst aber elend aus“, hatte Tante Libby besorgt gesagt. „Morgen solltest du auf jeden Fall ausschlafen.“
    Und das tat Chloé, als die Tränen endlich versiegt waren. Nachdem sie schließlich gegen Mittag aufwachte, duschte sie und zog sich an. Mit tiefen Schatten unter den Augen ging sie dann in die Küche.
    Früher oder später würde sie Darius wieder gegenübertreten müssen, doch wie sollte sie dazu jemals in der Lage sein?
    Onkel Hal war zum Mittagessen nach Hause gekommen. Er und Tante Libby unterhielten sich leise und sehr ernst, als Chloé eintrat.
    „Oh, Entschuldigung“, sagte sie. „Unterbreche ich euch bei einem Privatgespräch?“
    „Nein, nein.“ Libby wirkte gequält. „Inzwischen wird sich das Ganze mit allen schmutzigen Details herumgesprochen haben, dafür hat Mrs Thursgood sicher gesorgt.“
    Plötzlich wurde Chloé kalt. Hatte sie etwa jemand aus Darius’ Schlafzimmer kommen sehen?
    „Auf Maynard Manor ist etwas vorgefallen“, sagte

Weitere Kostenlose Bücher