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Stützpunkt Roter Stern

Stützpunkt Roter Stern

Titel: Stützpunkt Roter Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Sie Kommandant Tamrrrad meine herzlichsten Grüße aus«, erwiderte Commander Leslie.
    Auf Seiten der Starr herrschte auf einmal Schweigen.
    Ein Schweigen, das irgendwie einen betretenen, verlegenen Eindruck machte, zumindest auf Leslie. Habe ich da diplomatisch irgendwie daneben gegriffen, ohne mir etwas dabei gedacht zu haben? , fragte er sich leicht erschrocken. Angesichts einer nahezu völligen Unkenntnis der Starr'schen Gestik und Mimik war das sehr schwer zu beurteilen. Auch möglich, dass ich gerade einen Ausbruch sauroider Heiterkeit miterlebe und es gar nicht bemerke …
    Der stellvertretende Kommandant Shrrromwuarrr schaltete seinen Translator ab und tauschte sich mit einem seiner Begleiter so leise aus, dass auch Leslies Gerät nicht mehr genug Sprachmaterial erfasste.
    »Irgendetwas scheint unsere Gastgeber verwirrt zu haben«, stellte Dr. Miles Jennings fest. »Mein Diagnose-Scanner zeigt eine deutliche Erhöhung verschiedener Stoffwechselfunktionen bei unseren echsenartigen Freunden.«
    »Na, ob sie unsere Freunde werden, müssen wir erst noch abwarten!«, mischte sich Sergeant Saul Darren in das Gespräch ein.
    »Haben Sie das nicht schon bewiesen?« Irina Bergdorffs Bemerkung klang ziemlich spitz. Sie hob sowohl das Kinn als auch die Augenbrauen. »Ich meine, sie haben immerhin das Sol-System verteidigt – oder etwa nicht? Auch wenn es wohl für immer ein wunder Punkt in der Historie des Star Corps of Space Defence bleiben wird, dass wir das nicht aus eigenen Kräften schaffen konnten. Ihr Eingreifen zu unseren Gunsten ist nun mal eine Tatsache.«
    »Wir sollten unsere Dankbarkeit trotzdem nicht übertreiben«, fand Sergeant Saul Darren, dessen Gesicht wie gemeißelt aussah. »Die haben letztlich auch nichts anderes getan, als ihre Interessen zu verfolgen. Das sollten wir nie vergessen.«
    »Vor allem sollten wir nicht vergessen, dass wir hier nicht allein sind und keineswegs abschätzen können, wie gut die akustischen Erfassungen der starr'schen Translatoren sind!«
    »Ihre Ohren sind jedenfalls zweifellos sehr viel leistungsfähiger als die eines Menschen«, stellte Dr. Jennings unmissverständlich fest.
     
     
    Die Starr schienen sich wieder beruhigt zu haben.
    Shrrromwuarrr schaltete seinen eigenen Translator wieder ein und ergriff das Wort.
    »Wir verstehen die Bezugnahme auf das Herz unseres Kommandanten nicht, aber wir versichern Ihnen, dass medizinisch gesehen alle seine Organe in einem einwandfreien Zustand sind und bedanken uns für die höflich-besorgte Nachfrage um die Gesundheit unseres Kommandanten. Das wird ihn freuen und tief rühren.«
    Ich habe doch nur das Wort »herzlich« gebraucht! , durchfuhr es Leslie. Offenbar hatte das von den Starr verwendete Translatorsystem mit dem Idiom der Menschen so seine Schwierigkeiten. Fast tröstet einen das – angesichts ihrer sonstigen technischen Überlegenheit!
    Shrrromwuarrr deutete auf die Antigrav-Plattform. »Kommen Sie! Als unsere Gäste sind Sie bei uns in allen Ehren willkommen. Ich möchte Ihnen die Zentrale unserer Station zeigen und dann mit Ihnen in angenehmerer Umgebung über die Dinge sprechen, die uns beiden wichtig sind.«
    »Ich folge gerne Ihrem Vorschlag«, erwiderte Commander Leslie in der Hoffnung, nicht gleich wieder in ein neues Fettnäpfchen zu treten.
    »Kommen Sie auf unsere Flügel der Allgemeinheit «, forderte Shrrromwuarrr und deutete auf die Antigrav-Platte.
    »Gerne«, sagte Commander Leslie. Ich hoffe nur, dass man da nicht im hohen Bogen herunterfliegt! , ging es ihm gleichzeitig durch den Kopf.
    Die Delegation der Menschen trat also zusammen mit den Starr auf die Flügel der Allgemeinheit . Die Antigrav-Scheibe erhob sich langsam. Im ersten Moment glaubte Leslie sein Gleichgewicht zu verlieren, aber dann spürte er, wie sich unsichtbare Hände um seine Füße und Unterschenkel zu legen schienen. Zumindest hatte er das Gefühl. In Wirklichkeit handelte es sich wohl um künstlich erzeugte Stabilisationsfelder.
    Die Menschen auf den Flügeln der Allgemeinheit waren überrascht, wie sicher sie dadurch auf der Antigrav-Scheibe standen. Die Gefahr zu stürzen war wirklich gleich null. Dabei wurde die Beweglichkeit im vollen Umfang erhalten. Es war nämlich keineswegs so, dass die Stabilisationsfelder den Betreffenden an die Oberfläche der Antigrav-Scheibe fesselten. Stattdessen konnte man jederzeit seine Füße heben. Es funktionierte ganz ähnlich den Magnetstiefeln, die man in der irdischen Raumfahrt vor

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