Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stützpunkt Roter Stern

Stützpunkt Roter Stern

Titel: Stützpunkt Roter Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
können.«
    »Was ist mit diesem Riesenschiff nun geschehen?«, ließ Leslie nicht locker. »Sie gehen kein großes Risiko ein, wenn wir uns zur Diskretion verpflichten. Aber die Angehörigen der Verschwundenen sollten nach all den Monaten nun endlich Gewissheit darüber haben, was mit ihnen geschah …«
    Erneut schwieg der Starr. Er ließ sich auf einem der neuen Sitzmöbel nieder, die der Physiognomie der Sauroiden genau angepasst waren.
    »Wir werden über diese Frage noch einmal sprechen«, erklärte der Starr schließlich. »Aber erst, wenn die Gefahr von außen vorüber ist.«

 
Kapitel 8 – Das Land der Geister
     
    Eine leichte Vibration weckte Tryskwyn.
    Er hatte sich für die heißesten Stunden des Tages in den Sand eingegraben. Der Last-Skorpion hatte ihm dabei geholfen. Die Riesen-Skorpione waren hervorragende Grabkräfte.
    Tryskwyn hingegen merkte, dass er etwas aus der Übung war. Seine Grube glich am Ende eher einem etwa drei Meter hohen Sandhügel. Dementsprechend warm blieb es dadurch auch unter dem Sand, den er sich mit ausholenden Bewegungen seiner vier Extremitäten auf den Rücken geschleudert hatte.
    Der Schutz durch den Sand wirkte sich dennoch positiv aus. Andernfalls hätte Tryskwyn damit rechnen müssen, dass ihm spätestens am zweiten oder dritten Tag seiner Reise die Haut in verbrannten Fetzen vom Körper hing. Außerdem gab es den Verdacht, dass es die Entstehung von dauerhaften, unheilbaren Geschwüren begünstigte, wenn man sich zu sehr dem Sonnenlicht aussetzte.
    Diese Theorie war zwar umstritten und ein Teil der Gelehrten bezweifelte, dass ihr die mathematisch-statistische Grundlage fehlte, aber sie hatte auf viele Stämme gerade am unteren, in die Wüste hineinragenden Bereich des Niederkanals immerhin so viel Eindruck gemacht, dass es zur allgemeinen Verhaltensregel geworden war, den Aufenthalt im Freien in den Mittagsstunden möglichst zu vermeiden.
    Die Vibrationen wurden stärker, setzten sich nun überdeutlich im Boden fort.
    Selbst in dem lockeren, durch Tryskwyns Grabarbeiten aufgewühlten Sand waren sie deutlich zu spüren. Auch der Last-Skorpion hatte sie bemerkt und wurde immer unruhiger.
    Außerdem sandte er eine Antwort .
    Eine Antwort war eine Botschaft, die im Prinzip über denselben Sinneskanal ausgetauscht wurde wie es bei einem Ruf der Fall war. Aber bei einem Last-Skorpion war unter den Embaan grundsätzlich nur von einer Antwort die Rede und niemals von einem Ruf , denn die Äußerungen besaßen natürlich keinerlei befehlenden Charakter.
    Außerdem sollte damit der Unterschied zwischen den Embaan und allen anderen höheren Lebewesen, die auf dem Planeten beheimatet waren, hervorgehoben werden.
    Viele Lebewesen auf dieser Welt, die von den Embaan einfach nur Welt genannt wurde, aber von den Außenweltlern als dritter Planet einer Sonne mit dem Namen Barasamdan bezeichnet wurde, besaßen diesen Sinn, der sie befähigte, Rufe zu verstehen oder mitunter sogar Antworten zu geben. Ob sie auch die Fähigkeit hatten, wie die Embaan Geister zu sehen, war umstritten und hatte wiederholt zu heftigen Disputen zwischen den Gelehrten geführt.
    Tatsache war aber, dass die Außenweltler auf diese Weise nicht zu kommunizieren vermochten. Sie waren taub für den Ruf , sie gaben keine Antwort und sie waren blind für die Geister , was einen Zusammenhang eigentlich nahe legte.
    Die Antwort des Last-Skorpions kam eher einem irren Schrei gleich. Er hatte offenbar etwas wahrgenommen, das bei ihm tiefes Entsetzen ausgelöst hatte.
    Es waren allerdings andere Sinne, die einen Skorpion zur Vorwarn-Instanz in der Wüste machten.
    Sie identifizierten Gefahren schon aus großer Entfernung und nahmen vor allem Sandwühlschlangen und ihre eigenen wilden Artgenossen bereits wahr, bevor ein Embaan auf sie aufmerksam wurde. Das lag nicht daran, dass die Sinne der Embaan weniger empfindlich als die der Skorpione gewesen wären. Das Gegenteil war der Fall. Aber ein Embaan war ständig damit beschäftigt, einen Teil seiner Wahrnehmungen auszublenden, um seine verschiedenen Sinneswahrnehmungen überhaupt noch richtig interpretieren zu können.
    Ein Last-Skorpion hingegen konzentrierte sich nur auf wenige Dinge. Und das war in erster Linie alles das, was er als Gefahr betrachtete.
    Der Skorpion hatte sich schneller aus dem Erdreich gewühlt als Tryskwyn.
    Die Wassersäcke hatte Tryskwyn dem Tier aufgeschnallt gelassen. Das war allgemein übliche Praxis. Die Skorpione gruben sie dann mit ein, so

Weitere Kostenlose Bücher