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Stützpunkt Roter Stern

Stützpunkt Roter Stern

Titel: Stützpunkt Roter Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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zu vertreiben.
    Die Tiere begannen dutzendfach vor Schmerz schrille Laute auszustoßen oder mit den Beißzangen gegeneinander zu schaben, was einen ohrenbetäubenden Lärm verursachte.
    Sie wichen tatsächlich etwas zurück.
    Noch etwas anderes fiel Tryskwyn auf. Der Himmel ist voller Himmelsschiffe der Geister! , durchfuhr es ihn. Sie stiegen jetzt überall vom Boden auf.
    Die Himmelschiffe waren kein ungewöhnlicher Anblick für einen Embaan – und vermutlich auch nicht für alle anderen Lebewesen dieser Welt, die in der Lage waren, die Geister zu sehen.
    Aber nie waren es so viele … Zumindest nicht in der Zeit, an die ich mich erinnern kann …
    Einige Legenden berichteten über riesige Flotten von Himmelsschiffen. Angeblich waren sie in früheren Zeitaltern so dicht an dicht geflogen, dass kaum noch Sonnenlicht den Boden berührte und sich ein riesiger Schatten auf der Oberfläche ausbreitete.
    Und ein kalter Hauch kühlte die Welt, die von dem roten Riesenfeuer am Himmel so furchtbar verbrannt worden war! , erinnerte sich Tryskwyn an eine Zeile dieser Überlieferung, die auf Dutzende von Decken gestickt worden war und dort nachgelesen werden konnte.
    Dieser Zustand wurde zwar jetzt noch nicht ganz erreicht – aber je länger Tryskwyn zum Himmel starrte, desto mehr Schiffe erschienen am Himmel.
    Manche von ihnen hatten gewaltige Ausmaße.
    Sie waren zwei- bis dreimal so groß wie die Schiffe der Außenweltler, die manchmal bei ihrer Station mitten in der Wüste landeten.
    Sie sind es, die die Großskorpione so verwirren! , erkannte Tryskwyn. Die Tiere waren offenbar halb wahnsinnig vor Furcht und Hunger. Anders war es nicht zu erklären, dass der Schmersruf , den Tryskwyn ausgesandt hatte, letztlich ohne dauerhafte Wirkung blieb.
    In der Ferne sah der Embaan eine weitere Herde von Großskorpionen über den Wüstensand krabbeln. Sie durchpflügten ihn dabei regelrecht nach Sandschlangen. Aber an ihren wütenden Zischlauten war zu hören, dass sie nicht fündig wurden.
    Offenbar haben sich auch die Sandwühlschlangen schon davongemacht! , überlegte Tryskwyn.
    Niemand wusste genau, ob die Sandwühlschlangen auf Geister reagierten oder nicht. Aber eigentlich lag die Annahme nahe, dass sie die Geister wahrnahmen, denn die Sandwühlschlangen ließen sich ja schließlich auch durch einen Ruf töten.
    Manchmal erhielt man sogar eine sehr schwache Antwort von ihnen – allerdings war diese im Gegensatz zu den Skorpionen nur für jemanden wahrzunehmen, der das gelernt hatte. Die Antwort einer Sandwühlschlange war nämlich ansonsten viel zu schwach. Man musste sehr viele andere Eindrücke ausblenden, um sie spüren zu können. Aber zu dieser Konzentrationsleistung waren die meisten Embaan nicht in der Lage.
    Jetzt versuchte der erste Großskorpion einen Angriff.
    Er schnellte urplötzlich vor, stieß ein ohrenbetäubendes Zischen aus und griff den Last-Skorpion an.
    Mit den Zangen schnappte der Angreifer nach dem Tier. Der Stachel schnellte vor, aber der Last-Skorpion wich geschickt aus.
    Nicht nur die schnellen Ausweichbewegungen, auch der Panzer schützte ihn vor dem Stachel seines Angreifers. Aber dieser setzte offenbar auf die relativ geringe Möglichkeit, den Gesichtsbereich zu treffen. Oder die Stellen, an denen keine Panzerung vorhanden war – Gelenke oder die Ansätze der Extremitäten. Ein Treffer an einer weichen Stelle, durch die das Gift sofort in den Körper gelang, konnte den Kampf schnell beenden.
    Tryskwyn stieß einen Todesruf aus.
    Akustisch war nur ein dumpfes Brummen zu hören.
    Das, was man nicht hören konnte, war das Gefährliche. Der Ruf reichte vollkommen aus, um den Angreifer zu töten. Der Großskorpion erstarrte mitten in der Bewegung. Er hatte gerade zu einem weiteren Angriff angesetzt und nun stand er wie erstarrt da.
    Er lebte nicht mehr.
    Der Last-Skorpion stob davon und Tryskwyn musste mit einem energischen Ruf eingreifen, damit er nicht geradewegs seinen wilden Artgenossen in die Beißwerkzeuge hineinlief. Letztere wurden jetzt von den großen Skorpionen überall so lautstark gewetzt, dass es Tryskwyn in den Ohren schmerzte.
    Er musste fast ein Zehntel dieses Eindrucks ausblenden, andernfalls hätte er diesen Krach nicht ertragen können.
     
     
    Jetzt griffen auch die anderen Großskorpione an. Der Tod ihres Artgenossen schreckte sie offenbar nicht in dem Maße, wie Tryskwyn es eigentlich erwartet und gehofft hatte.
    Das Gegenteil war der Fall.
    Sie schienen dadurch nur noch mehr

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