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Stützpunkt Roter Stern

Stützpunkt Roter Stern

Titel: Stützpunkt Roter Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hätte keinen Sinn. Es wären immer dieselben Fragen und dasselbe Gequatsche. Ich glaube nicht, dass Sie mir helfen können. Also bringen wir es hinter uns, damit den Vorschriften Genüge getan wird. Mein Name ist Robert Mutawesi, ich bin Lieutenant im Dienst des Star Corps und möchte es eigentlich auch bleiben – und zwar im aktiven Außendienst mit einem Raumkommando und nicht an einem Schreibtisch auf der Erde, wohin Sie mich jetzt wahrscheinlich verbannen werden. Aus der nachlässigen, militärisch inkorrekten Art und Weise, in der ich Ihnen meinen Namen und Rang genannt habe, werden Sie wahrscheinlich schließen, dass ich innerlich mit dem Star Corps abgeschlossen habe und nicht mehr die nötige psychische Stabilität für den aktiven Dienst eines Raumkommandos mitbringe. Ich gebe Ihnen einen Tipp: Das liegt alles an meiner Kindheit. Darauf läuft es doch sowieso hinaus, oder?
    FRAGE: Sie haben viel durchgemacht, Lieutenant Mutawesi. Und es geht dem Star Corps darum, dass Sie die Folgen der außerordentlichen Belastungen, die Sie getragen haben, besser verarbeiten können – um nichts anderes.
    ANTWORT: Na, großartig!
    FRAGE: Wenn Sie schon davon sprechen: Wir können gerne mit Ihrer Kindheit beginnen, Lieutenant Mutawesi. Ich nehme an, dass es leichter für Sie ist, darüber zu reden, als über Ihre Zeit an Bord des Riesen-Arachnoiden.
    ANTWORT: Wie kommen Sie denn darauf? Wenn man sieht, wie ein Msssarrr dabei ist, einem Mitglied der eigenen Crew das Gehirn aus dem Schädel zu schlürfen, steckt man das doch als Star Corps Offizier weg wie nichts! Viel schlimmer ist es doch, dass meine Eltern mich in meiner Kindheit gezwungen haben, Konflikte gewaltfrei und durch Kompromisse zu lösen, anstatt handfest und durch Gemeinheit. Das sind traumatische Erlebnisse – nicht der Umstand, dass mir die Hirnmasse von Crewwoman Kücük ins Gesicht spritzte und mir die Stirn hinunterlief und ich nicht mal in der Lage war, es abzuwischen, weil ich gefesselt war!
    FRAGE: Ihr Vater ist Christophorer, nicht wahr?
    ANTWORT: Er WAR Christophorer. Meine Eltern leben nicht mehr.
    FRAGE: Was glauben Sie, würde Ihr Vater zu dem Sarkasmus sagen, den Sie mir jetzt schon die ganze Zeit demonstrieren?
    ANTWORT: Wahrscheinlich würde er darin eine Ausdrucksform Gottes sehen – so wie in allem, was uns umgibt, was uns durchdringt, was wir wahrnehmen. Er würde darin eine Bedeutung zu erfassen versuchen, die es wahrscheinlich gar nicht gibt. Genau wie Sie würde er versuchen, Sinn in der Sinnlosigkeit zu sehen. Ihre Religion ist etwas unterschiedlich. Aber ersetzen Sie Gott durch Freud, dann haben Sie wahrscheinlich ungefähr dasselbe …
    FRAGE: Es scheint eine Menge Dinge zu geben, die Sie Ihrem Vater noch gerne gesagt hätten. Meinetwegen können Sie das jetzt gerne nachholen – wenn Sie mich schon mit ihm so stark identifizieren.
    ANTWORT: Ich spreche von einer Analogie – nicht von dem, was Sie wohl unter einer ÜBERTRAGUNG verstehen würden. Das liegt hier definitiv nicht vor.
    FRAGE (Pause. Atmen. Tiefes Durchatmen. Wieder Pause): Es gibt Dinge, die so schrecklich sind, dass man sie um keinen Preis der Welt ansehen möchte. Sie sind genau dazu gezwungen worden. Es ist kein Wunder, dass Sie es jetzt vermeiden wollen, sich mit diesen Schrecken noch einmal konfrontieren zu müssen. Das kann ich gut verstehen.
    ANTWORT: Ach ja?
    FRAGE: Aber Sie werden nicht umhin kommen, sich der Wahrheit zu stellen, Lieutenant Mutawesi. Und am Ende wird es ein befreiendes Gefühl sein, glauben Sie mir!
    ANTWORT: Na, wenn Sie das sagen!
    FRAGE: Ist es Ihnen übrigens Recht, wenn ich Sie weiterhin mit Lieutenant Mutawesi anspreche? Oder löst bereits diese Ansprache eine Belastungsreaktion bei Ihnen aus?
    ANTWORT: Nehmen Sie doch Ihren verdammten Diagnose-Scanner, und probieren Sie es aus, wenn Sie das wirklich wissen wollen. Aber noch scheinen Sie mich mit jemandem zu verwechseln …
    FRAGE: So?
    ANTWORT: Und zwar mit jemandem, den dieser Mist interessiert. Schreiben Sie mir was auf, was meine Laune etwas hebt und den Rest überlassen Sie bitte einfach mir, okay? Dann haben wir beide den geringsten Ärger.
     
     
     
     
     
    An Bord der STERNENFAUST,
    einige Monate zuvor im Orbit von Barasamdan III …
     
    »Sir, ich habe hier ein paar äußerst seltsame Ortungsergebnisse«, sagte Lieutenant Majevsky mit in Gedanken versunkener Stimme.
    Lieutenant Commander Björn Soldo lehnte sich im Kommandantensessel zurück und holte sich durch die

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