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Stunde der Klesh

Stunde der Klesh

Titel: Stunde der Klesh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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waren klickend-metallische Laute zu hören, so als ob Schlösser einrasteten. Sie waren eingeschlossen.
    Sie preßten sich eng aneinander. Lähmender Druck lastete auf ihren Gliedern, und dann gab es plötzlich überhaupt kein Gefühl mehr, und einen Augenblick später gab es gar nichts mehr. Es gab kein Versinken, kein Hinüberdämmern, wie wenn man in Schlaf oder Bewußtlosigkeit sinkt. Die Zeit war angehalten. Meure war gerade im Begriff zu sagen: „Ich de…
     
    STOP
     
    …nke, es ist eine Art Schutzfeld.“ Da setzte die Zeit wieder ein, die Tür sprang auf, und aus Lautsprechern im ganzen Schiff erklang ein Gong, der von einer Spsomstimme unterbrochen wurde, die in regelmäßigen Abständen immer das gleiche Wort wiederholte, etwas, das wie ‚Vv-h’t’ klang. Die Tür zu ihrer Gemeinschaftskabine flog auf, und von draußen drang verwirrter Lärm zu ihnen herein. Clellendols Stimme drang klar durch die Konfusion. „Hoch! Hoch! Sofort raus aus dem Schiff!“
    Mit fliegenden Bewegungen suchten Meure und Audiart ihre Kleidung zusammen, die achtlos verstreut umherlag. Während sie sich noch mühten, sie anzulegen, war überall das Klappen von Schrank- und Kabinentüren zu hören, dann war es still. Jetzt konnten sie hören, welche Geräusche das Schiff machte. Diese Töne wurden kaum durch die Luft, sondern durch das Material des Schiffes selbst übertragen. Ein langanhaltendes Stöhnen erscholl, von gelegentlichem Knacken und Reißen übertönt. Aus der Ferne hörte man hin und wieder das Zischen ausströmenden Gases. Sie verschwendeten keine Zeit mehr darauf, ihre Habseligkeiten zusammenzusuchen, sondern stürzten durch die Küche in den Gemeinschaftsraum, dessen Beleuchtung noch arbeitete, aber schon flackerte. Das Schiff verlagerte sein Gewicht in einer gleitenden, fließenden Bewegung, und dies wurde von erneutem Ächzen und Reißen des Materials begleitet. Sie balancierten vorsichtig über den schwankenden Boden der Kabine hinaus auf den Gang, dessen Beleuchtung bereits erloschen war.
    An einer Biegung des Korridors wartete Clellendol auf sie, der nervös nach allen Seiten Ausschau hielt. „Vorwärts! Vorwärts!“ drängte er. „Sie warten schon am Ausstieg auf uns. Wir sind heil auf Monsalvat heruntergekommen und haben wohl unverschämtes Glück gehabt. Aber die Ffstretsha bricht zusammen, und wir müssen schnell nach draußen. Dieser Vdhitz wollte es mir erklären, aber ich habe ihn nicht verstanden.“
    Die drei hasteten durch den Hauptgang, der sich beständig weiter zur Seite neigte, und gelangten schließlich zum Ausstieg, wo die restlichen Mannschaftsmitglieder und Passagiere auf sie warteten: zwei Ler – Dreve Halander und Ingraine Deffy –, zwei Spsomi – Captain Shchifr und Vdhitz – und der einzige überlebende Sklave, dieses kleine pelzige Wesen vom Planeten Vfzyekhr. Vdhitz sah besorgt nach draußen, sein Körper hing halb aus der Luke. Ohne sich umzusehen, machte er den übrigen ein Zeichen mit seiner freien Hand, dann stieß er sich ab und landete draußen auf dem Boden. Shchifr musterte die Überlebenden mit einem kurzen Blick, deutete auf die Luke und trat dann zur Seite, um sie vorbeizulassen. Meure befand sich am Ende der Reihe und konnte kaum etwas von der Umgebung des Schiffes sehen. Es schien ihm, daß das Schiff etwas nach vorn geneigt lag, so daß die Luke gegen den Boden gerichtet war und nicht geradeaus, wie es eigentlich hätte sein sollen. Draußen war alles in ein eigenartiges rötliches Licht getaucht, dessen Quelle Meure nicht ausmachen konnte, und er fragte Audiart: „Wie spät ist es?“
    Sie drehte sich mit ausdruckslosem Gesicht zu ihm um. „Wie spät soll es schon sein? Irgendwann nach Mitternacht. Genau die richtige Zeit für eine Notlandung. Los jetzt! Wir sind da, das ist alles, was zählt.“
    Audiart kam nach Clellendol zur Luke und griff ungeschickt nach den Haltegriffen, dann schwang sie sich hinaus. Von Shchifr heftig vorwärts geschoben, folgte ihr Meure auf den Boden von Monsalvat.
    Meure fühlte sich benommen und verwirrt. Am liebsten hätte er sich gleich hier niedergelassen, im beruhigenden Schatten des Rumpfes der Ffstretsha, unter dem Gewirr des absurden Röhrensystems. Shchifr war inzwischen ebenfalls aus der Luke gesprungen, holte hastig einige Gegenstände unter seiner Weste hervor und warf sie durch den Ausstieg ins Schiff. Im Innern war es völlig finster. Draußen beleuchtete ein verdecktes, schwaches Licht die Szene. Verfilzte, drahtige

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