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Stunde der Klesh

Stunde der Klesh

Titel: Stunde der Klesh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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durch den Himmel stürmen, die sie kaum zu kontrollieren schienen. Die Wesen schossen und taumelten durcheinander und konnten einen Zusammenstoß oft erst im letzten Moment durch gewagte Manöver vermeiden. Wegen der enormen Geschwindigkeit, mit der sie ihre verwirrenden Flugbahnen durch sein Gesichtsfeld zogen, hatte Meure Schwierigkeiten, sie genau zu beobachten.
    Dann versuchte Meure den Bewegungen eines einzelnen Tieres zu folgen. Er entschied sich für eines, das gerade in einem weiten Bogen wieder der Menge der anderen zustrebte. Erst jetzt, da er dieses eine Tier sorgfältig mit Blicken verfolgte, bekam er einen ersten Eindruck von seiner unglaublichen Gestalt. Die Größe ließ sich schwer ermitteln, da Meure nicht wußte, in welcher Höhe die Wesen kreisten, aber sie waren wahrscheinlich deutlich größer als ein Mensch. Die Kreatur, die er beobachtete, war lang und schmal gebaut und hatte ein Paar schlanker, kleiner Flügel, die sehr nahe am vorderen Ende des Tieres aus dem Körper ragten. Ein gutes Stück von diesen entfernt hatte das Wesen an seinem anderen Ende ein weiteres Flügelpaar, das etwa doppelt so groß war wie das andere. Alle Flügel waren schlank und verjüngten sich zu einer Spitze, auf der jeweils ein horniges Hautbüschel wuchs. Die Flügel schienen teilweise starr zu sein, teilweise waren sie aber auch elastisch. Hier schien eine Haut über ein Knochengerüst gespannt zu sein. Das vordere Paar schlug nach vorn, während das hintere zurückschwang. Dies geschah jedoch nicht genau gleichzeitig, sondern etwas versetzt, wobei die vorderen Flügel ihre Bewegung immer zuerst ausführten. Der Körper zwischen den Flügeln war ebenfalls sehr schmal. An seiner schlanksten Stelle – am Anfang des letzten Rumpfdrittels, unmittelbar vor dem Ansatz des großen Flügelpaares – trug auch der Körper zwei dieser unbestimmbaren Büschel. Am vorderen Ende hatte die Kreatur nichts, das man als Kopf hätte bezeichnen können. Der Rumpf des Tieres verjüngte sich hier einfach zu einer leicht nach unten deutenden Spitze. An diesem spitz zulaufenden Vorderteil waren ein paar Flecken zu sehen, aber Meure konnte nicht erkennen, ob es sich um Sinnesorgane handelte.
    Als das Tier seinen großen Bogen vollendet hatte, stoppte es die Bewegung seiner Vorderflügel und faltete sie unter dem Vorderteil, das es gleichzeitig ein wenig anhob. Die hinteren Flügel schlugen jetzt heftiger und mit erhöhter Schlagfrequenz. Das Tier wurde deutlich schneller. Als es auf dem Weg nach Norden genau über Meures Kopf hinwegstrich, sah er, daß die hinteren Flügelkanten in einer parabolischen Kurve nach außen schwangen. Der Schwanz des Wesens war sehr klein. Die äußere Umrißlinie von Körper und Flügeln verlief von der Rumpfspitze zu den Flügelenden in einem glatten, konkaven Bogen. Die Hinterkante der großen Flügel jedoch beschrieb einen schwach konvexen Bogen. Dies alles verlieh der Gestalt des Tieres eine unglaublich bizarre Form. Diese Monstrosität hatte jedoch nichts Humorvolles oder auch nur Dekoratives an sich. Im Gegenteil, das Tier, das mit kraftvollen Flügelschlägen seine Bahn durch die klare Luft von Monsalvat zog, wirkte kraftvoll und entschlossen, gespannt und sehr gefährlich. Es stoppte jetzt kurz seine Flugbewegungen und schwebte leicht schaukelnd am Himmel, wobei es kleinere Kursveränderungen vornahm. Dies tat es mit Hilfe der Vorderflügel, die unter dem Bug zusammengefaltet als Ruder dienten. Während es sich weiter entfernte, verlor es an Höhe; es öffnete die Vorderflügel, um sich abzufangen, und setzte zu einem neuen Halbbogen von einhundertachtzig Grad an. Jetzt schlugen wieder beide Flügelpaare.
    Die Fremden, die die Explosion überlebt hatten, schienen nun auch die Kreaturen zu bemerken, die über ihren Köpfen kreisten. Einige der Wesen waren schon recht tief herabgekommen und strichen flach über den Krater, den das Schiff hinterlassen hatte. Meure konnte nicht entscheiden, ob die Furcht vor den Flugwesen oder der Zorn über die Verluste bei der Explosion das Verhalten der Masse bestimmte; jedenfalls schien es, daß sie alle den Verstand verloren hatten; wie irre liefen sie durcheinander, deuteten zum Himmel empor und suchten mit der Energie von Rasenden nach irgend etwas.
    Clellendol flüsterte: „Die suchen uns, darauf gehe ich jede Wette ein.“
    Flerdistar sagte von der Seite: „Es macht mir nichts aus, diesem Mob zu begegnen. Du hast wahrscheinlich recht. Sie wissen, daß das

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