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Stunde der Klesh

Stunde der Klesh

Titel: Stunde der Klesh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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Schiff zunächst kaum beschädigt war, daß es offenstand, und sie fanden dennoch keine Besatzung.“
    Clellendol fügte hinzu: „Und daß ihnen jemand eine tickende Bombe hinterlassen hat. Nein, die Sache gefällt mir ganz und gar nicht.“
    Meure bemerkte hoffnungsvoll: „Die Flugwesen lenken sie ab. Vielleicht übersehen sie uns.“
    Das große Flugungeheuer, das Meure beobachtet hatte, hatte seinen Bogen beendet und flog nun – als ob es Meures Hoffnung bestätigen wollte – tief auf die Senke zu, in der sich die Menge versammelt hatte. Meure und die anderen konnten von ihrem erhöhten Standpunkt aus sehen, wie das Tier heranschwebte; die Wilden in der Senke konnten jedoch nur die Tiere sehen, die direkt über ihnen in der Luft waren. Das Flugwesen strich im äußersten Tiefflug auf die Bodensenke zu; die Gruppe auf dem Hügel sah es jetzt von oben, sah, wie es die Zahl seiner Flügelschläge noch einmal steigerte, nicht um an Höhe, sondern um an Fahrt zu gewinnen. Als es den Rand der Vertiefung erreicht hatte, stellte es den Flügelschlag ein und ging in einen rasenden Gleitflug über. Seine Bahn schien genau vorausberechnet zu sein, und seine Geschwindigkeit war so hoch, daß die Menschen in der Senke keine Zeit mehr für eine sinnvolle Reaktion hatten. Die Beobachter sahen wieder die paarweise gesetzten Flecken an der Vorderseite des Tieres, die vermutlich Augen waren, und eine weitere Öffnung, die tiefrot leuchtend pulsierte. Einen der flüchtenden Menschen schien ein Geräusch, ein Gefühl, vielleicht auch ein sechster Sinn gewarnt zu haben. Ein rascher Blick über seine Schulter sagte ihm, daß er das erwählte Opfer war. Er warf sich nach links, stürzte auf ein paar nahe Felsen zu.
    Meure beobachtete hilflos die Szene. Aufrecht davonzulaufen war sicher sinnlos, denn das Flugwesen verringerte den Abstand zu seinem Opfer mit einer Geschwindigkeit, die mindestens zehnmal so hoch war wie die eines rennenden Menschen. Dies schien im letzten Moment auch der Mann zu begreifen, und er warf sich auf den Boden, während die vorderen Flügel schon über ihm waren. Die Kreatur änderte ein letztes Mal geringfügig den Kurs, sackte etwas durch über der Stelle, wo der Mann sich befand. Aus der schmälsten Stelle des Rumpfes schossen so etwas wie Krallen hervor. Dann ging sie in einen steilen Steigflug über, und die Flügel begannen wieder zu schlagen. Die Stelle auf dem Boden war leer.
    Audiart unterdrückte ein Würgen und wandte sich ab. Die beiden Spsomi saßen wie versteinert da und schwiegen. Clellendol sagte atemlos: „Ich glaube nicht, daß wir fürchten müssen, daß das Opfer sehr gelitten hat. Allein durch den Anprall dürften die meisten seiner Knochen gebrochen sein. Falls diese Wesen ihrem Opfer nicht noch eine andere Art Schock versetzen.“
    Meure sagte nichts. Er fragte sich, wie diese Flugwesen gebaut sein mochten, daß sie selbst diesen Anprall ohne jeden Schaden überstanden.
    Das Wesen stieg in nördlicher Richtung immer höher. Ein paar andere Exemplare seiner Gattung unternahmen halbherzige Versuche, es zu verfolgen, stellten diese aber bald wieder ein und kreisten weiter über den Köpfen der Menge.
    Die Menschen waren nun wachsam und vorsichtig geworden. Ihre wütend eifrige Suche hatten sie jedoch nicht aufgegeben. Sie nutzten jede Deckung, die sich ihnen bot, und schlossen sich zu kleinen Gruppen zusammen, die laut rufend Verbindung miteinander hielten. Diese Gruppen verteilten sich nun in der Umgebung des Schiffes, wobei einige Mitglieder ständig den Himmel beobachteten, die anderen den Boden untersuchten. Keine der Gruppen bewegte sich nach Osten.
    Flerdistar bemerkte: „Jetzt suchen sie nach den Schiffsinsassen. Daß wir nicht nach Osten gelaufen sein können, wissen sie bereits, denn von dort sind sie ja selbst gekommen. Sie werden in ihrer Hektik all unsere Spuren in der Umgebung des Schiffes zertrampelt haben, aber weiter draußen werden sie sie bestimmt aufnehmen können.“
    Zunächst schien die eifrige Suche den kleinen Leuten in der Senke, die zudem ständig vor neuen Angriffen der Flugwesen auf der Hut sein mußten, wenig einzubringen. Manche von ihnen kümmerten sich auch um die Verwundeten, halfen ihnen auf die Füße oder riefen zur Unterstützung Dritte herbei. Allmählich jedoch schienen ihre Bemühungen Erfolg zu haben. Die Senke wurde äußerst sorgfältig durchkämmt, und systematisch wurde ein mögliches Versteck nach dem anderen ausgeschlossen. Laut schallten

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