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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Tages.«
    Connor zog den Kopf zwischen die Schultern. »Ich kann es einfach nicht fassen«, wiederholte er zum zehnten Mal. »Direkt vor unserer Tür. Wir hätten Rachel nach Stone Island schicken sollen, zusammen mit … «
    »Leibwächtern, einem gepanzerten Wagen und zwei von uns. Jetzt hör auf zu lamentieren und reiß dich zusammen«, fuhr Sean ihn an.
    »Oh Gott«, murmelte Con. »Tam hat ihr Kind in meine Obhut gegeben, und ich habe versagt. Ich bin ein verfluchter, hirntoter Vollidiot .«
    »Hör auf damit, Con«, ermahnte Davy ihn. »Tu das nicht. Es bringt nichts.«
    Connor hob den Kopf, und seine Augen funkelten grimmig. »Es hätte Kev sein können«, stieß er hervor. »Problemlos. Oder Jeannie. Novak hegt gegen Erin und mich einen genauso starken Groll wie gegen Tam. Wenn meine Familie je die geringste Hoffnung haben will, nachts ruhig schlafen zu können, dann müssen diese Wichser sterben.«
    »So viel steht fest«, bestätigte Sean. »Also kümmern wir uns darum. Lasst uns loslegen.«
    »Loslegen womit?« Connors Stimme klang missmutig. »Wir haben keinen anderen Anhaltspunkt als ein paar bösartige, verkommene Dreckskerle in Osteuropa mit den nötigen Mitteln und einem Motiv. Aber wo genau? Wer genau?«
    »Vielleicht nehmen sie Kontakt zu uns auf, nur um uns zu verhöhnen«, überlegte Sean laut. »Vielleicht weiß Tam mehr. Irgendwas muss geschehen. Ruf sie noch mal an.«
    Connor griff zum Telefon, drückte eine Taste und wartete. Er schüttelte den Kopf und ließ den Hörer sinken. Kalt und schwer wie Blei senkte sich wieder Schweigen über den Raum.
    Wie zur Hölle hatten sie ihn aufgespürt?
    Die Frage brannte in Vals Kopf, als er sich aus dem eisigen Wasser stemmte. Die scharfen Felsen zerkratzten ihm Hände und Knie. Zum Glück war er zu betäubt, um es wirklich zu spüren.
    Als er zuletzt bei Ebbe mit Domenico hier gewesen war, waren sie mit Tauchanzügen, rutschfesten Neoprenhandschuhen und Kopflampen ausgerüstet gewesen. Damals, vor fünf Jahren, war Hochsommer gewesen.
    Er konzentrierte sich, so gut es ging, um sich die Gabelungen, Biegungen, Schleifen und Sackgassen der Höhle ins Gedächtnis zu rufen. Es gab nur einen Zugang zu den Grotten, der groß, hell und attraktiv genug war, um ihn für den Tourismus zu nutzen. Der Rest war ein nasskaltes, tröpfelndes Labyrinth, durch das man sich größtenteils geduckt hindurchquetschen musste, um nicht skalpiert zu werden.
    Wie hatten sie ihn gefunden? Jedes Stück Stoff, das er am Leib trug, hatte er erst vor zwei Tagen auf dem Weg vom Flughafen nach Sorrent gekauft.
    Dann begann ihm die grauenvolle Wahrheit zu dämmern. Sie kroch in sein Unterbewusstsein, setzte sich in seinem Magen fest, schlug ihre Krallen erbarmungslos in sein Gehirn und wurde zur Gewissheit.
    Nicht seine Kleider. Nicht seine Ausrüstung. Er. Er selbst, Val Janos, trug irgendwo in seinem Körper einen Hochfrequenzsender.
    Auf diese Weise hatte in Seattle Hegels Team Tamara und Rachel am Flughafen erwischt: Sie waren ihm gefolgt. Deshalb hatten sie ihnen am Vortag im Hotel auflauern können, und daher hatte András ihn auch heute aufgespürt. Das bedeutete sehr wahrscheinlich, dass Hegel tot war.
    Val fühlte sich zutiefst gedemütigt. Es mangelte ihm offenbar an geistiger Flexibilität, um sich das Unvorstellbare vorzustellen. Er war ein verdammter hirnvernagelter Idiot.
    Sich tief in den Eingeweiden einer Kaverne zu verstecken, löste das Problem nur vorübergehend. Hier konnten sie ihn momentan auf keinen Fall orten. Doch falls er nicht beabsichtigte, sich hier häuslich niederzulassen und sich von augenlosen Fischen zu ernähren, die ausschließlich Fledermausscheiße fraßen, musste er sich etwas Besseres einfallen lassen, und zwar schnell. Wenn sie wussten, wo er jetzt war, konnten sie ebenso gut wissen, wo er zuvor gewesen war. Das würde András’ nächster Schachzug sein, sobald er es satt hätte, hier nach Val zu suchen.
    Den Ort, an dem Tam wartete, konnten sie mit ziemlicher Sicherheit in ihren Unterlagen herausfinden – es sei denn, Tam hätte Val bereits in den Wind geschossen und wäre abgetaucht. Das wäre absolut denkbar, so wie er sie kannte – sogar wahrscheinlich genug, um darauf zu hoffen. Er betete, dass sie zu ihrem trotzigen, unabhängigen Ego zurückgefunden hatte und auf der Stelle von dort verschwunden war.
    Schließlich erreichte er den unterirdischen Kieselstrand aus seiner Erinnerung. Val spürte den glatteren Untergrund, die kleinen

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