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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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von Träumen, so etwas in der Art.«
    Tam studierte die Karte. »Capriccio Consulting«, las sie. »Valery Janos. Das ist kein italienischer Name. Er kommt aus Rom, sagst du? Den will ich mir genauer ansehen.«
    »Da bin ich mir sicher«, murmelte Erin. »Ich habe es jedenfalls getan.«
    Ihr komischer Unterton veranlasste Tam, abrupt von der Karte hochzusehen. Das Funkeln in Erins Augen und der Anflug von Durchtriebenheit in ihrem Lächeln machten Tamara misstrauisch. »Was soll das heißen?«
    Erin biss sich auf die Lippe und senkte verlegen den Blick. »Ach, ich weiß auch nicht. Er ist einfach nur sagenhaft attraktiv.«
    »Ach, wirklich?«, meinte Tam gedehnt.
    Erins Achselzucken war gewollt beiläufig. »Atemberaubend.«
    »Ich wette, dieses Detail hast du Connor gegenüber nicht erwähnt.«
    Erin verdrehte die Augen. »Hältst du mich für bescheuert?«
    Tam wartete eine Sekunde. »Du warst in Versuchung?«, fragte sie mit süßlicher Stimme.
    Erin runzelte nachdenklich die Brauen. Für einen Moment lag eine greifbare Spannung in der Luft. Dann brach Erin in heiseres Gelächter aus.
    »Natürlich nicht«, erklärte sie sittsam. »Nicht mal ansatzweise. Klar, er ist mir aufgefallen. Ich hätte tot sein müssen, um das zu verhindern. Aber ich bin gut ausgelastet, in jeder Hinsicht und auf die bestmögliche Weise.« Sie machte eine Pause. »Also … keine Sorge.«
    »Warum zur Hölle sollte ich mich sorgen?«, fauchte Tam. »Was geht mich das an?«
    Erin zog eine Braue hoch. Tam wandte sich ab. Erins Menschenkenntnis war manchmal unglaublich und machte Tam nervös. Sie mochte es nicht, wenn jemand so tief in sie hineinblickte. Und sie wollte auch nicht hinterfragen, warum sie die Vorstellung, Erins und Connors Beziehung könnte in Gefahr sein, so sehr aufwühlte.
    Tatsächlich machte es sie … fast wütend.
    Was einfach nur idiotisch war – und zutiefst beunruhigend. Denn es bedeutete, dass sie etwas brauchte, das sie nicht haben konnte, dass sie sich auf Dinge verlassen wollte, die von Natur aus unsicher waren. So wie Begehren, Vertrauen, Ehre. Liebe. Ha. Wenn eine Frau ihr ohnehin angeschlagenes seelisches Gleichgewicht von solch einem Schwachsinn abhängig machte, konnte sie ebenso gut den schnellen Weg wählen und sich einfach die Pulsadern aufschneiden.
    »Um ehrlich zu sein, habe ich in Bezug auf diesen Janos nicht an mich gedacht«, gestand Erin. »Ich dachte an dich.«
    »An mich?« Tams Überraschung machte Ungläubigkeit Platz. Sie löste die Anspannung in ihrer Brust, indem sie ein harsches Lachen ausstieß. »Oh, bitte. Du willst mich wohl verarschen.«
    »Über eins neunzig groß, breite Brust, markante Wangenknochen, perfekte Kinnpartie«, beschrieb Erin ihn verträumt. »Olivfarbener Teint, geschwungene Brauen, ein schwacher erotischer Akzent. Ein erstklassiges Rasierwasser, dabei bin ich kein Fan von Herrendüften. Unergründliche, glänzende schwarze Augen, umrahmt von langen dunklen Wimpern. Schöne, große, maskuline Hände. Eine tiefe, samtige Stimme. Ein knackiger Hintern und lange Beine. Achthundert-Dollar-Schuhe.«
    Tam schnaubte abfällig. »Du hättest in die Werbebranche gehen sollen. Dann wärst du um einiges reicher. Das fehlt mir gerade noch, dass ich meine Zeit an irgendeinen eitlen europäischen Gockel verschwende.«
    Erin wirkte verletzt. »Hey. Ich habe nicht mehr gesagt, als dass er attraktiv und charmant ist. Das ist noch lange kein Grund, ihn automatisch zu hassen.«
    »Er ist ein Mann, oder nicht? Wenn er gut aussieht, erwartet er, dass man ihn hofiert. Wer hat schon die Energie, auf die Knie zu fallen und einem Mann das geschwollene Ego zu lutschen?«
    »Hmm.« Erin schaute sie zweifelnd an. »Connor sieht gut aus, trotzdem erwartet er nicht, dass ich ihn hofiere. Außer wenn er … ach, vergiss es.« Errötend brach sie ab.
    Oh Gott. Erins unschuldiges, rotwangiges Milchmädchengebaren ging Tam mächtig auf die Nerven.
    »Ich dachte nur, du hast doch noch keinen Begleiter für Nicks und Beccas Hochzeit, oder?«, wagte Erin den Vorstoß. »Warum fragst du diesen Janos nicht, ob er frei ist, am … «
    »Erin! Du machst Witze, oder?«, fuhr Tam sie an. »Denn falls nicht, bekomme ich es langsam mit der Angst zu tun.«
    Erin durchbohrte sie mit diesem scharfen, forschenden Blick, den Tamara hasste wie der Teufel das Weihwasser. »Du hast schon niemanden mehr gehabt, seit … « Obwohl ihre Stimme verklang, hörten beide den Namen. Er warf sein Echo durch Tamaras schlimmste

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