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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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sehr still und klammerte sich mit feuchten, unnachgiebigen Katzenpfötchen an Tams Kragen fest.
    Fetthals glitt von seinem Sitz, kam den Gang entlang und setzte sich auf den Platz hinter ihnen. Grinsend lehnte er sich über ihre Rückenlehne.
    Adrenalin pumpte mit Brachialgewalt durch Tams überbelastetes System. Sie verstärkte den Griff um die Haarnadel. Fetthals winkte Rachel mit seinen wulstigen, feisten roten Fingern zu. »Hallo, Schätzchen«, sagte er mit rauer Stimme.
    Tam bedachte ihn mit einem süßlichen, mörderischen Lächeln. Rachel ging an ihrem Busen in Deckung. Er beobachtete sie verständnisvoll. »Niedlich«, kommentierte er.
    »Sie mag keine Fremden«, sagte Tam.
    »Sie wird mich mögen, wenn sie sich erst an mich gewöhnt hat«, erwiderte Fetthals.
    Den Teufel wird sie, Hackfresse , sagte ihr Blick. »Warum verpissen Sie sich nicht einfach«, schlug sie mit honigsüßer Stimme vor.
    Der Beginn ihres Verhängnisses erfolgte derart geschmeidig, dass es sie nicht einmal überraschte, als die SIG mit dem Schalldämpfer auftauchte, über die Rückenlehne geschoben und auf Rachels lockigen Hinterkopf gerichtet wurde.
    Der Kerl schnalzte mit der Zunge. »Wie unhöflich«, flüsterte er. »Und jetzt hör mir gut zu, Miststück. Du tust exakt, was ich sage. Beweg dich ganz langsam, und gib keinen Mucks von dir. Ich überlasse es deiner Fantasie, was dir passieren wird, falls du nicht gehorchst, weil ich es nicht vor dem kleinen Schätzchen aussprechen will. Haben wir uns verstanden?«
    Tams Blick flog durch den Bus. Die Männer, die hinter Fetthals eingestiegen waren, verfolgten das Geschehen mit ausdruckslosen Mienen. Der Patschuli-Kiffer schlummerte mit schaukelndem Kopf und schlaffem Mund selig weiter.
    »Hör gut zu. Du schiebst das Kind jetzt ganz langsam auf den Sitz«, raunte Fetthals. »Anschließend stehst du auf, drehst dich um und legst die Hände auf den Rücken. Langsam … langsam. Barker, bring mir die Handschellen. Alle Achtung, die haben mir gar nicht gesagt, dass du so heiß bist. Und was für Titten. Wir werden uns näher kennenlernen müssen, meine Schöne. Diese Titten sind etwas Besonderes.«
    Tam setzte Rachel auf den Sitz und löste ihre winzigen, anhänglichen Hände aus ihrem Haar. »Hör zu, Schatz«, wisperte sie auf Ukrainisch. »Das sind sehr, sehr böse Männer. Rutsch vom Sitz und leg dich auf den Boden. Bleib dort unten. Kannst du das für deine Mama tun?«
    »Halt den Mund, Miststück. Sprich Englisch«, knurrte Fetthals.
    »Halt den Mund und sprich Englisch«, spottete sie. »Guter Witz.«
    Er starrte sie grimmig an. »Ich sagte, halt den Mund .«
    Die dunklen Augen geweitet, blickte Rachel in Tams Gesicht, dann glitt sie wie ein knochenloser kleiner Aal in das dunkle Loch zwischen den Sitzen. Du tolles, kluges, gutes Mädchen, ja, genau so , lobte Tam sie im Stillen. Zur Hölle mit den dämlichen Ärzten, die sie gewarnt hatten, dass Rachel vermutlich an einer Hirnschädigung litt. Die Kleine war schlau wie ein Fuchs. Sie machte Tam stolz.
    »Was tut das Kind da?«, flüsterte Fetthals wütend. »Ich habe ihr nicht gesagt, dass sie sich auf den Boden legen soll. Hol sie zurück nach oben. Auf der Stelle. He!«
    Mit einem Aufschrei setzte sich der Patschuli-Kiffer in Bewegung. Eine schallgedämpfte Waffe wurde abgefeuert. Tam nutzte die Ablenkung, indem sie ihren Arm unter Fetthals’ Pistolenhand rammte und sie mit aller Kraft nach oben stieß. Dabei gab sie mit der Haarnadel einen Sprühstoß direkt in sein Gesicht ab.
    Ein Schuss löste sich aus seiner Waffe. Das Fenster neben ihnen zersplitterte. Der Shuttlebus kam vom Kurs ab und kollidierte kratzend und schleudernd mit der Leitplanke.
    »Was zum Henker ?« Der Fahrer brachte den Bus schlingernd und mit kreischenden Bremsen zum Stehen. Er drehte sich um, und ihm fiel die Kinnlade runter.
    »Fahr weiter, du verfickter Idiot!«, grunzte der Typ im Fleecepulli. »Los!«
    Ein weiterer schallgedämpfter Schuss. Fetthals blinzelte verdattert, dann sackte er in sich zusammen. Einer weniger, Gott sei Dank.
    »Runter mit dir!«, brüllte der Patschuli-Kiffer, und Tam erkannte fassungslos, dass auch er eine Schusswaffe hatte. » Mettiti giù, cazzo! «
    Heilige Scheiße, es war Janos. Er gab einen weiteren Schuss ab, dann duckte er sich, als der Fleecepulli sich aufrichtete und auf ihn feuerte. Das nächste Fenster zersplitterte. Tam tauchte im Gang ab. Lautlos wurde die nächste Kugel abgefeuert. Mit einem Ausdruck des

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