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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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die Augen ab. »Hm«, murmelte sie erneut. »Wie edelmütig. Und sehr ergreifend, Janos, trotzdem erklärt es nicht, was du hier tust. Du solltest an einem Strand in einem fernen Land liegen, einen Cocktail mit Papierschirmchen schlürfen und all die Unannehmlichkeiten vergessen. Falls das, was du behauptest, wahr ist, zahlt niemand dir ein Gehalt dafür, dass du dich mit uns herumplagst. Also, warum sind wir hier?«
    Die Frau war gnadenlos fokussiert. Val hatte gehofft, die Gefahrenzone noch eine Weile umschiffen zu können, bis Tam mit ihm warm wurde, ihm vertraute. Aber nein. Sie schubste ihn unbarmherzig auf das schroffe Riff der Wahrheit zu.
    »Da ist … noch etwas anderes«, gab er zögerlich zu.
    Sie lehnte sich seufzend zurück. »Endlich kommen wir zum Punkt.«
    Val hatte sich mehrere überzeugende Argumente zurechtgelegt, um sich an den gefährlichen Handel, den er ihr anbieten wollte, heranzutasten, aber sie alle verpufften in diesem Moment in seinem Kopf, bis nichts mehr übrig war als die ungeschminkte, schonungslose Wahrheit.
    »Ich bin in Budapest aufgewachsen«, erklärte er stockend.
    Sie zog eine Braue hoch. »Inwiefern ist das relevant, Janos?«
    »Meine Mutter … « Er brach ab, musste schlucken. »Sie war eine Prostituierte, aus Rumänien. Sie arbeitete in Budapest in einem Bordell, das einem ukrainischen Mafiaboss gehörte.«
    Tams Augen wurden groß. »Daddy Novak.«
    Er nickte. »Ich war sehr jung, als sie starb. Noch als Kind wurde ich in seine Organisation aufgenommen. Ich habe jahrelang für ihn gearbeitet.«
    »Ich verstehe.« Ihre Stimme war hart wie Stahl. »Und was hat deine Mafiavergangenheit mit mir zu tun?«
    Val schloss die Augen, versuchte, seine Gedanken zu sortieren. Das hier lief nicht gut. Das Ganze ergab selbst für ihn keinen Sinn. »Ich versuche, dir die Verbindung zu erklären«, sagte er resigniert. »Es gibt da einen Mann … der mir vor Jahren geholfen hat. Er war freundlich zu mir, hat mich unterrichtet und versucht, mich dort rauszuholen. Bei Letzterem hat er versagt, wenn auch nicht durch seine eigene Schuld. Dieser Mann liegt mir sehr am Herzen. Novak weiß das. Er hat meinen Freund gekidnappt, und jetzt droht er, ihn zu Tode zu foltern, wenn ich … dich ihm nicht ausliefere.«
    Er wagte nicht, Tam anzusehen. Das drückende Schweigen wurde von dem Platschen und Spritzen des Kindes in der Badewanne untermalt.
    Steeles Gesicht war aschfahl. Sie war derart schockiert, dass sie noch nicht einmal mit Sarkasmus kontern konnte. »Weiß er von Rachel?«, wisperte sie.
    »Meiner Einschätzung nach nicht. Er hat sie nicht erwähnt.«
    »Er darf es nicht erfahren«, sagte sie in dringlichem Flüsterton. »Er würde nicht ruhen, ehe er sie in seiner Gewalt hat.«
    Val nickte.
    Tam starrte auf ihre Hände. Sie zitterten merklich. Sie ballte sie zu Fäusten. »Wieso erzählst du mir das, Janos?«, fragte sie. »Es ist keine effektive Taktik, wenn du deinen Freund retten willst. Warum schlägst du mich nicht einfach bewusstlos und bringst das Geschäft zum Abschluss?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich hatte gehofft, eine bessere Lösung für das Problem zu finden. Eine, die mich nicht schnurstracks in die Hölle befördert.«
    Sie schaute ihn zweifelnd an. »Du glaubst, es gibt eine Lösung?«
    »Das hoffe ich. Ich will dir nicht wehtun. Und Imre würde es mir nicht danken, wenn ich ihn auf deine Kosten vor Folter und Tod bewahrte.«
    »Hm«, machte sie. »Dieser Imre muss hohe Ansprüche haben, wenn er es sich leistet, so zu denken, obwohl er sich in Novaks Gewalt befindet.«
    »Oh Gott, ja. Das tut er«, bestätigte Val nachdrücklich. »Seine hohen Ansprüche haben mich die meiste Zeit meines Lebens verrückt gemacht.«
    Tam wartete auf mehr, dann warf sie die Arme in die Luft. »Also?«, drängte sie ihn. »Die Spannung bringt mich noch um. Erzähl mir von dieser besseren Lösung.«
    »Ich habe sie noch nicht vollständig ausgearbeitet«, gestand er. »Aber ich will dir einen Deal vorschlagen. Ich helfe dir bei deinem Problem, und du hilfst mir bei meinem.«
    Sie kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Sprich weiter.«
    »Indem du mir hilfst, Novak zu eliminieren, hilfst du sowohl dir als auch deiner Tochter«, fuhr er fort. »Ich heuere ein Team an, dann stellen wir Novak eine Falle. Du bist der Köder, damit er glaubt, dass ich dich an ihn ausliefere. Du wirst von allen Seiten durch Männer und entsprechende technische Ausrüstung geschützt sein.«
    »Hm.« Ihre hellen

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