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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Korridor mit schwach beleuchteten Verwaltungsbüros wäre eine denkbare Möglichkeit. Val schlenderte den Gang entlang und probierte es an jeder Tür. Eine war unverschlossen, dahinter lag eine zweckmäßige Personalküche: Spüle, Kaffeeautomat, Mikrowelle, Geschirrschrank sowie ein kleiner Kühlschrank, in dem die Angestellten ihr Mittagessen deponieren konnten.
    Das ist es, entschied er. Seine einzige Option, auch wenn es ihr an Atmosphäre mangelte. Es war keine Zeit mehr, nach einer besseren Alternative zu suchen.
    Die zerlegte Kaffeemaschine auf dem Kühlschrank brachte ihn auf eine Idee. Er steckte die Videokamera in die Glaskanne, dann fügte er allen möglichen Krimskrams aus den Schubladen – Zuckerpäckchen, Süßstoff, Teebeutel – hinzu, um sie zu tarnen. Val richtete die Linse aus, bis sie freie Sicht hatte. Er hatte die Kamera so programmiert, dass sie durch Licht aktiviert wurde.
    Gott stehe ihm bei. Imres einzige Hoffnung. Sein Leben hing von der Stimmung einer nervösen und verängstigten Frau ab. Was für bizarre Umstände, um die schönste Frau zu verführen, die er je gesehen hatte. Von Weitem hörte er, wie Bluesrhythmen angespielt wurden. Der Tanz hatte begonnen. Das könnte sich als hilfreich erweisen.
    Auf dem Rückweg traf er vor den Toiletten auf Steele. Sie sah blass aus. »Geht es dir gut?«, erkundigte er sich.
    »Großartig. Absolut perfekt, dank dir.«
    »Komm, lass uns tanzen.« Er fasste sie um die Taille, als sie den Ballsaal betraten, drehte sie schwungvoll zu sich herum und zog sie in die Arme.
    Tam wurde stocksteif. »Lass mich los, du hinterhältiger Mistkerl«, zischte sie, ihr Gesicht zu einer lächelnden Grimasse erstarrt. »Sonst öffne ich dir mit meiner Haarnadel die Halsschlagader.«
    »Ach, sei doch nicht so«, murmelte er. »Wir schlagen uns gut. Du willst doch bestimmt nicht all deine Freunde beunruhigen, oder? Sieh sie nur an, wie sehr sie sich für dich freuen, weil sie denken, dass du endlich ein bisschen Spaß hast. Es wurde auch Zeit, findest du nicht?«
    Tam schnaubte, ihr Körper starr wie eine Holzplanke. Sie versetzte ihm einen Stoß gegen die Brust, um mehr Abstand zwischen sich und ihn zu bringen. »Was wissen die schon.«
    Sie taumelte leicht, und Val zog sie wieder näher. »Entspann dich, um Himmels willen.«
    »Als wäre das so einfach«, spottete sie. »Ich weiß nicht mal, wie man das macht. Es gefällt mir nicht, wenn man mich beobachtet, angafft oder über mich tratscht.«
    Val schaute sich um. Mehrere der tanzenden Paare warfen ihnen verstohlene Seitenblicke zu. »Deine Freunde haben mir von eurer großen Rettungsaktion der Kinder aus der Gewalt der Organpiraten erzählt«, sagte er. »Offensichtlich halten sie dich für Superwoman.«
    Tam verdrehte die Augen. »Sie übertreiben gern.«
    »Seltsam, wie sehr sie dir vertrauen«, fuhr er fort. »Besonders die Frauen.«
    Sie reagierte verschnupft. »Was soll daran seltsam sein?«
    »Na ja, wegen ihrer Männer. Frauen neigen dazu, anderen Frauen, die so schön sind wie du, mit Misstrauen zu begegnen. Es ist eine brutale Tatsache der Natur. Du stellst eine wandelnde Bedrohung für sie dar.«
    Tamara schnaubte verächtlich. »Unsinn. Abgesehen davon sind sie alle selber schöne Frauen. Nicht eine Einzige von ihnen hat Anlass zur Sorge.«
    »Nein?« Janos hielt sie besitzergreifend in den Armen. »Du willst sagen, dass du dir nie einen der Männer in diesem Saal zum Liebhaber genommen hast?«
    Tam klappte die Kinnlade runter. »Wer, ich? Sollte einer dieser Kerle seine Frau betrügen, würde ich ihm eigenhändig die Eier abschneiden.«
    Val mimte den Bestürzten. »Das ist ziemlich krass.«
    »Diese Männer werden gut umsorgt«, fuhr sie hitzig fort. »Sie haben keinen Grund zur Klage. Selbst wenn es anders wäre, würde ihnen nie in den Sinn kommen, ausgerechnet mich anzubaggern. Ich habe jedem Einzelnen von ihnen Gottesfurcht beigebracht.«
    Val versuchte, Tam dazu zu bringen, sich endlich in der Nähe seines warmen Körpers zu entspannen. »Das sind hohe Standards, die du ihnen auferlegst«, kommentierte er neckend. »Letztendlich sind es doch nur Männer.«
    »Sie können diesen Standards verdammt noch mal gerecht werden. Sie haben tolle Frauen, die ihnen mehr vertrauen, als überhaupt ein Mann verdient. Sollten sie ihr Glück jemals auch nur ansatzweise nicht mehr wertschätzen, werde ich zur Stelle sein – mit der Gartenschere in der Hand.«
    Räuspernd bemühte Val sich, ein Lächeln zu

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