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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Patschhände, die nach seinen Ohren und seiner Nase grapschten und ihn an den Haaren zogen.
    Tam entdeckte einen langen Tisch an der Seite, wo schon zwei prall gefüllte Wickeltaschen standen, die sie Margot und Erin zuordnete. Mehrere Kinderstühle waren zwischen die Plätze der Erwachsenen eingestreut.
    Tam steuerte darauf zu und fand ihren Namen. Janos nahm gegenüber von Rachels Hochstuhl Platz, setzte die Kleine auf seinen Schoß und spielte Hoppe-hoppe-Reiter mit ihr. Sie kicherte wie verrückt vor Vergnügen. Es war ungemein gefährlich, sich von etwas derart Banalem so sehr bezaubern zu lassen, ging es Tam düster durch den Kopf.
    »Das ist Erins Stuhl«, sagte sie scharf.
    »Es ist genügend Platz für eine weitere Person«, entgegnete Janos. »Sie hat sich gefreut, mich an deiner Seite zu sehen. Erin wird gern ein Stück für mich rücken.«
    »Ihr Ehemann wird nicht begeistert darüber sein, dass ein nicht eingeladener Fremder ohne Sicherheitsnachweis seinen arroganten Hintern direkt neben seine Frau und seinen Sohn pflanzt«, sagte Tam.
    »Du bist mein Sicherheitsnachweis«, konterte er.
    Tam schmierte Rachel ein Brötchen. »Willst du den nächsten Morgen noch erleben? Dir ist doch bewusst, wie sinnlos dein Unterfangen ist, mir auf Schritt und Tritt zu folgen, oder, Janos? Ich werde niemals tun, was du verlangst. Niemals. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Glasklar.«
    Mit säuerlicher Miene registrierte sie, wie gleichmütig Janos die Krümel und Schmierflecken hinnahm, die Rachels Brötchen auf seinem Armani-Sakko hinterließ. Gott, ihr schmerzte schon der Kiefer vor Anspannung. Gesellschaftliche Anlässe machten sie immer nervös, und die bizarren Ereignisse dieses Tages sowie die verschiedenen schockierenden Enthüllungen hatten ihre Nervosität derart verschärft, dass sie beinahe Mordlust empfand. Tam hatte selbst in ihren besten Momenten kein Talent für Partys. Aber Becca würde es auf ihrer Hochzeitsfeier auf keinen Fall zu schätzen wissen, wenn Tam in eine spontane Amputation mit einem Steakmesser verwickelt werden würde, oder wenn durch sie jemand sein Auge an eine Schneckengabel verlieren würde. Benimm dich. Ganz ruhig, Mädchen. Atme tief durch .
    Tam griff nach dem Cabernet, der in der Tischmitte atmete, und goss einen Fingerbreit in ihr Glas. Wie Schaulustige bei einem Autounfall strömten die Gäste nun auf ihren Tisch zu. Sie schloss die Augen, um die stressbedingten pochenden Kopfschmerzen niederzuringen.
    Es würde eher noch schlimmer werden als besser.

12
    Val fütterte Daten in seine Matrix, während er lächelte, Hände schüttelte, höflich plauderte. Erins Ehemann funkelte ihn missmutig an, genau wie Tam es vorhergesehen hatte, aber immerhin verbannte er ihn nicht vom Tisch, wenigstens noch nicht. Die anderen Männer musterten ihn allesamt mit dem kaum verhohlenen Argwohn, den er von einer Gruppe erfahrener Sicherheitsprofis erwarten würde. Die Frauen versuchten erfolglos, ihre Neugier zu verbergen. Tam starrte mit angespanntem Kiefer ins Leere. Sie sah totenblass aus unter ihrem fachmännisch aufgelegten Make-up.
    Als er ihr Wein nachschenkte, sah sie ihn unfreundlich an. »Entspann dich«, murmelte er.
    »Sicher doch«, wisperte sie zurück. »Sobald du aufhörst, in meinem Leben herumzupfuschen. Apropos in fremder Menschen Leben herumpfuschen: Hast du die Bullen inzwischen von Rosalias Söhnen abgezogen?«
    Val reagierte verlegen. »Äh … «
    »Tu es. Jetzt gleich. Ansonsten werde ich mit erhobener Stimme alle am Tisch darüber aufklären, wer genau du bist und was du von mir willst. Die Folgen werden nicht appetitlich sein, das verspreche ich dir.«
    » Si, si . Einen Moment.« Er zog seinen Palm-Pilot heraus, tippte rasch eine SMS, dann lächelte er sie an. »Erledigt. Als Beweis meiner guten Absichten.«
    »Schwachsinn.« Tam runzelte die Stirn. Sie war nicht überzeugt. »Einfach so?«
    »Gib ihnen zwanzig Minuten, damit sie es weiterleiten können.«
    »Nicht eine Sekunde mehr«, warnte sie ihn.
    Val nippte an seinem Wein, dabei grinste er sie über den Rand seines Glases hinweg mit den Augen an. Etwas Unflätiges murmelnd wandte Tam den Blick ab.
    Die jüngere der Brautjungfern kam an den Tisch. Sie beugte sich vor, gab Tam einen Kuss und sagte etwas in einer Sprache, die Val überrascht als Ukrainisch identifizierte. Er hatte sie zwangsläufig während seiner Jugend erlernen müssen, nachdem viele von Novaks Geschäften in Zusammenhang mit der Ukraine

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