Stupid Crazy Love Story
finde es echt cool, hier ein paar Stunden abzuhängen. Ich ⦠ich will nur sichergehen, dass es dir gut geht. Das ist bestimmt alles ganz schön viel für dich.« Max legt mir eine Hand auf die Schulter. »Wenn du gehen willst, sag es einfach, okay?«
»Ja, okay ⦠Und danke noch mal, Max.« Ganz schön komisch, mich zum zweiten Mal innerhalb von dreiÃig Sekunden bei Max Langston für etwas zu bedanken.
Wir gehen hinein und sind sofort von unglaublich vielen Menschen umgeben. Junge Menschen, alte Menschen, da ist sogar ein Typ im Rollstuhl und ein winziges Baby in einem Körbchen. Anscheinend ist die ganze Stadt hier, von der Wiege bis zur Bahre.
»Kylie Flores. Javiers Tochter. Dios mio, was bist du schön! Wie ein Filmstar!«, begrüÃt mich eine groÃe, schlanke Frau.
Mein Gesicht nimmt nacheinander die Farbe von ungefähr sechzehn verschiedenen Rottönen an. Max verdreht innerlich sicher gerade derart die Augen, dass er rückwärtsgucken könnte. Ein Filmstar? Ich? Eigentlich ist sie diejenige, die aussieht wie ein Filmstar, mit dieser unglaublichen Mähne aus kohlrabenschwarzem glattem Haar, das ihr perfekt geschnittenes Gesicht umrahmt. Ich würde eine Niere dafür hergeben, solche Haare zu haben. Manuel hat seinen Arm um ihre Taille gelegt.
»Darf ich vorstellen? Carmela, meine Frau. Sie kannte Javier damals auch. Wir sind alle zusammen zur Schule gegangen«, erzählt er.
»Wir vermissen deinen Vater wirklich sehr. Du musst ihm ausrichten, dass er uns bald mal besuchen kommen soll«, erklärt Carmela.
Kurz darauf drückt Carmela mich an sich. Ich bin etwas irritiert, denn so viel Aufmerksamkeit bin ich sonst nicht gewohnt.
»Il Maestros Tochter. Was für eine Ehre«, sagt ein Mann im blauen Anzug.
»Ganz die Augen des Vaters«, stellt eine ältere Frau mit Haut wie Baumrinde fest. »Ich hoffe nur, du hast nicht auch seinen Hang zum Unfugtreiben geerbt.«
»Keine Sorge. Kylie ist ein braves Mädchen«, springt Max ein.
Ãber Maxâ Kommentar werde ich wahrscheinlich noch tagelang nachdenken, denn ich bin die neurotischste Person auf Erden. Wie hat er das bloà gemeint? Negativ oder positiv?
»Und wie heiÃt dein Freund?«, fragt Carmela.
»Oh nein. Er ist nicht â¦Â«
»Ich bin Max.« Max schüttelt Carmela die Hand. »Vielen Dank für die Einladung.«
Ich bin froh, dass wenigstens einer von uns beiden sich noch an seine Manieren erinnert, denn ich habe gerade ernsthafte Probleme, ganze Sätze zu formulieren. Da tauchen drei absolut süÃe Kinder auf, zwei kleine Jungen und ein Mädchen, die sich alle auf einmal auf mich stürzen.
»Spielst du mit uns Ball?«, fragt einer der Jungen, der aussieht wie eine Miniaturversion von Manuel.
»Nein. Kylie spielt bestimmt lieber mit mir Puppen«, erklärt das Mädchen.
»Du bist ja schon eine richtige Berühmtheit«, flüstert Max mir zu. Seine Lippen berühren dabei ganz sanft mein Ohr. Ich bin wie elektrisiert. Gleichzeitig fange ich an zu kichern, einerseits aus Nervosität, andererseits wegen der Absurdität der Situation. Ich habe gerade den attraktivsten Jungen der Schule zu einer Grillparty in Ensenada entführt, um die alten Freunde meines Vaters kennenzulernen. Und das auch noch an unserem letzten Schultag. Eigentlich hatte Max vollkommen andere Pläne für den Abend.
»Wir fühlen uns geehrt, dass ihr beide unsere Gäste seid«, verkündet Carmela. »Geht doch alle mal ein Stück zur Seite. Lasst ihnen doch etwas Platz zum Atmen. Ay yi yi.«
Carmela führt uns durch den Bungalow mit Weidenmöbeln und jeder Menge Familienfotos an den Wänden in einen Garten voller üppiger Blumen, Topfpflanzen und Bougainvilleen. Von hier aus hat man einen direkten Blick aufs Meer. Mehrere Picknicktische mit bunten Tischdecken sind voll beladen mit Essen. Zwischen den Bäumen hängen Laternen. Es ist wunderschön. Ich hätte nichts dagegen, hier ein bisschen länger auszuspannen.
Manuel gieÃt aus einem Krug dunkelroten Saft in Gläser, die er und Carmela unter den Leuten verteilen. Jetzt, da ich langsam einen besseren Ãberblick über die Menge bekomme, fühlt sie sich gar nicht mehr so erdrückend an. Es sind nur dreiÃig Leute oder so.
Dann erhebt Manuel sein Glas zu einem Toast und alle folgen seinem Beispiel.
»Auf Kylie und Max«,
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