Stupid Crazy Love Story

holen dir was.« Ich hake mich bei Will unter und gehe mit ihm ins Haus. Max folgt uns.
    Â»Wir bleiben noch etwas hier und versuchen, diese Party auf ein nettes, respektvolles Niveau anzukurbeln, okay?«, sagt Will. »Keine Angst, ich werde ihn nicht zusammenschlagen. Ich werde ihn noch nicht mal berühren … «
    Â»â€¦ Ich bring ihn nur zum Heulen. Nur ein bisschen, aber das will ich sehen«, beende ich das Zitat.
    Â»Was redet ihr da?«, will Max wissen.
    Â»Kennst du nicht Ist sie nicht wunderbar?«, frage ich.
    Â»Diesen alten Schinken?«
    Â»Diesen absolut genialen, alten Schinken von dem göttlichen Sir John Hughes.«
    Â»Ooookay, was auch immer«, erwidert Max.
    Will steht auf einmal zwischen uns. Im wörtlichen wie auch im übertragenen Sinne. Unser Ritual des Filmezitierens muss Max ziemlich komisch vorkommen. Ich hoffe nur, dass Will sich damit etwas zurückhält.
    Da fängt Will auf einmal an, an mir zu schnüffeln. »Du riechst wie ein Matrose auf Landgang, hast du etwa angefangen zu trinken?«
    Â»Ja. Aber nur in Maßen.«
    Â»Ich bin schockiert! Echt schockiert! Ich dachte, du wärst vollkommen am Ende. Seid ihr nicht gekidnappt worden?«
    Â»Das hier sind ja auch nicht die Leute, die uns gekidnappt haben, sondern alte Freunde von meinem Vater. Außerdem wurden wir nicht wirklich gekidnappt. Wir wurden eher aus Versehen in einem Truck voller geklauter Elektrosachen mitgenommen.«
    Â»Dein Dad hat Freunde?«
    Â»Hörst du mir eigentlich zu?«
    Â»Das war das Schockierendste an dem, was du gerade gesagt hast.«
    Ich muss lachen, denn Will kennt meinen Vater fast genauso gut wie ich.
    Â»Kylies Vater hatte offenbar ziemlich viele Freunde. Und Fans. Er war früher mal ein richtig berühmter Fußballer«, erklärt Max.
    Will sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    Â»Ich erzähle dir den Rest auf dem Nachhauseweg«, sage ich.
    Dann gehen Will, Max und ich in die Küche, wo Manuels Neffe Juan gerade frische Sangria zubereitet. Juan sieht unglaublich gut aus, er ist groß, braun gebrannt und ziemlich hübsch. Will fängt natürlich sofort an, ihn mit Blicken auszuziehen. Ich befürchte, dass ihm gleich der Sabber aus dem Mund tropft. Die Temperatur im Raum steigt um zehn Grad, während Will sich ganz auf sein Opfer konzentriert. Oh nein. Ich bereite mich innerlich auf das Schlimmste vor. Juan ist eindeutig nicht schwul. Aber wenn Will erst einmal in Fahrt kommt, ist er nicht mehr zu bremsen.
    Â»Hallo, wen haben wir denn da?«, sagt Will an Juan gerichtet.
    Â»Hi, na?«, antwortet Juan ganz nebenbei, fast schon oberflächlich, wobei er niemanden im Besonderen anspricht.
    Â»Juan, das hier ist mein Freund Will. Er ist gerade aus San Diego gekommen, um uns abzuholen«, ergreife ich das Wort.
    Als Juan uns kurz den Rücken zudreht, um ein paar Gläser zu befüllen, beugt Will sich zu mir herüber und flüstert: »Stockschwul.«
    Â»Auf gar keinen Fall«, flüstere ich zurück. »Dein Schwulenradar funktioniert wohl gerade nicht.«
    Â»Mein Gaydar funktioniert immer«, erwidert Will.
    Â»Sangria?« Juan hält Will ein Glas hin.
    Â»Und ich hatte schon Angst, du fragst nie.« Will nimmt Juan das Glas ab, wobei er ihm leicht über die Finger streift.
    Peinlich berührt zieht Juan schnell die Hand weg. Ich werfe Will einen vielsagenden Blick zu. Ich hoffe nur, er gibt auf, bevor es richtig unangenehm wird.
    Â»Dann fahrt ihr jetzt also wieder zurück nach San Diego?«, fragt Juan.
    Â»Nicht sofort«, antwortet Will.
    Â»Aber gleich«, füge ich hinzu.
    Will schüttet seine Sangria hinunter und fragt Juan: »Womit beschäftigst du dich, wenn du nicht gerade Sangria machst, Juan?« Dann schenkt er sich ein neues Glas ein. Wir haben wohl gerade unseren Fahrer verloren. Ich schätze mal, ich muss mir unterwegs irgendwo einen großen Kaffee besorgen.
    Â»Ich studiere Architektur auf der UCLA.«
    Â»Ooooh, Architekten sind toll. Ich wette, du bist richtig geschickt mit deinen Händen. All das Zeichnen und Modellebauen und so.«
    Â»Ja, also wir haben ziemlich viele Zeichenkurse, du weißt ja sicherlich, wie das ist …«
    Â»Nein, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Warum gehen wir nicht raus und du erzählst mir ein bisschen mehr darüber.«
    Max versucht, ein Lachen zu unterdrücken. Das scheint sich hier