Stupid Crazy Love Story

gerade zu einer ganz seltsamen Nummer zu entwickeln. Juan hat bestimmt keinen Spaß daran. Und ich definitiv auch nicht. Zeit, das Ganze zu beenden.
    Â»Wir sollten jetzt wirklich langsam los«, sage ich. Ich greife nach Wills Hand und ziehe ihn aus der Küche. »Bis bald, Juan.«
    Â»Das war echt peinlich, Will«, sage ich.
    Â»Du hast dem armen Kerl ganz schön Angst gemacht«, lacht Max.
    Â»Der Typ ist schwul. Das könnt ihr mir glauben«, behauptet Will. »Der steht auf mich.«
    Â»Du bist ja wahnsinnig«, entgegne ich.
    Da kommt Manuel auf uns zu.
    Â»Wir müssen langsam zurück nach San Diego«, verkünde ich. »Mein Freund Will ist gerade angekommen.«
    Â»Versprich mir, dass du bald wiederkommst«, sagt Manuel.
    Â»Versprochen.«
    Â»Und versuch, nächstes Mal deinen Dad mitzubringen.«
    Â»Das kann ich leider nicht versprechen.«
    Â»Müsst ihr wirklich schon los?«, fragt Juan, der auf einmal neben uns aufgetaucht ist. »Ich würde dir gerne noch mehr von meinem Studium erzählen«, sagt er an Will gerichtet. »Falls dich das wirklich interessiert?«
    Â»Na klar interessiert mich das«, antwortet Will.
    Â»Dann bleibt ihr also noch?«, fragt Juan.
    Â»Nein, nicht wirklich«, entgegne ich.
    Â»Meinetwegen für immer«, fällt Will ein.
    Â»Wir müssen los. Morgen ist unsere Abschlussfeier«, springt Max mir zur Seite.
    Â»Ihr könnt euch doch mailen«, versuche ich, Will zu überreden. Ich würde zwar auch gerne noch bleiben, aber die Zeit läuft uns davon. Mom wartet auf mich. Wenn wir Will jetzt verlieren, kann es Tage dauern, bis wir wieder zu Hause sind.
    Â»Wir könnten ja noch einen kleinen Spaziergang machen, bevor ihr losfahrt«, schlägt Juan vor.
    Und schon sind er und Will zur Tür hinaus.
    Â»Schicker Overall, übrigens«, sagt Juan im Weggehen.
    Â»Ich habe noch einen Schottenrock im Auto. Den könnte ich auch anziehen«, höre ich Will antworten.
    Â»Moment mal. Was ist da gerade passiert?«, fragt mich Max.
    Â»Keine Ahnung«, antworte ich. Ich bin wirklich verwirrt.
    Â»Ist euer Freund zufälligerweise schwul?«, fragt Manuel.
    Â»Ich glaube, ich kenne niemanden, der schwuler ist«, entgegnet Max.
    Â»Dann solltet ihr ihn vielleicht besser aufhalten, wenn ihr heute noch zurück nach San Diego wollt. Juan ist nämlich eine, wie heißt es doch gleich, eine Kneifschwester?«
    Â»Du meinst Klemmschwester?«, frage ich.
    Max sieht verwirrt zwischen Manuel und mir hin und her.
    Â»Er denkt, wir wüssten nicht, dass er schwul ist. Aber wir wissen es. Wir haben es schon immer gewusst. Wir warten nur darauf, dass er es uns endlich erzählt.«
    Max und ich laufen auf die Straße, aber wir kommen zu spät. Wir sehen Will und Juan nur noch von hinten in Wills Mini davonflitzen.

24 Max:
    Â»Die sind längst nicht so gut wie deine«, stellt Kylie fest, während sie sich durch die Fotos scrollt, die sie mit meinem Handy geschossen hat. »Du hast wirklich Talent, Langston, das muss ich schon sagen.«
    Kylie denkt anscheinend, für ein gutes Foto muss man nur draufhalten und abdrücken. Was die meisten Leute denken. Aber hinter einem guten Bild steckt sehr viel mehr. Ich habe Jahre gebraucht, bis ich es endlich raushatte. Viele denken, mit einem Smarthphone könne man keine guten Fotos machen, aber das stimmt nicht. Ich habe einige meiner besten Bilder damit gemacht. Sie sind schlicht und einfach und das Gute ist, dass niemand es mitbekommt, wenn ich fotografiere.
    Â»Das muss dich ja ganz schön überraschen, dass ich tatsächlich in etwas gut bin.«
    Â»Tut es auch. Und das meine ich durchaus positiv.«
    Ich war eigentlich überhaupt nicht begeistert, als Will aufgetaucht ist. Kylie und ich sind ziemlich auf einer Wellenlänge, außerdem ist Ensenada verdammt cool. Ich hatte überhaupt keine Lust, schon wieder nach La Jolla zurückfahren zu müssen. Aber das war, als wir noch eine Mitfahrgelegenheit hatten. Jetzt, da Will uns sitzen gelassen hat, mache ich mir doch etwas Sorgen, ob wir es rechtzeitig zur Abschlussfeier schaffen. Das war wirklich ziemlich bescheuert, sich auf Will Bixby zu verlassen.
    Â»Ich wüsste echt gern, wie du es schaffst, solche tollen Fotos zu machen. Verrätst du es mir?«
    Â»Das kann man nicht so einfach erklären. Ich weiß oft erst, wie es richtig ist, wenn ich