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Stupid Crazy Love Story

Stupid Crazy Love Story

Titel: Stupid Crazy Love Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacy Kramer , Valerie Thomas
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es vor mir sehe. Und es hat viel mit Erfahrung zu tun. Am Anfang wusste ich überhaupt nicht, was ich da eigentlich tue, aber dann habe ich viel gelesen, über Stieglitz und Ansel Adams, Diane Arbus und Helmut Newton. Ich habe mir angesehen, wie sie mit Licht gearbeitet und ihre Bilder komponiert haben.«
    Â»Und ich dachte immer, du würdest einfach nur gut aussehen.«
    Â»Tja, ich bin eben auch voller Überraschungen. Ich sehe mir außerdem gerne alte Filme an. Die sind irgendwie wie Fotos, die sich bewegen.«
    Â»Kennst du deswegen Brennpunkt Brooklyn?«
    Â»Ach, den hab ich nur mal zufällig im Fernsehen gesehen. Ich gucke gern solche Filme wie die von Fellini, Luchino Visconti und Godard. Die laufen im Ken Cinema auf der Adams Avenue. Manchmal gehe ich nach dem Squash ins Kino, einfach um zu entspannen und die Bilder auf mich wirken zu lassen. Ziemlich beeindruckend, teilweise.«
    Â»Warum rückst du damit erst jetzt heraus? Du weißt doch, dass ich ein totaler Filmfreak bin.«
    Â»Wir haben uns doch gerade erst kennengelernt.«
    Â»Stimmt«, sagt Kylie. Sie lässt die Arme beim Gehen hin und her schwingen, wie ein kleines Kind. Sie sieht dabei so wundervoll aus, dass ich sie am liebsten in den Arm nehmen würde – was wohl ziemlich verrückt wäre. Wir kennen uns zwar inzwischen viel besser als noch vor ein paar Stunden, aber trotzdem …
    Â»Ich habe noch nie was von Visconti oder Fellini gesehen. Ganz schön peinlich, was? Dafür kenne ich mich mit hirnlosen Actionfilmen aus und allem, was nach 1985 gedreht wurde«, erklärt Kylie.
    Â»David Fincher ist ein absoluter Meister.«
    Â»Das stimmt. Fight Club ist einfach göttlich.«
    Â»Den hab ich schon dreimal gesehen.«
    Â»Ich sechs Mal!«, verkündet Kylie voller Stolz.
    Â»Okay, das ist krass.«
    Â»Hast du Pans Labyrinth gesehen?«, fragt sie.
    Â»Von Guillermo del Toro? Genial.«
    Â»Absolut! Das sage ich Will auch immer. Aber er will ihn einfach nicht gucken. Er behauptet, der Film wäre für den Verfall der westlichen Zivilisation verantwortlich.«
    Â»Die Bilder sind auf jeden Fall ziemlich genial.«
    Â»Und der Film ist total originell.«
    Â»Kennst du Der Leopard? Der ist der Hammer. Dreieinhalb Stunden, aber absolut sehenswert.«
    Â»Ich dachte, ich warte damit, bis ich auf der NYU bin. Da gucken wir die ganzen alten Filme wahrscheinlich eh im Kurs. Hast du BlowUp schon gesehen?«, fragt Kylie.
    Â»Krank. Einfach nur total krank. Und tolle Sex-Szenen.«
    Â»War ja klar«, lacht Kylie.
    Es macht Spaß, mich mit ihr über alte Filme zu unterhalten. Ich kenne sonst niemanden, der sich dafür interessiert. Lily jedenfalls nicht. Als wir Sie küßten und sie schlugen ihn gesehen haben, hat sie den totalen Anfall bekommen und ist rausgerannt. Sie meinte, ich würde es übertreiben. Dabei dachte ich, dass ihr der Film gefallen würde. Danach habe ich sie nicht noch mal ins Ken mitgenommen.
    Â»Vielleicht können wir im Sommer ja mal zusammen ins Ken gehen, wenn wir beide grad zu Hause sind?«
    Â»Ã„hm … Ja, klar, warum nicht«, antwortet Kylie zögerlich. Hört sich nicht gerade so an, als ob sie Lust dazu hätte. Wahrscheinlich hat sich das mit uns für sie nach heute Abend sowieso erledigt. Ist ja auch irgendwie klar. Wir leben in komplett unterschiedlichen Welten, ohne irgendwelche Überschneidungen. Aber trotzdem macht es mich fertig.
    Â»Okay, der Ball da drüben«, Kylie zeigt auf einen Wasserball, der ein paar Meter weiter auf dem Rasen liegt. »Wie würdest du den fotografieren?«
    Â»Ich würde es gar nicht erst versuchen.«
    Â»Warum nicht?«
    Â»Weil da kein Leben drinsteckt. Keine Ahnung. Es ist ein langweiliges Motiv, bedeutungslos. Wenn ich fotografiere, suche ich nach einer Verbindung. Nach einem Gefühl, einer Stimmung oder Atmosphäre. Ich führe so etwas wie eine Unterhaltung mit dem, was ich fotografiere.«
    Ich halte inne, denn plötzlich fühle ich mich unwohl. Warum rede ich so? Ich höre mich an wie ein aufgeblasener Idiot. »Das hört sich wahrscheinlich total überheblich an«, räume ich ein und würde am liebsten alles wieder zurücknehmen.
    Â»Nein, überhaupt nicht. Das ist total interessant. Wie lange fotografierst du denn schon?«
    Â»Ach, schon eine ganze Weile. Ich hab zum zehnten Geburtstag ’ne Digitalkamera

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