Stupid Crazy Love Story
Du kannst es mir ruhig erzählen. Niemand wird etwas von mir erfahren.«
»Na gut. Ich hab mich bei der Rhode Island School of Design beworben ⦠Sie haben mich angenommen.«
»Wow! Das ist groÃartig!«
»Ja.«
»Aber du machst es nicht.«
Kylie sieht mich an, als wäre ich ein Vollidiot. Was genau der Grund dafür ist, warum ich es nicht erzählen wollte.
»Nein.«
»Du gehst stattdessen auf die UCLA und studierst Jura.«
»Genau.«
»Du kannst es dir doch noch mal überlegen. Du kannst â¦Â«
»Das Thema ist durch. Ich hab meinen Eltern noch nicht mal erzählt, dass ich mich beworben hatte. Kurz nachdem ich die Zusage bekommen habe, ist mein Dad richtig krank geworden. Ich hab den Brief zerrissen. Mein Dad will, dass ich Anwalt werde. Also werde ich Anwalt. Ich wäre echt ein Trottel, wenn ich es nicht machen würde.«
»Ich finde, du bist ein Trottel, wenn du Anwalt wirst, nur um deinem Dad einen Gefallen zu tun.«
»Tu dir keinen Zwang an. Sag mir ruhig, was du denkst.«
»Tut mir leid. Es ist nur ⦠das ist doch wirklich bescheuert. Es ist schlieÃlich dein Leben, Max. Wenn du nicht Anwalt werden willst, wie kannst du dich dann für den Rest deines Lebens damit abfinden? Das ist ja so was von trostlos.«
»Es geht nun mal nicht immer nur darum, was wir gerne machen würden. Hör auf zu träumen, Kylie. Werd endlich erwachsen. Was meinst du, wie viele Leute irgendwas machen, worauf sie keine Lust haben. Ich meine, es wacht doch keiner morgens auf und denkt sich, âºHey Mann, es gibt nichts auf der Welt, was ich lieber tun würde, als den Müll anderer Leute aufzusammeln. Das ist meine absolute Leidenschaft.â¹Â«
Ich steigere mich da gerade etwas zu sehr rein. Verlegen sehe ich weg.
»Okay. Schon gut, tut mir leid. Aber wünschen sich nicht alle Eltern das Beste für ihre Kinder? Würde dein Dad nicht wollen, dass du deiner Leidenschaft nachgehst?«
»Ich weià ziemlich sicher, dass er will, dass ich Anwalt werde. Seiner Meinung nach kann man von Kunst nicht leben. Abgesehen davon klingt es ja auch nicht gerade so, als wären deine Eltern davon begeistert, dass du Film studieren willst. Und, sei mir nicht böse, aber es ist ja auch wirklich ziemlich riskant. Ich meine, ich hoffe für dich, dass du wenigstens einen Plan B hast.« Das hört sich schon wieder viel härter an, als ich es meine.
»Na, vielen Dank auch.«
Kylie ist genervt von mir. Ich würde es gerne zurücknehmen, aber gleichzeitig fühle ich mich auch von ihr angegriffen.
»Ich versuche doch nur, das Beste aus meiner Situation zu machen«, erkläre ich.
»Hör zu, ich stehe auch unter Druck. Und es wird ganz bestimmt nicht leicht werden, das ist klar. Wahrscheinlich brauche ich nicht nur einen Plan B, sondern auch einen Plan C und D. Aber weiÃt du, was? Ich würde mir in den Arsch beiÃen, wenn ich es nicht zumindest mal versucht hätte. Und wenn ich eines Tages vielleicht meine Oscar-Preisrede halte, werden sich alle daran erinnern, wie sie mich davon abhalten wollten. Inklusive dir.«
»Kylie, du bist der Widerspruch in Person. In der Schule bist du das verängstigte Mäuschen. Zumindest kommt mir das so vor. Du hältst alle von dir fern, weil du Angst vor Zurückweisung hast. Aber wenn es um deine Zukunft geht, dann hast du dieses unglaubliche Selbstvertrauen. Du weiÃt ganz genau, was du willst, und obwohl es eine total verrückte Idee ist, wirst du deine Sache durchziehen und nichts kann dich aufhalten.«
»Bin ich deswegen eine Idiotin?«
»Nein. Du bist ziemlich cool.«
Wir sehen uns an. Auf einmal ist die Spannung zwischen uns verflogen und an ihre Stelle tritt eine nicht zu leugnende Anziehungskraft. Ich weià nicht so recht, was ich damit anfangen soll. Die Tatsache, dass ich eine Freundin habe, ist mir zwar durchaus bewusst, aber irgendwie verliert es gerade an Bedeutung.
»Und du bist genauso wie ich, Langston. Nur umgekehrt.«
»Was meinst du damit?«, frage ich.
»In der Schule bist du der selbstbewussteste Typ überhaupt. Aber wenn es um das echte Leben geht, fehlt dir das Selbstvertrauen, an deine eigenen Träume zu glauben.«
»Hört sich an wie ein miserables Filmzitat.«
»Sag nichts gegen Filmzitate. Filme können wirklich inspirierend sein«, entgegnet sie.
»Fotografieren ist trotzdem
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