Stupid Crazy Love Story
halte.«
»Ist notiert.«
Charlie startet den Motor, aber er fährt immer noch nicht los. Eine ganze Weile sagt er nichts, dann dreht er sich zu mir.
»Ist zwischen uns alles okay?«, fragt er.
»Wie meinst du das?«
»Du weiÃt schon, wegen gestern Abend.«
Gestern Abend. ScheiÃe. Das hatte ich schon ganz vergessen. Müssen wir das jetzt unbedingt wieder hervorkramen?
»Oh ja. Klar«, versichere ich ihm.
»Ich hab irgendwie immer noch ein komisches Gefühl deswegen.«
»Denk einfach nicht weiter darüber nach. Ist halt passiert. Wir waren betrunken. Es war ⦠was weià ich. Mach dir deswegen keinen Kopf. Keiner wird jemals davon erfahren.«
»Meinst du nicht, wir sollten es Max erzählen? Ich will nicht, dass er es hintenrum von irgendwem erfährt. Ich fühle mich echt mies â¦Â«
»Es ist nichts passiert, Charlie. Was gibt es denn schon zu erzählen? Und auÃerdem, wer weiÃ, was er in Mexiko getrieben hat. Wahrscheinlich hat er eine Menge mehr zu beichten als ich.«
Charlie sieht mich weiter an. Offenbar ist sein Redebedürfnis immer noch nicht gestillt. Bitte, Charlie, ich flehe dich an, können wir das Thema nicht einfach fallen lassen?
»Ich hab nur das Gefühl, dass du gestern Abend ganz schön sauer warst, als ich ⦠irgendwie nichts gemacht habe. Ich, ähm, ich wollte nur sagen, dass ⦠«
»Charlie, ist schon okay. Ich war tatsächlich ganz schön angepisst war, aber nicht wegen dir, sondern wegen Max. Wir haben ScheiÃe gebaut. Okay. Shit happens. Aber da steckt nichts weiter dahinter. Vergiss es einfach.«
»Ja, vielleicht hast du recht.«
»Wir haben alle unsere Leichen im Keller.«
Sind wir hier in einer Talkshow oder was? Genug mit der Laberei. So langsam kapiere ich, warum Max es anstrengend findet, ständig über Gefühle zu reden.
»Okay«, sagt Charlie. »Aber bevor du wegen Max noch komplett ausflippst, sollten wir vielleicht abwarten, was er zu sagen hat.«
»Klar«, antworte ich. Von wegen.
33 Kylie:
Als ich aufwache, scheint die Sonne gnadenlos ins Zimmer.
Wie spät ist es? Wo bin ich?
Verwirrt blinzle ich mit den Augen. Das Licht ist echt brutal. Ich habe hämmernde Kopfschmerzen, meine Kehle brennt und mein Magen rebelliert. Fühlt sich so ein Kater an?
Keine Ahnung. Ich hatte noch nie einen. Jedenfalls bis heute.
Ich schlieÃe die Augen wieder, hole ein paarmal tief Luft und liege ganz still, während ich versuche, meine Gedanken zu sortieren. Gestern Abend war einer der groÃartigsten Abende meines Lebens. Glaube ich. Es könnte aber auch genauso gut einer der schlimmsten gewesen sein. Ab einem gewissen Punkt kann ich mich an nicht besonders viel erinnern.
Ich wage einen erneuten Versuch, die Augen zu öffnen. Ganz langsam sehe ich mich um, wobei ich aufpasse, keine ruckartigen Bewegungen zu machen. Mein Blick fällt auf ein mir unbekanntes Schlafzimmer. In einer Ecke steht eine Kommode, auf der ein einziges Durcheinander von Schneekugeln, Stofftieren und Barbiepuppen herrscht. Zwischen zwei Fenstern hängt ein Poster von einem flauschigen weiÃen Kätzchen mit einer riesigen lila Schleife um den Hals. Der Rollladen des einen Fensters ist halb heruntergelassen, durch das andere knallt erbarmungslos die Sonne herein. Ist es morgens immer so hell?
Ich wende den Blick ab und da sehe ich ihn. Den wunderschönen, halb nackten Jungen, der neben mir liegt. Und schläft.
Oh. Mein. Gott. Max.
Auf einmal fällt mir der gestrige Tag wieder ein und ich bin hellwach.
Ich bin in Ensenada. Mit Max Langston. In Manuels Haus.
Wie ich letzte Nacht hierher und ins Bett gekommen bin, weià ich leider nicht mehr. Und leider bin ich nicht dort, wo ich eigentlich gerade sein sollte, nämlich in meinem Bett, zu Hause, um mich auf meine Abschlussrede an der Highschool heute Nachmittag vorzubereiten. Das hier ist definitiv alles andere als das ideale Szenarium für den Morgen meiner Abschlussfeier.
Erinnerungsfetzen an die letzte Nacht flackern auf. Einzelne Szenen tanzen vor meinen Augen und verschwinden wieder, kurze Sequenzen, deren Abfolge keinen Sinn ergibt. Als würde ich einen Filmtrailer sehen, nur dass statt Kate Hudson oder Kristen Stewart ich die Hauptdarstellerin bin. Ich, wie ich mit Max im Meer schwimme. Max und ich, wie wir auf dem Pier feiern und trinken (viel trinken). Max und ich, wie wir uns küssen
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