Stupid Crazy Love Story
kann. Dummerweise befinden wir uns inmitten einer Massenhochzeit und Kylie ist rotzbesoffen. Mein Timing ist vielleicht nicht gerade das beste.
Der Priester ist immer noch dabei, ein Pärchen nach dem anderen zu trauen. Das ist so Tradition um Mitternacht am Johannistag. Nach jeder Mini-Hochzeit wird getrunken und Kylie ist mit groÃer Begeisterung dabei. Zehn Trauungen haben wir schon hinter uns. Fünf kommen noch. Die meisten Bräute tragen Kleider wie das von Kylie. Und die Bräutigame tragen alle einen Smoking. Keine Ahnung, ob das hier ernst gemeint ist oder nicht. Ich meine, sind die jetzt richtig verheiratet? Oder ist das bloà so ein Partyritual? Der Tequila ist auf jeden Fall ein groÃer Bestandteil des Ganzen, das ist mal klar. Ich glaube, sogar der Priester trinkt immer mal wieder einen Kurzen.
Und wieder ruft die Menge: »Felicidades!«
»Felicidades!«, schreit Kylie mir ins Ohr.
Alle heben die Gläser. Und wieder zwei weniger. Das Pärchen küsst sich und schlendert den Pier hinab.
»Das läuft hier ja echt wie am FlieÃband«, sagt Kylie zu mir. »Meinsâ du, der Priester macht das offiziell? Oder kriegt er für jede einzelne Trauung Schmiergeld?«
Ich lache. Kylie ist immer noch ziemlich witzig, so voll wie sie ist.
Und wieder kommt ein Mann mit einer neuen Flasche Tequila auf uns zu. Inzwischen sind wir von Patron Tequila zu Off-Label-Zeug übergegangen, das wahrscheinlich bei irgendwem zu Hause im Keller gebraut wurde. Der Abstieg ging ganz schön schnell. Kylie hält dem Mann ihr Glas hin, doch ich lege meine Hand darüber.
»Ich glaube, du hast genug«, sage ich.
Kylie runzelt die Stirn. Sie sieht so verdammt süà aus, dass ich sie am liebsten küssen möchte, doch sie dreht sich von mir weg.
»Ich will aber weitertrinken«, erwidert sie.
»Ich meine es doch nur gut mir dir. Wie willst du denn morgen deine Rede halten?«
»Darüber mach ich mir morgen Gedanken.«
»Okay«, antworte ich. »Dann mal los.«
Der Mann schenkt uns ein und wir trinken. Der Alkohol brennt in meiner Kehle, aber die Wärme, die sich danach ausbreitet, fühlt sich gut an. Mittlerweile bin auch ich ordentlich betrunken. Ich kann gar nicht mehr scharf sehen. Ich halte Kylie immer noch in den Armen, doch auf einmal sackt sie in sich zusammen. Ich umklammere sie fester und versuche, sie aufrecht zu halten.
»Kylie, geht es dir gut?«
»Hey du«, nuschelt Kylie. Sie schläft schon fast. Sie kommt nicht länger gegen den Alkohol an. Dann kippt sie richtig um. Ihr Kopf fällt zur Seite. Ich packe sie unter den Armen, damit sie nicht auf den Boden aufschlägt. Ich muss sie dringend ins Bett bringen.
32 Lily:
»Lil, was machst du denn hier?«, fragt Charlie, als er mich auf der Motorhaube seines Jeeps sitzen sieht.
Eine durchaus berechtigte Frage um halb sechs morgens.
»Ich komme mit«, antworte ich in so vergnügtem Tonfall, als wäre ich die beste Begleitperson, die sich ein Typ nur wünschen könnte. Von wegen.
»Wir haben doch darüber gesprochen. Und du warst damit einverstanden.«
Genau genommen hat er recht. Ich habe stillschweigend zugestimmt, statt einen Streit vom Zaun zu brechen, was ich normalerweise getan hätte. Aber ich hatte keine Kraft dazu. Ich war einfach nicht in Form. Nach der Sache mit meinem Dad war ich schon fertig genug. Und dass Max Charlie angerufen und ihm erzählt hat, er wäre in Mexiko, ohne weitere Erklärung und ohne das geringste Interesse, mit mir zu reden, hat es nur noch schlimmer gemacht. Von daher habe ich es nicht darauf angelegt, weil mir noch gar nicht bewusst war, wie sauer ich wirklich auf Max bin. Mich am letzten Schultag einfach so sitzen zu lassen, um nach Baja California zu fahren und wahrscheinlich den ganzen Tag surfen zu gehen und zu saufen.
»Tja, ich habe nun mal meine Meinung geändert.«
»Ich halte das für keine gute Idee ⦠«
»Du solltest nicht alleine fahren. Das ist viel zu gefährlich. AuÃerdem werden wir eine Menge Spaà zusammen haben. Wir machen sozusagen eine kleine Abschlussfahrt. Und â¦Â« âich halte ihm eine Tüte voller Junkfood hin â »⦠ein Fresspaket hab ich dir auch mitgebracht. Ich habe sogar deine Lieblingskekse gekauft: Oreos. Du kannst einem Mädchen mit Oreos nichts abschlagen.«
Ich dachte, die besten Erfolgsaussichten habe ich
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