Stupid Crazy Love Story

(viel küssen). Und dann … wird die Leinwand schwarz.
    Beim Versuch, mich aufzusetzen, wird mir schwindlig, also lege ich mich gleich wieder hin. Warum in aller Welt trinken die Leute eigentlich Alkohol, wenn man sich am Morgen danach so elend fühlt?! Vielleicht weil man sich am Abend zuvor einfach verdammt gut gefühlt hat. So viel weiß ich immerhin noch.

34 Max:
    Ich merke den Kater sofort. Aber zum Glück ist er nicht annähernd so schlimm, wie ich ihn mir nach dem ganzen Tequila vorgestellt hätte.
    Es wird ein schöner Tag, so wie die Sonne ins Zimmer scheint. Wahrscheinlich gibt es eine ordentliche Brandung. Ich hätte ja nichts dagegen, mir ein Brett zu schnappen und surfen zu gehen. Kylie war garantiert noch nie surfen. Ich könnte es ihr beibringen. Das würde bestimmt Spaß machen.
    Ich sehe auf die Uhr. Scheiße. Schon halb sieben. Ich wünschte, wir hätten noch mehr Zeit. Aber nein, wir müssen bald los. Die Abschlussfeier ist in weniger als sechs Stunden. Auf einmal kommt sie mir gar nicht mehr so wichtig vor. Kurz denke ich darüber nach, sie komplett sausen zu lassen und einfach mit Kylie in Ensenada zu bleiben. Aber das geht nicht. Kylie muss zur Abschlussfeier. Das wahre Leben ruft. Was für ein Mist. Ich habe ein bisschen Angst davor, was passiert, wenn wir zurückkommen und ich Lily begegne. Aber ich schiebe den Gedanken gleich wieder beiseite. Darum kann ich mich später kümmern. Lieber denke ich an Kylie und dass ich noch sechs weitere Stunden mit ihr verbringen kann.
    Ich drehe mich um und sehe, wie sie mich durch ihre unglaublich langen Wimpern beobachtet. Die Sonne hat ihre braune Haut in ein goldenes Licht getaucht. Verdammt, was für ein schöner Anblick beim Aufwachen.
    Ich schmiege mich an sie und schlinge die Arme um ihren Körper. Ihr Kurven passen sich perfekt den meinen an. Sie hat einen Wahnsinnskörper. Die weichen Rundungen sind mir viel lieber als Lilys harte Kanten. Ich fühle mich richtig geborgen. Oh Mann, ich bin echt schwer verliebt. Wir kennen uns gerade einen Tag, aber es fühlt sich an wie ein ganzes Leben.

35 Kylie:
    Â»Hey du«, sagt Max und lächelt träge. »Wir haben ganz schön viel getrunken gestern.«
    Â»Ja«, sage ich in der Hoffnung, dass er weiterredet, damit ich eine ungefähre Ahnung davon bekomme, was noch so alles passiert ist, nachdem meine Festplatte den Geist aufgegeben hat.
    Â»Ich hoffe, wir haben nichts Dummes gemacht«, versuche ich, mehr aus ihm herauszukitzeln.
    Â»Oh, ich bin ziemlich sicher, das haben wir.« Max lacht leise, dann schließt er wieder die Augen.
    Das ist alles? Mehr verrät er mir nicht?
    Ich weiß natürlich nicht, an wie viel er sich noch erinnert. Aber es gefällt mir, dass er anscheinend in keinster Weise unangenehm überrascht ist, neben mir aufzuwachen. Während ich ihn weiter anschaue, frage ich mich, wie er so früh am Morgen schon so verdammt gut aussehen kann. Ich weiß nur eins, ich stecke ganz schön tief im Schlamassel.
    Was ist letzte Nacht passiert? Eine beunruhigende Mischung aus Freude und Panik überkommt mich. Ich fange an zu schwitzen, was eindeutig nicht besonders attraktiv ist. Was verdammt noch mal habe ich getan? Ich habe heute meine Abschlussfeier, im Sommer einen Praktikumsplatz beim San Diego Arts Council, im Herbst einen Platz an der New York University – und Eltern, die total ausrasten werden. Ich bin seit vierundzwanzig Stunden einfach verschwunden. Ich bin mit Max in Mexiko.
    Dabei hatte ich noch nie einen Freund.
    Und ich hatte noch nie Sex.
    Oder doch?
    Oh, Mist. Mist, Mist, Mist.
    Sosehr ich mir auch den Kopf zerbreche, all das, an das ich mich nicht erinnern kann, bleibt hinter einem dunklen Vorhang versteckt. Ich gucke wieder zu Max und für einen flüchtigen Moment löst sich meine Angst in Luft auf. Er sieht so schön und zufrieden aus, wie er gerade wieder einschläft, wie seine Brust sich mit jedem Atemzug hebt und senkt. Es ist einfach überwältigend.
    Ich wende den Blick wieder ab und die Panik kehrt mit voller Wucht zurück.
    Ich brauche einen Plan. Ich setze mich auf und in dem Moment sehe ich Lily Wentworth, die auf dem Flur steht und mich fassungslos anstarrt.

36 Max:
    Â»Max, was zur Hölle treibst du da?«
    Ich kann sie hören, noch bevor ich sie sehe: Es ist die unverwechselbare durchdringende Stimme von Lily.
    Ich bringe Charlie um! Welchen Teil