Stupid Crazy Love Story
dass alles okay ist, aber Will hat uns praktisch vor die Tür gesetzt. Ich weiÃ, dass es nicht gerade optimal war, uns am Morgen danach von meiner Freundin überraschen zu lassen. Ich habâs versaut. Ich habe alle enttäuscht, am allermeisten mich selbst.
Lilys zierliche Schultern zittern, als sie anfängt zu schluchzen. Sie weint leise vor sich hin, die Arme hat sie fest um sich geschlungen, um sich zu beruhigen. Ich muss die Gedanken an Kylie jetzt verdrängen. Sie führen zu nichts. Ich muss jetzt meinen Mann stehen und mich um Lily kümmern.
»Lily, ich will dich nicht anlügen. Es ist nicht so, dass nichts zwischen Kylie und mir passiert wäre, aber es ging dabei nicht um Sex. Wir haben einfach nur miteinander geredet.«
»Geredet? Du willst doch nie reden«, sagt Lily in vorwurfsvollem Ton.
»Doch, ich rede schon gerne. Nur eben nicht immer.« Okay, das war jetzt eine Lüge. Aber ich weià nicht, wie ich mich sonst verteidigen soll.
»Machst du gerade Schluss mit mir, Max? Wenn ja, weià ich nicht, ob ich das aushalte. Bitte. Du kannst jetzt nicht Schluss machen. Ich bin sowieso schon ⦠« Sie bringt den Satz nicht zu Ende, sondern wird wieder von heftigem Schluchzen erschüttert.
Es tut mir weh, sie so zu sehen. Lily ist vielleicht nicht meine Seelenverwandte, so wie ich es von Kylie gestern noch dachte, aber sie ist seit einem Jahr meine Freundin. Ich kann ihr das nicht antun. Das wäre nicht fair.
»Ich mache nicht Schluss mit dir, Lil. Das gestern war ⦠ein Fehler.« Im Moment will ich nur, dass es Lily wieder besser geht. Und ins Auto steigen und zurück nach Hause fahren. Ãber den Rest kann ich mir später noch Gedanken machen.
»Okay. Gut.« Lily fällt mir um den Hals und ich nehme sie in den Arm. Sie riecht nach Zitrone und Ingwer, nach dem Shampoo, das sie immer benutzt. Ich kenne den Geruch so gut. Es ist schwer, nicht einfach zu entspannen und wieder in alte Verhaltensmuster zurückzufallen. Dann drückt Lily mir einen Kuss auf die Lippen. Ich spüre absolut kein Prickeln. Es ist mehr wie der Kuss von einer guten Freundin. Aber vielleicht bin ich auch gerade etwas erschlagen von allem.
»WeiÃt du, was, Max? Wir müssen uns gar nicht all unsere dreckigen, kleinen Geheimnisse erzählen. Es ist okay. Wenn du sagst, dass nichts passiert ist, ist nichts passiert.«
»Es ist nichts passiert«, wiederhole ich. Wobei ich selbst immer weniger davon überzeugt bin. Für mich ist letzte Nacht alles passiert.
»Ich will nur wissen, ob zwischen uns alles okay ist.«
»Es ist alles okay«, antworte ich.
»Gut, dann auf nach La Jolla«, sagt Lily.
Von einer Sekunde auf die andere ist sie wieder gut drauf. Was mich nicht überraschen sollte. Es ist einfach typisch für Lily â sie ist ein Wirbelsturm aus sich ständig ändernden Gefühlen. Na ja, immerhin besser, als wenn sie die ganze Zeit weiter angepisst wäre. Ich frage mich nur, ob zwischen uns wirklich alles okay ist. Ich weià es nicht. Ich sehe sie an â sehe ihren atemberaubenden Körper durch das dünne T-Shirt und in den engen Shorts, ihre langen blonden Haare, die sie zum Pferdeschwanz trägt, sodass ihr makelloses Gesicht voll zur Geltung kommt. Sie ist so schön, wie ein Bikinimodel. Ist zwischen uns alles okay? Vielleicht. Ich kenne ihren ganzen Ballast und irgendwie wäre es schon einfacher, nicht wieder jemanden ganz von vorne kennenlernen zu müssen. Aber reicht das aus? Vielleicht nicht.
ScheiÃe. Das ist mir echt eine Nummer zu groÃ. Ich dachte, ich könnte mit solchen Situationen umgehen, aber jetzt merke ich doch, wie mir das alles über den Kopf wächst. Ich weià nicht mehr, was ich denken soll. Vielleicht wird es ja besser, wenn der Kater nachlässt. Wenn ich etwas Zeit hatte, darüber nachzudenken. Oder möglicherweise war es auch bloà ein groÃartiger Abend in Mexiko mit einem Mädchen, das ich so gut wie nicht kenne. Vielleicht ist das Leben voll solcher Momente, flüchtiger, genialer Momente, die nichts mit dem wahren Leben zu tun haben. Und nicht mehr viel bedeuten, wenn sie vorbei sind.
41 Kylie:
»Ich glaube es einfach nicht. Die haben nichts von meiner Musik mitgenommen. Wie unverschämt ist das denn!«, platzt Will heraus. Er, Juan und ich stehen vor Wills Mini Cooper, dessen Fahrertürfenster in tausend Stücke geschlagen
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