Stupid Crazy Love Story
mitkommen?«, frage ich noch einmal, da bisher niemand darauf geantwortet hat. Sie werden mich ja wohl hoffentlich nicht betteln lassen.
»Klar«, sagt Max. Charlie und Lily schweigen.
Ein einziges Ja ist immerhin besser als gar keins.
Lily wirft mir einen finsteren Blick zu. Sie sieht todunglücklich aus. Ich kann es sogar nachvollziehen. Ich meine, es wäre wirklich leicht, sie in diesem Moment zu hassen, aber ich kann nicht. Uns wurde gerade beiden von ein und demselben Jungen das Herz gebrochen, damit sind wir unweigerlich miteinander verbunden, ob es mir gefällt oder nicht.
»Wir haben doch gar nicht genug Platz. Sie sind immerhin zu dritt«, gibt Lily jetzt zu bedenken.
»Ach was. Das kriegen wir schon irgendwie hin. Müssen wir. SchlieÃlich ist nachher unsere Abschlussfeier.«
Charlie setzt sich für uns ein? Wer hätte das gedacht.
»Max, ich fahre auf gar keinen Fall mit ihr zusammen in einem Auto.« Lilys Stimmung wechselt auf einmal von niedergeschlagen zu richtig angepisst. Der Hass-Schalter ist wieder umgelegt. Und meine Gefühle ihr gegenüber sind auch nicht mehr allzu milde.
»Tja, dann musst du wohl in Ensenada bleiben.« Will legt den Kopf schief und grinst Lily an.
»Halt die Klappe, Will«, keift sie.
Oh Gott. Hoffentlich artet das nicht wieder in einen Wettkampf aus, wer am lautesten schreien kann. Charlie sieht Max an, als wäre es nun allein seine Entscheidung. Ich werfe Max einen warnenden Blick zu, bloà nicht Nein zu sagen, während Lily ihn anstarrt und wahrscheinlich genau das Gegenteil denkt â ein Mexican standoff, im wahrsten Sinne des Wortes. Max kann nur verlieren.
»Natürlich haben wir genug Platz«, antwortet Max schlieÃlich, wobei er sich weigert, mich oder Lily anzusehen. Aber wenn das hier ein Spiel wäre, und letztendlich ist alles ein Spiel, dann würde ich sagen: Punkt für mich.
»Einer muss eben hinten auf dem Klappsitz sitzen«, sagt Charlie.
»Ich nicht«, verkündet Lily.
»Natürlich nicht. Wie würden nicht im Traum daran denken, dich darum zu bitten, Prinzessin«, stichelt Will.
»Kein Problem«, meldet Juan sich zu Wort. »Ich nehme den Klappsitz.«
Und damit ist die Entscheidung gefällt. Wir werden uns alle in das verdammte Auto quetschen und zusammen zur Abschlussfeier fahren. Was für ein beschissener Albtraum. Könnte mich bitte mal jemand erschieÃen?
Als Max die Hecktür öffnet, um Juan hineinzulassen, steht ihm plötzlich die Angst ins Gesicht geschrieben. Ich kenne diesen Ausdruck. Was ist denn jetzt auf einmal los?
Da beugt er sich zu mir vor und sagt: »Kylie, guck mal. Da drüben. Auf der anderen StraÃenseite.«
Ich folge seinem Blick. Und da sind sie, die zwei Kerle von gestern. Sie stehen auf der gegenüberliegenden StraÃenseite neben ihrem Truck. Sie sind es ganz eindeutig. Kahlköpfig, muskelbepackt und volltätowiert. Wie Zwillinge, nur dass der eine ungefähr doppelt so groà ist wie der andere.
Das muss ja wohl ein Scherz sein. Ich meine, wie wahrscheinlich ist das, bitte, dass wir sie hier wiedertreffen?
Dann fällt mir auf, dass das hier genau die Stelle ist, an der wir den Laster gestern stehen gelassen haben. Was für ein unglaublicher Zufall. Aber trotzdem, wie haben die beiden den Truck gefunden? Und wie kann es sein, dass wir jetzt genau da enden, wo alles angefangen hat? Ich komme mir vor wie in Und täglich grüÃt das Murmeltier . Wir werden diesen beiden Typen immer wieder begegnen, jeden Tag für den Rest unseres Lebens. Sie werden in La Jolla auftauchen, in San Diego, New York ⦠und uns wegen dieses einen Fehltritts ewig verfolgen. Okay, das wird natürlich nicht passieren. Das war jetzt etwas theatralisch. Trotzdem ist es unglaublich, was für ein Pech wir haben.
»Steigt ein, steigt ein«, treibt Max uns alle an.
»Wie haben die bloà den Truck gefunden?«, frage ich ihn.
»Keine Ahnung. Da muss ein Peilsender oder so drin sein. Fuck.«
»Die sitzt nicht neben mir«, meckert Lily und zeigt auf mich.
»Lily, steig einfach ein«, erwidert Max.
Keiner der anderen versteht, was gerade los ist, aber wir haben auch keine Zeit, es ihnen zu erklären. Ohne mich noch einmal nach den Typen umzudrehen, klettere ich in den Jeep. Ich bin fest davon überzeugt, dass sie mich nicht sehen, wenn ich nicht hingucke. Aber als ich dann doch einen
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