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Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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und ließ von seiner Absicht, sie zu küssen, vorerst ab. Den äußerst lebhaften Kissenbezug in der einen Hand, Shelleys Ellenbogen in der anderen, ging er mit ihr auf das Haus zu.
    Die Vorderseite des Hauses wirkte eher unauffällig. Wie die meisten kalifornischen Hanghäuser orientierte sich das Gebäude mehr der Aussicht zu. Da diese auf der Hausrückseite lag, hatte der Architekt wenig Mühe auf eine beeindruckende Fassade verschwendet.
    Von der Straße sah das Haus mehr wie ein breites, ebenerdiges Ferienhaus aus - auf dem niedrigen Dach feuerfeste Zedernschindeln, eine breite Glasfront, dazwischen Redwood-Holz. Der kleine Vorgarten war tadellos gepflegt und wirkte im Vergleich zu dem wilden braunen Präriegras und dem trockenen Chaparral wie eine kleine grüne Oase. Der eigentliche Garten wurde durch einen zwei Meter hohen Redwood-Zaun vor neugierigen Blicken geschützt.
    »Passen Sie auf«, sagte sie. »Eins der Verandabretter ist lose. Ständig nehme ich mir vor, es reparieren zu lassen, aber ...«
    Cain hörte sie kaum. Kaum hatte er Shelleys Heim betreten, wurde ihm klar, dass er nur die Spitze des Redwood-und-Glas-Eisbergs, in dem sie wohnte, gesehen hatte.
    In den Hang gebaut, besaß das Haus drei Ebenen, vom Eingangs- und Wohnbereich auf der Höhe der Straße bis hinunter zu ihrem ganz privaten Bereich, zirka zehn Meter tiefer, in dem sich auch ihr Schlafzimmer befand. Dort hatte sich der Architekt die natürliche Ausbuchtung des Hangs zunutze gemacht und einen Swimmingpool samt Terrasse, Grillplatz und kleinem Garten hingesetzt.
    Das blaue, schimmernde Wasser des Pools versprach eine verlockende Kühle und Erfrischung. Ein schwacher Wind, der vom Tal heraufwehte, trug den herrlichen Duft der Gartenblumen ins Haus. Das unvergleichliche Licht der südkalifornischen Sonne ergoss sich in schrägen goldenen Strahlen durch die Fenster.
    Cain stand in der Mitte der ersten Ebene des geräumigen Hauses und drehte sich langsam herum. Noch nie hatte er sich so zu Hause gefühlt wie hier. Alles, vom samtigen Glanz des Holzfußbodens unter seinen Füßen über die glatten, cremefarbenen Wände und die offene Balkendecke, appellierte an seine Sinne.
    Shelleys Heim war gleichzeitig zivilisiert und unzivilisiert. Letzteres manifestierte sich vor allem in der umliegenden Landschaft, die so herrlich in die Architektur mit eingebunden worden war. Die Hügelkämme waren so steil und hoch, dass man sie an jedem anderen Ort der Welt wohl Berge genannt hätte. Ihre steinigen Flanken waren dick mit dürrem Chaparral überwuchert und derart unwegsam, dass nicht einmal der Landhunger der Metropole Los Angeles sie ganz zu erobern vermocht hatte. Kein menschliches Wesen betrat je diese steilen Hänge und tiefen Täler - nur Tiere, die nie vom Menschen gezähmt worden waren.
    Cain verstand die Anziehungskraft dieser Art von Landschaft. Er hatte sie auf der ganzen Welt gesucht. Die Tatsache, dass es in der nahen Umgebung von Los Angeles solche Orte gab, war der Grund, warum er hier seine Heimatbasis aufgeschlagen hatte.
    Shelley fühlte offenbar Ähnliches. Das Land, das sich, ein paar Meter von ihrem Haus entfernt, in die Ferne erstreckte, war seit dem Auftauchen eines spanischen Seekapitäns, der einen Kontinent mit einer sagenhaften Insel verwechselte und ihn Kalifornien genannt hatte, unverändert geblieben.
    Stumm musterte er die Landschaft. Shelleys Haus und die benachbarten Häuser erstreckten sich wie eine glitzernde Perlenkette über die Kämme der steil abfallenden Hügel. Weit unten im Tal, beinahe erstickt zwischen dichtem Chaparral und rauem Fels, konnte man gerade noch das schmale Asphaltband der Straße erkennen, die zu den Häusern hinaufführte.
    Auch auf den Kämmen der umliegenden Hügel, die sich in immer höher werdenden Ketten vom Ozean zu den fernen Bergen weiter im Landesinneren erstreckten, zogen sich menschliche Siedlungen wie Perlenketten hin. Durchbrochen wurden diese Hügelkämme gelegentlich durch lange Täler, wo kleine Städte wucherten und ständig mehr Land auffraßen.
    Aber nicht hier, nicht auf Shelleys Hügel. Hier atmete und wogte das Land wie ein lebendiges, wildes Raubtier.
    »Herrlich«, sagte er.
    Cain erwartete keine Antwort, ja, er wusste nicht einmal, dass er laut gesprochen hatte. Seine gesamte Aufmerksamkeit war auf dieses Haus und seine Umgebung gerichtet, auf die elementare Harmonie, die zwischen beiden bestand.. Er atmete tief durch.
    Nach und nach wurde seine Aufmerksamkeit von den

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