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Sturm der Barbaren

Titel: Sturm der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Alafraan?«
    »Alafraan? Jetzt kennt er Weine, von denen wir nie gehört haben.« Kien schüttelt den Kopf. »Als grüner Junge zieht er aus und zurück kommt er als Lanzenkämpfer und Weinkenner.«
    Jerial und Lorn lachen laut.
    »Das kommt nur daher«, klärt Lorn die anderen auf, »dass einer der Offiziere in Isahl aus einer Winzerfamilie in Escadr stammte.«
    »Wenigstens gibt er es zu«, meint Nyryah zu. »Und jetzt esst … bevor es kalt wird.«
    Das lässt sich Lorn nicht zweimal sagen. Schon der erste Löffel Eintopf sagt ihm, dass es die beste Mahlzeit ist, die er seit seiner Abreise vor mehr als drei Jahren zu sich genommen hat.
    »Wie ist es in Isahl?«, fragt Jerial, nachdem Lorn bereits den halben Teller leer gegessen und eine Scheibe vom Nussbrot vertilgt hat.
    Lorn schluckt. »Im Sommer ist es dort heißer als hier, im Winter kälter und das ganze Jahr über windiger. Außerhalb des Außenpostens leben nicht mehr als vielleicht zwanzig Familien im gleichen Tal und noch weniger in den benachbarten Tälern. Es wachsen dort keine richtigen Bäume, nur Zederngestrüpp und niedrige Büsche …« Lorn gibt sich alle Mühe mit der Beschreibung, »… und um alles haben sie Mauern gebaut. Sogar die Hirten errichten Erdwälle um ihre Hütten.«
    »Dort möchte ich nicht leben.« Vernt lächelt gequält. »Zu dumm, dass du das den Magierschülern nicht erzählen kannst.«
    »Sie würden es mir nicht glauben.« Lorn zuckt die Achseln. »Ich hätte es früher selbst auch nicht geglaubt.«
    Eine leichte Kälte streift den Raum, Lorn und sein Vater werfen sich Blicke zu. Der junge Hauptmann isst weiter, bemerkt aber das vorsichtige Nicken, das seine Mutter und Jerial austauschen. Jemand beobachtet sie mit einem Chaos-Glas. Um nachzusehen, ob Lorn tatsächlich bei seiner Familie ist? Oder um Vernt zu überprüfen oder seinen Vater?
    »Was wirst du unternehmen während deines Urlaubs?«, fragt Nyryah schnell.
    »Zeit mit euch verbringen, Freunde besuchen, das gute Essen genießen und mich ausruhen. All das, was man draußen in den Hügeln des Endlosen Grases nicht tun kann.«
    »Und dann …?«, will Vernt wissen.
    »Dann werde ich meinen nächsten Dienstposten antreten. In Geliendra. Man hat mir gesagt, dass mir dort eine Kompanie unterstehen wird.« Lorn zuckt mit den Schultern. »Aber bei den Spiegellanzenkämpfern erfährt man Genaueres immer erst, wenn man wirklich dort ist.« Er trinkt einen kleinen Schluck von dem Fhynyco, der stärker und gleichzeitig weicher schmeckt als Byrdyn, dann nimmt er sich eine zweite Portion Eintopf.
    »Und danach?«, drängt Vernt weiter. »Weißt du das schon?«
    »Ich kann nur raten.« Lorn isst noch einen Löffel Eintopf, bevor er fortfährt. »Wenn ich es bis zum Oberst bringe oder zum Sub-Major, könnte ich irgendwo zweiter Befehlshaber werden oder Kommandant eines Hafenpostens … oder …« Die anderen Möglichkeiten lässt er offen.
    »Es liegen noch genügend Jahreszeiten vor uns, in denen wir uns darüber Gedanken machen können«, meint Kien. »Am besten richten wir unser Augenmerk nur auf die bevorstehenden Achttage.« Er lächelt erst Lorn und dann Nyryah an.
    »Und du«, erwidert sie auf den Blick ihres Gemahls, »bist genau wie deine Söhne, sicher willst du wissen, was es zum Nachtisch gibt.«
    »Daran ist doch nichts auszusetzen, oder?«, entgegnet der ältere Magier.
    Nyryah winkt Sylirya zu, die daraufhin hinausläuft und mit einer flachen Schüssel zurückkehrt, die sie vor Kien abstellt. Dann bringt das Dienstmädchen kleinere Schüsselchen aus Porzellan mit Goldrändern und teilt jedem Familienmitglied eines zu, bevor sie sich wieder auf ihren Platz neben der Tür zurückzieht.
    »Du wirst dich mit getrockneten Birnäpfeln und süßer, brauner Soße begnügen müssen«, beichtet Nyryah ihrem Sohn Lorn.
    »Damit kann ich leben«, grinst Lorn. »In Isahl habe ich keinen einzigen Birnapfel gesehen, auch in Syadtar nicht.«
    »Wie ist es in Syadtar?«, will Jerial wissen. »Ist es dort schmutzig und sind die Straßen eng, wie in einer Barbarenstadt?«
    Lorn schüttelt den Kopf. »Syadtar unterscheidet sich nicht von den anderen Städten, die ich in Cyador gesehen habe: Häuser aus Granit und Sonnenstein, stabile Ziegeldächer, breite, gepflasterte Straßen. Die Häuser dort kann man mit den kleineren Gebäuden hier in Cyador vergleichen.« Er zuckt die Schultern. »Bis auf die Größe der Häuser und deren Anzahl ähneln sich Syadtar und die anderen cyadorischen

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