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Sturm der Barbaren

Titel: Sturm der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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uns in Auftrag gegeben. Ich weiß nicht, wie sie das macht …«
    Lorn hebt die Augenbrauen.
    »Na ja … sie musste es nicht tun …«
    »Du musstest ihr versprechen, nichts zu sagen, habe ich Recht?«
    Myryan nickt. »Du wirst doch nichts ausplaudern, oder?«
    »Chaos-Licht, nein. Wie denkt Ciesrt über all das?«
    »Er ist froh, dass wir unser eigenes Haus haben. Aber da ist er auch der Einzige.«
    »Und du bist auch glücklicher hier.«
    »Wie geht es dir denn?«, fragt Myryan.
    »Ich habe etwas weniger als fünf Achttage Urlaub, bevor ich wieder weg muss, um mich in Geliendra zum Dienst zu melden. Du hast also noch etwas Zeit, um mir alles zu erzählen.« Er lächelt. »Alles. Oder fast alles«, fügt er schnell hinzu.
    »Geliendra?« Sie runzelt die Stirn. »Sei vorsichtig. Die Magi’i führen dort etwas im Schilde. Ich hörte zufällig, wie Kharl davon sprach … aber er verstummte sofort, als er Ciesrt und mich kommen sah.«
    »Ist es der Kharl’elth, noch immer Zweiter Magier?«
    »Sehr mächtig – und er lässt es die Familie auch spüren.« Myryans Lippen kräuseln sich zu einem ironischen Lächeln. »Er verbringt all seine Zeit im Palast. So drückt es Ciesrt zumindest aus.«
    »Weißt du noch mehr über Geliendra?«
    »Ich habe nicht viel gehört. Gewöhnlich hätte ich überhaupt nichts gehört, aber mir ist immer unbehaglich, wenn wir dorthin gehen und so …« Diesmal lächelt sie verlegen.
    »Du hast deine Chaos-Ordnungs-Sinne gebraucht?«
    Sie nickt und fügt hinzu: »Ich habe lediglich etwas von der Wichtigkeit einer Erprobungsphase gehört und dem Interesse des Kaisers daran. Das war bei einer Zusammenkunft, Kharl sprach mit einem anderen Magi’i. Es war nicht Chyenfel und ich wurde ihm auch nicht vorgestellt – ich nicht. Kharl hat Ciesrt zur Seite genommen und die beiden miteinander bekannt gemacht.« Myryans Gesichtszüge verhärten sich. »Da ich nicht vorgestellt wurde, habe ich auch nicht gefragt, wer er war. Ich wünschte, ich hätte es getan.«
    »Das ist nicht so wichtig.« Lorn meint, was er sagt. Der Wert einer Information hängt vom Inhalt und vom Überbringer ab, nicht vom Zuhörer.
    Myryan streicht sich eine schwarze Locke aus dem Gesicht und verlagert das Gewicht auf dem gepolsterten Stuhl. »Manchmal, wenn ich dort bin, fühle ich mich mehr wie ein Sofa oder ein Tisch und nicht wie ein Mensch.«
    »Im Haus von Ciesrts Eltern?«
    »Sie wollen, dass wir Kinder bekommen, und seine Mutter fragt mich ständig, wann sie mit einem Enkelkind rechnen kann.« Myryan verzieht das Gesicht. »Ich sage ihr immer, dass es in der Hand des Chaos liegt. Das tut es wirklich, aber nicht so, wie sie denkt.«
    »Jerial?«
    Myryan nickt. »Sie weiß sehr viel. Das ist manchmal sehr hilfreich und sie stellt keine Fragen.«
    »Ahnt Ciesrt etwas?«
    Myryan lacht freundlich. »Er ist ordnungsblind, genau wie Vemt. Vielleicht verstehen sie sich deshalb so gut.«
    »Ich wusste gar nicht, dass sie Freunde geworden sind«, stellt Lorn verwundert fest.
    »Freunde? Das kann ich nicht beurteilen. Aber wenn sie sich unterhalten, verstehen sie sich gut, und sie gehen sich nicht aus dem Weg.« Die Heilerin zuckt die Schultern. »So verhält sich Ciesrt allen gegenüber – und Vernt ist genauso.«
    »Vernt stellte gestern beim Abendessen immerhin ein oder zwei neugierige Fragen«, berichtet Lorn.
    »Dazu musste er sich wahrscheinlich zwingen.«
    »Ciesrt … spricht er viel? Mit dir, meine ich.«
    »Er erzählt mir so viel wie möglich von seinem Arbeitstag: wie viele Feuerwagenzellen er geladen hat, warum die Zellen auf den größeren Feuerwagen anders sind und wie wichtig das alles für Cyad ist, was er und die anderen tun.« Sie lacht leise. »Ich höre ihm zu. Er meint es gut und auf seine eigene Art versucht er, mich glücklich zu machen.«
    »Darüber bin ich froh.« Lorn verlagert sein Gewicht auf dem Stuhl.
    »Der Stuhl ist zu hart. Setz dich doch aufs Sofa.«
    Er grinst, steht auf und streckt sich ausgiebig. »Ich bin immer noch ein wenig steif von der Reise. Ich bin es nicht gewohnt, tagelang in einem Feuerwagen zu sitzen.«
    »Du … der alles abwarten kann?«
    »Nur wenn ich einen triftigen Grund habe«, stellt Lorn richtig. »Sonst fällt mir das Stillsitzen eher schwer.«
    »Das kann ich kaum glauben, mein lieber Bruder.«
    Lorn verdreht die Augen.
    »Über andere … Angelegenheiten werde ich dich gar nicht erst befragen.« Myryan steht auf. »Die Küche ist nichts Besonderes, aber ich muss jetzt

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