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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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halblauten Fluch machte der Fremde einen Satz über ihre reglose Gestalt und packte Collard an seiner Jacke, er schüttelte ihn wütend und erklärte drohend: »Wenn Sie ihr ernsthaft etwas getan haben …«
    »Dann was? Bringen Sie mich um?«, höhnte Collard. Er versuchte den anderen wegzustoßen, konnte sich aber nicht aus dem eisernen Griff befreien. Mit zornrotem Gesicht entgegnete Collard: »Wer hat diese Hütte gefunden? Wer hat Ihnen überhaupt erst von Whitley erzählt? Wenn ich Sie nicht aufgesucht hätte, hätten Sie keine Ahnung, was überhaupt vor sich geht.«
    »Da irren Sie«, erwiderte der Fremde. »Ich wusste bereits von dem Memorandum, Sie Narr. Und der Grund, weshalb Sie mich in Cherbourg überhaupt gefunden haben, war, weil es nach allen Regeln der Logik dort am wahrscheinlichsten auftauchen würde.«
    »Aber ich habe Ihnen gesagt, wo sie ihn finden können, nicht wahr?« Collard begann zu winseln. »Ich bin für Sie nützlich gewesen, das können Sie nicht abstreiten.«
    Der Fremde ließ seine Hände sinken und erklärte mit grimmiger Miene: »Ich an Ihrer Stelle würde nicht vergessen, dass auch das beste Werkzeug irgendwann einmal seine Nützlichkeit einbüßt. Missachten Sie meine Wünsche noch einmal, dann werden sich unsere Wege auf für Sie höchst unangenehme Weise trennen, verstanden?«
    Collard verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Sie sind immer noch verärgert wegen Whitley, was?« Als sein Gegenüber schwieg und ihn einfach nur ausdruckslos anstarrte, erklärte Collard: »Na gut, vielleicht habe ich einen Fehler gemacht. Aber ich dachte, es sei nicht klug, ihn herumlaufen zu lassen und seine geschwätzige Zunge zu wetzen.«
    »Das hätte er nicht getan. Außerdem, was hätte er sagen können, das ihn nicht selbst belastet hätte? Whitley war ein Feigling, aber kein Narr, er hätte so viel Entfernung wie nur möglich zwischen uns und sich gelegt.«
    »Das mag so sein, aber ich denke trotzdem …«
    Der andere Mann ignorierte ihn, drehte sich um und kniete sich neben die reglose Isabel. Behutsam wickelte er sie aus der Decke und untersuchte vorsichtig ihren Hinterkopf. Sein Mund wurde schmal, als er unter seinen Fingern klebriges Blut spürte. Aber das gleichmäßige Heben und Senken ihrer Brust verriet ihm, dass sie am Leben war.
    Sie war klein genug, dass er sie mühelos hochheben konnte, und er setzte sie vorsichtig auf das einzige Möbelstück der Holzhütte, einen wackeligen Stuhl, der vermutlich so alt wie das baufällige Gebäude selbst war. Er schaute über seine Schulter zu Collard. »Den Strick. Die Augenbinde und den Knebel, bitte.«
    Collard holte rasch das Gewünschte, und ein paar Minuten später war Isabel an den Stuhl gefesselt. Mit einem schmalen schwarzen Tuch waren ihr die Augen verbunden worden, und ein Knebel steckte in ihrem Mund. Der Mann wippte auf seinen Absätzen nach hinten und begutachtete seine Arbeit.
    Dann stand er auf und erklärte: »Das sollte reichen und sie lange genug davon abhalten, Krach zu machen, damit wir tun können, was getan werden muss.«
    »Werden wir sie einfach hier lassen?«, fragte Collard mit finster zusammengezogenen Brauen.
    »Ja. Wie Sie schon sagten, als Sie diese Hütte vorgeschlagen haben, es ist unwahrscheinlich, dass irgendjemand zufällig vorbeikommt, und da sie gefesselt und geknebelt ist und ihr zudem die Augen verbunden sind …«
    Collard zögerte einen Moment; mit einer blitzschnellen Bewegung hatte ihn der andere gepackt und gegen die Wand der Hütte gedrängt, die Hände um seine Kehle. »Fassen Sie sie an«, flüsterte er drohend, »tun Sie ihr irgendetwas und es wird das Letzte sein, was Sie je tun werden. Ich will nicht den Tod einer Unschuldigen auf dem Gewissen haben. Verstanden?«
    Die Augen traten ihm vom Druck dieser Hände aus den Höhlen, dennoch gelang es Collard, zustimmend zu nicken.
    Der Fremde ließ ihn abrupt wieder los und erklärte: »Gut, nachdem wir einander nun verstehen, lassen Sie uns unser Geschäft mit Mr Sherbrook zu Ende bringen.«

    Marcus kehrte ein paar Stunden später als geplant zurück. Obwohl er seinen Verwalter zur Eile gedrängt hatte und er überzeugt war, dass manche seiner Pächter ihn nun für zu brüsk hielten, hatte es dennoch länger gedauert, als er geschätzt hatte. Überall, wo sie Halt machten, gab es irgendetwas für den Bauern furchtbar Wichtiges zu besprechen, das ewig dauerte, aber schließlich war er fertig und befand sich auf dem Heimritt.
    Seine Gedanken waren bei

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