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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Sherbrook aufgelauert und sie überwältigt.
    Dieser verfluchte Whitley, dachte Marcus, während er auf die Hufabdrücke vor sich starrte. Er wusste nicht, was vor sich ging, aber er war überzeugt, dass es irgendwie mit Whitley zusammenhing.
    Mit unergründlicher Miene saß Marcus wortlos wieder auf und begann mit Ellard der Spur zu folgen, die die beiden anderen Pferde hinterlassen hatten. Sie kamen nur quälend langsam voran, der Waldboden verbarg meistens, wo sie entlanggeritten waren, aber hin und wieder war ein Hufabdruck zu sehen, sodass sie immer tiefer in den Wald vordrangen. Nachdem sie den zweiten Bach überquert hatten, verloren sie jedoch die Spur. Sie verschwendeten eine weitere Stunde, sie wiederzufinden, aber vergeblich.
    Als sie zu Sherbrook Hall zurückkehrten, brach bereits die Dämmerung an. Müde und besorgter, als er es je in seinem Leben zuvor gewesen war, stieg Marcus von seinem ebenso müden Pferd und gab die Zügel seinem Stallmeister Worley.
    Besorgt erkundigte der sich: »Irgendetwas gefunden?«
    Marcus schüttelte den Kopf. »Nichts, aber Ellard hier hat ein scharfes Auge. Belohnen Sie ihn.« Marcus zögerte, dann fügte er hinzu: »Beruhigen Sie die Leute, so gut es geht. Wilde Spekulationen helfen uns jetzt nicht weiter. Sagen Sie ihnen, dass Mrs Sherbrook vergessen hat, mir zu sagen, dass sie noch Freunde besuchen wollte und dass ihre Stute ihr versehentlich davongelaufen ist.«
    Worley sah aus, als wollte er widersprechen, aber etwas in Marcus’ Miene bewirkte, dass er den Mund schloss und nickte.
    Beim Geräusch eines näher kommenden Wagens drehte Marcus jäh den Kopf, aber die wilde Hoffnung, die in seiner Brust aufflackerte, erstarb, als er sah, dass es nur einer seiner Pächter war, ein Mann namens Bartlett. Der schwere Bauernkarren rollte knarrend und stöhnend heran, dann zügelte Bartlett seinen Ackergaul und rief: »Guten Abend, Mr Sherbrook! Ich habe etwas für Sie!« Er griff in seine Jackentasche und holte einen Umschlag hervor, den er Marcus reichte. »Der Kerl hat mich ganz schön erschreckt, als er mich mitten auf der Straße angehalten hat! Aber er hat mir eine ganze Guinee gegeben, damit ich Ihnen den Brief bringe. Hat gesagt, ich sollte ihn nur Ihnen persönlich geben, sonst niemandem.«
    Marcus hoffte, dass niemand sah, wie sehr seine Finger zitterten, als er den Umschlag aus Bartletts Hand entgegennahm. »Danke«, murmelte er, schaute auf den Brief und ahnte schon, was sich darin befand, er fragte: »Können Sie den Mann beschreiben, der Ihnen das hier gegeben hat?«
    Verwundert antwortete der Bauer: »Der Mann hat getan, als sei er ein Freund von Ihnen. War er das nicht?«
    Marcus schüttelte den Kopf. »Nein, keiner meiner Freunde. Was können Sie mir über ihn verraten?«
    Bartlett zupfte an seinem Ohrläppchen. »Wenn ich ehrlich sein soll, Sir, ich habe ihn mir nicht besonders genau angesehen, aber soweit ich mich erinnere, schien er ein vornehmer Gentleman zu sein und hat auch wie einer gesprochen. Er war elegant gekleidet, hat einen Vollblüter geritten, aber jetzt, wo ich darüber nachdenke, muss ich sagen, dass er seinen Hut tief in die Stirn gezogen hatte, sodass ich sein Gesicht eigentlich gar nicht sehen konnte. Vermutlich würde ich ihn nicht wiedererkennen.« Besorgt erkundigte er sich: »Habe ich etwas falsch gemacht, Sir?«
    »Nein, nichts. Danke für Ihre Bemühungen«, antwortete Marcus und zwang sich zu einem Lächeln.
    Bartlett grinste. »Das war keine Mühe, Sir. Nicht für eine ganze Guinee.«
    Marcus winkte ihm kurz und eilte zum Haus. Als er das beeindruckende Foyer betrat, wurde er von einem besorgten Thompson empfangen. »Gibt es Neuigkeiten, Sir?«
    »Ich vermute, dass das, was sich in diesem Umschlag befindet, mir verraten wird, was ich wissen will«, erwiderte Marcus und hielt die Nachricht hoch. Er blickte seinen Butler fest an und erklärte: »Soweit es alle anderen betrifft, hat meine Frau vergessen, mir mitzuteilen, dass sie sich unerwartet entschieden hat, Freunde zu besuchen. Sie wird ein paar Tage fort sein. Kümmern Sie sich darum, dass die Dienerschaft darüber in Kenntnis gesetzt wird.«
    Thompson schluckte. »Und ihr Pferd, Sir? Gibt es einen Grund, weshalb es ohne sie heimgekehrt ist?«
    »Höchstwahrscheinlich hat es sich von der Kutsche losgerissen, in der sie fuhr.« Mit einem zweiten eindringlichen Blick sagte er zu Thompson: »Es steht gewiss alles hier drin. Sogar ihre Entschuldigung, dass sie allen solche Sorgen

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