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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Halt fand.
    Ihr Angreifer gab ihr einen heftigen Klaps auf den Hintern und befahl: »Halten Sie still! Wenn Sie weiter so strampeln, fallen Sie am Ende noch kopfüber vom Pferd.«
    Wütend, dass er sich solche ungeheuerlichen Freiheiten herausnahm, wandte Isabel den Kopf zur Seite und biss ihn ins Bein.
    »Himmel!«, keuchte der Mann. »Sie haben mich gebissen!«
    »Ich werde noch mehr tun, wenn Sie mich nicht sofort loslassen.«
    Zu ihrer Verwunderung drang ein leises Lachen an ihr Ohr. »Unglücklicherweise, Madam, ist mir das nicht möglich. Und jetzt seien Sie brav, dann wird das hier bald vorüber sein und nichts anderes dabei zu Schaden kommen als Ihr Stolz.«
    Isabel runzelte die Stirn. Die Stimme ihres Peinigers klang wie die eines gebildeten Mannes, nicht die eines gemeinen Wegelagerers. Was, zum Teufel, ging hier vor sich? Ihr stockte vor Schreck der Atem, als ihr etwas einfiel. »Steckt Whitley dahinter? Hat er Sie beauftragt, mich zu entführen?«
    »Ich denke«, erklärte der Fremde, »dass ich es sein sollte, der hier die Fragen stellt. Jetzt halten Sie sich fest, wir müssen noch ein ganzes Stück reiten.« Damit drückte er seinem Pferd die Stiefelabsätze in die Flanken und trieb es zu einem gestreckten Galopp an, der eine Unterhaltung unmöglich machte.
    Während das Pferd sie rasch von der Stelle des Überfalls wegtrug, kam Isabel der Gedanke, dass sie in ernster Gefahr war. Sie hatte keine Angst, aber als ihre erste Empörung verrauchte, war sie auch nicht völlig unbesorgt wegen ihrer Lage. Die Tatsache, dass beide Männer Tücher vor den Gesichtern getragen hatten, machte es ihr unmöglich, sie zu erkennen, aber ihr Gefühl sagte ihr, dass sie ihr beide fremd waren. Oder, verbesserte sie sich im Geist, sie konnte sich vielmehr einfach nicht vorstellen, dass jemand, den sie kannte, sie auf diese kühne Weise entführen würde. Was die Frage aufwarf, warum man sie überhaupt entführt hatte.
    Der Ritt war nicht sonderlich lang, was auch in Anbetracht ihrer unbequemen Lage gut war, aber sie waren schnell geritten und hatten, ihrer Zählung nach, drei Bäche durchquert. Ritten sie im Zickzack, um etwaige Verfolger abzuschütteln? Verwischten sie ihre Spuren? Als sie schließlich anhielten, atmete sie erleichtert auf. Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befand, aber sie wusste, dass sie weder von Manning Court noch von Sherbrook Hall weit entfernt war.
    Ihr Entführer schwang sich aus dem Sattel, kurz darauf hob er sie vom Pferd und warf sie sich wie einen Sack Mehl über die Schulter.
    Mit unterdrücktem Gelächter in der Stimme sagte er: »Ich entschuldige mich für die raue Behandlung, Madam, aber das hier ist die einfachste Methode, Sie zu Ihrem vorübergehenden Domizil zu bringen.«
    Sie so festhaltend kletterte er mit ihr über unebenen Boden, der eine leichte Steigung nach oben aufwies. Isabel konnte ihn schwerer atmen und den anderen Mann, der hinter ihnen folgte, ab und zu lästerlich fluchen hören. Ihr Entführer verfügte vielleicht über gute Manieren, wenigstens oberflächlich, aber sein Gefährte - sofern man das anhand seiner Sprache beurteilen konnte - war so gewöhnlich wie Schmutz.
    Als sie ihr Ziel erreichten, stieß der Mann, der sie trug, eine Tür auf, die nicht oft benutzt wurde, nach dem Quietschen und dem Kratzen über dem Boden zu urteilen. Innen wurde sie auf die Füße gestellt, ihr Entführer fasste sie mit beiden Händen an den Schultern, um sie zu stützen, bis sie ihr Gleichgewicht gefunden hatte und alleine stehen konnte.
    Sobald er sie losließ, packte Isabel die Decke und zog daran, sie verspürte den heftigen Drang, von den erstickenden Falten befreit zu sein.
    Der andere erkannte, was sie tat, und schrie seinem Gefährten zu: »Verfluchter Mist! Tun Sie was! Gleich hat sie sich die Decke vom Kopf gezogen, schnell!«
    Zwei harte Hände ergriffen sie erneut, unterbanden ihre Bewegungen, und vor Zorn und Erbitterung trat Isabel nach ihm. Aus schierem Glück traf sie ein Schienbein und vernahm zufrieden den Schmerzenslaut.
    »Verdammt! Halten Sie jetzt still! Ich will Ihnen nicht wehtun, aber wenn Sie so weitermachen, muss ich zu Mitteln greifen, die Ihnen nicht gefallen werden.«
    »Ich jedenfalls habe keine Skrupel, ihr eins überzuziehen«, zischte der andere.
    Isabel spürte hinter sich eine Bewegung, ehe etwas Hartes auf ihren Hinterkopf prallte. Schmerz explodierte in ihrem Schädel, dann wurde alles schwarz, und sie sackte bewusstlos auf den Boden.
    Mit einem

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