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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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die Tür ab. Thompson hatte sich bereits darum gekümmert, dass die Kerzenleuchter zu beiden Seiten des Kamins angezündet worden waren und ein kleines Feuer im Kamin selbst brannte. Im Zimmer war es also bestimmt nicht dunkel, aber Marcus zündete trotzdem noch ein paar mehr Kerzen an und stellte sie auf seinen Schreibtisch. Dann legte er den Mantel vor sich und holte das Memorandum wieder aus seinem Versteck und betrachtete es noch einmal. Es freute ihn, dass sein erster Eindruck ihn nicht getrogen hatte. Das Papier, auf dem das Memorandum geschrieben war, war nichts Außergewöhnliches, er würde einen Sack voll Gold darauf verwetten, dass er ein ähnliches Papier in seiner Schreibtischschublade hatte.
    Das Papier selbst war der Knackpunkt, nachdem er nun davon überzeugt war, dass sein hastig ersonnener Plan aufgehen könnte, setzte er sich; nachdem er eine Weile in der Schublade gesucht hatte, fand er genau das, was er brauchte: mehrere Blatt Papier. Papier, das fast genauso aussah wie das, auf dem Wellesleys Landungsvorhaben in Portugal festgehalten war. Er prüfte den Federkiel und das Tintenfass, begann dann mit der mühseligen Arbeit, das Memorandum zu kopieren, Wort für Wort - mit Ausnahme der Orte und Tage, der Zahl der Schiffe und der Truppenstärken. Die veränderte er so, wie es ihm gerade einfiel.
    Es gab einen fatalen Makel an seinem Plan, dessen war er sich bewusst. Wenn der Erpresserbrief von Whitley stammte und er sich heute Nacht mit Whitley traf, um ihm im Gegenzug für Isabels Freilassung das Memorandum auszuhändigen, dann kannte Whitley den Inhalt des Dokuments garantiert und wüsste sofort, dass Marcus ihm eine Fälschung gab. Aber Marcus ging das Risiko ein. Er war eigentlich überzeugt, dass Whitley nichts mit Isabels Entführung zu tun hatte und der Entführer keine Ahnung hatte, was in dem echten Dokument stand.
    Das Erpresserschreiben enthielt keinen Hinweis auf die Identität des Verfassers. Er glaubte einfach nicht, dass es Whitley war. Whitley war ein Feigling - man musste ja nur an seine stümperhaften Versuche denken, sich seinen Mantel zurückzuholen - und während die Entführung einer unbewaffneten Frau nicht unbedingt die Tat eines mutigen Mannes war, so war dazu doch ein bestimmtes Maß an Kühnheit und Unerschrockenheit nötig, die Whitley nie zuvor an den Tag gelegt hatte. Dann war da noch der Umstand, dass Whitley verschwunden war. Es war möglich, dass das nur ein Ablenkungsmanöver war, um Whitleys wahres Tun zu verbergen, aber Marcus glaubte das eher nicht. Der wahrscheinlichste Grund für Whitleys plötzliches und unerklärliches Abtauchen war, dass er tot war. Ob nun bei einem Unfall oder durch Mord durch eine bislang unbekannte Partei, war noch zu klären. Sein Instinkt verriet Marcus, dass wer auch immer hinter Isabels Entführung steckte, neu auf der Bildfläche erschienen war und auch für Whitleys Verschwinden verantwortlich zeichnete. Was er tat, war ein Wagnis, dessen war er sich bewusst. Er setzte einfach darauf, dass sein Gegenüber nicht merkte, dass er hereingelegt worden war, bis es zu spät war.
    Die einfachste Erklärung für die jüngste Entwicklung war, dass der Neuankömmling, ob nun einer allein oder mehrere, Whitley ergriffen hatte und ihn auf eine Weise und mit Mitteln, über die er lieber nicht länger nachdachte, dazu bewegt, ihnen von dem Memorandum zu erzählen. Whitley war bestimmt tot; Marcus konnte sich nicht vorstellen, dass er die Information ohne Not preisgegeben hätte. Er hielt einen Moment inne, erinnerte sich, dass Whitley den Goldanhänger am Ende herausgerückt hatte. Der Anhänger war nüchtern betrachtet kein sicherer Beweis für irgendetwas gewesen und daher eher verzichtbar, das Memorandum dagegen … Whitleys Drohungen Isabel gegenüber waren vor allem Bluff gewesen, er hatte wenig zu verlieren, indem er den Anhänger aufgab. Anders war das mit dem Memorandum.
    Sein Blick fiel auf die Papiere vor ihm. Die Franzosen würden ein königliches Lösegeld zahlen, um das hier in ihre Finger zu bekommen, und Whitley wusste das; er hätte es niemals einfach aufgegeben. Marcus war überzeugt, dass Whitley tot war und dass er unter den Händen desjenigen gestorben war, der nun Isabel in seiner Gewalt hatte. Dass sie jemandem ausgeliefert war, der skrupellos genug war, einen anderen zu foltern und dann zu töten, erfüllte ihn mit hilflosem Zorn. Unbewusst ballte sich seine Hand zur Faust, und er erkannte, dass er, wenn es um seine Frau und

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