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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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hielt, was in Indien vielleicht geschehen war oder auch nicht. Mit neuerlich gefüllten Taschen wäre er zufrieden von dannen geritten … wenigstens für eine Weile.
    Whitley betrachtete die Erpressung als Investition, die sich Jahr für Jahr bezahlt machen würde, wenn er nicht gierig wurde. Sein Problem bestand in Isabels Fall darin, dass er keinen Beweis in der Hand hielt und nur bluffen konnte - worin er allerdings recht gut war. Seine Lippen wurden schmal. Unseligerweise sah es so aus, als ob Mrs Manning ebenso gut darin war. Zum Teufel mit ihr!
    Bis heute Morgen war er voller Zuversicht gewesen, dass er Isabel so weit einschüchtern könnte, dass sie ihm für sein Versprechen, Stillschweigen zu bewahren, wesentlich mehr Geld geben würde. Aber das Auftauchen eines Verlobten veränderte die Lage vollkommen. Er verkniff sich einen Fluch und nahm einen Schluck Ale. Dieser verfluchte Sherbrook!
    Als er vor drei Tagen in der Gegend eingetroffen war, hatte sich Whitley in dem Gasthof hier einquartiert und sich mit Keating, seiner Frau und einigen Stammgästen angefreundet. Nachdem er Collards Namen in Erfahrung gebracht hatte, hatte er sich darauf konzentriert, mehr auszukundschaften, vor allem über die Leute und die Gegend, unter dem Vorwand, zu erwägen, sich hier irgendwo niederzulassen. Eigentlich jedoch hatte er herausfinden wollen, was Isabel Manning in den zehn Jahren getrieben hatte, seit sie Indien verlassen hatte. Da er zu dem Kreis von Isabels Freunden und Verwandten keinen Zugang hatte, war er gezwungen gewesen, Keating und seinesgleichen als Informationsquelle anzuzapfen. Im Grunde genommen war es erstaunlich, was das einfache Volk alles über das Treiben von Leuten wie Mrs Hugh Manning wusste. Es hatte ihn gefreut zu entdecken, dass sie mit ihrem Sohn ein ruhiges Leben auf Manning Court, dem Zuhause ihres Schwiegervaters, geführt hatte und in der Gegend gern gesehen war, gemocht wurde. Es war kein Wort über eine Verlobung gefallen oder dass ihr jemand den Hof machte.
    Es war schlicht Pech, das Whitley nach Devonshire und auf Isabels Türschwelle gebracht hatte. Nachdem er sich vor Kurzem erst zur Ruhe gesetzt hatte und außer seiner Pension über wenig Mittel verfügte, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, hatte er sich sogleich darangemacht, mehrere schon länger gehegte Pläne in die Tat umzusetzen, die ihm ein sehr nettes Einkommen bescheren müssten. Während seines Aufenthaltes in London hatte er bei einigen ehemaligen Kameraden vorbeigeschaut, die nun bei den Horse Guards stationiert waren. Er lächelte. Alte Bekanntschaften aufzufrischen hatte sich als sehr nützlich erwiesen. Da er in London erreicht hatte, was er wollte, war es nun an der Zeit, seine Aufmerksamkeit den Menschen zuzuwenden, die er von früher kannte und die er empfänglich für Erpressung hielt. Er brauchte zudem jemanden wie Collard und wollte möglichst weit von der Hauptstadt und den möglichen Folgen seines Besuches dort entfernt sein, hatte sich daher für Devonshire entschieden als einen geeigneten Ort für die weitere Umsetzung seiner verschiedenen Pläne. Dass Isabel in der Nähe lebte, war reiner Zufall - aber sie wurde dadurch zu der ersten mehrerer Bekannter aus seiner Zeit in Indien, die er aufzusuchen vorhatte.
    Nachdem er herausgefunden hatte, dass sie sich bislang nicht wiederverheiratet hatte, war ihm die Idee gekommen, dass die Heirat mit einer vermögenden Frau nicht so übel sein musste. Ihr Sohn war der Erbe eines Baronets und der gegenwärtige Titelinhaber war schon alt, Manning Court war ein hübsches Anwesen, und er war zuversichtlich, dass er sich dort wohl fühlen würde. Eine Ehe mit Isabel würde die wenig erbauliche Notwendigkeit überflüssig machen, sich selbst ein Haus zu kaufen und sich dort niederzulassen; es war zudem unwahrscheinlich, dass es ihm trotz seiner perfekt vorbereiteten Pläne gelingen würde, so viel Geld einzunehmen, dass er es sich leisten konnte, einen Landsitz wie Manning Court zu erwerben. Und selbst wenn, würde ihn der Unterhalt ruinieren. Außerdem - warum sein eigenes Geld ausgeben, wenn er das von jemand anderem stattdessen nehmen konnte?
    Sherbrooks Auftauchen heute Morgen hatte jegliche Idee, Isabel zu heiraten und sich ihr Vermögen einzuverleiben, zunichtegemacht. Er trank von seinem Ale und brütete über die Ungerechtigkeit des Schicksals. Isabel war nicht wirklich nach seinem Geschmack, ein bisschen zu dünn, zu aufbrausend und viel zu unverblümt, aber um

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