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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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darstellte, konnte sie etwas tun. In dem Brief hatte Whitley angedeutet, er sei im Besitz von Beweisen, doch sie wusste, dass das unmöglich war. Sie und Hugh waren überaus vorsichtig gewesen. Aber Whitley war gerissen, selbst wenn er keinen Beweis besaß, könnte ihm etwas in die Hände gefallen sein, irgendetwas, das zu Verdächtigungen Anlass geben könnte, und sie durfte nicht zulassen, dass er es öffentlich machte.
    Nachdem sie entschlossen war, Whitleys Pläne zu vereiteln, wollte sie den Zettel in den Kamin schleudern, damit er verbrannte, wenn das nächste Feuer entzündet würde. Doch dann besann sie sich eines Besseren und riss das Blatt systematisch in kleine Schnipsel, ehe sie sie in die Feuerstelle warf. Sie schaute zu, wie die Papierstückchen flatterten, und schob ihr Kinn energisch vor. Sie würde Whitley mit seinen eigenen Waffen schlagen. Irgendwie.

    Nachdem er seiner Mutter gesagt hatte, dass er und Jack heute etwas vorhätten, ritt Marcus am Donnerstagabend mit seinem Cousin nach dem Dinner von Sherbrook Hall in Richtung Dorf. Auf dem Ritt zum Stag Horn Inn besprachen sie noch einmal ihren Plan für die Durchsuchung von Whitleys Räumen. Jack war immer noch nicht ganz zufrieden, aber er stimmte ihm zu, dass Whitley tatsächlich Verdacht schöpfen würde, wenn er von einem plötzlich freundlich gesonnenen Marcus angesprochen wurde. Sie waren sich beide des Umstandes bewusst, dass es verschiedene Stolpersteine in ihrem Plan gab. Glücklicherweise hatte sich eines der Hauptprobleme gelöst: Sie wussten nun, welches Zimmer Whitley in dem Gasthof belegte, wofür sie Jacks Kammerdiener zu danken hatten. Marcus hatte erst vorgeschlagen, einen der Stallburschen vorauszuschicken, um sich nach der Unterbringung des Majors zu erkundigen, aber das hatte eigentlich keinem von ihnen gefallen. Dann war Jack die Idee gekommen, seinen Diener zu nehmen. Fickett, ein eher kleiner Mann, war jahrelang Jacks Offiziersbursche gewesen und war ihm aus Loyalität in das Leben als Privatmann gefolgt. Er war genau der, den Jack brauchte, und Jack hatte Marcus verraten: »Ich würde ihm mein Leben anvertrauen, aber noch wichtiger ist: Er kann die Klappe halten.« Das reichte Marcus völlig als Empfehlung, sodass Fickett letzte Nacht in den Gasthof geschickt worden war, um so viel wie möglich über Whitley in Erfahrung zu bringen. Er kehrte mit der Information zurück, dass der Major keineswegs beliebt war und dass er die besten Räume auf der Rückseite des Hauses angemietet hatte, in der nordöstlichen Ecke des Gebäudes gelegen.
    Dass er nun wusste, in welches Zimmer er einbrechen musste, war für Marcus sicher hilfreich, aber sie konnten nicht wissen, wo Whitley sich in dieser Nacht aufhalten würde. Er konnte genauso gut die Nacht irgendwo im Dorf durchzechen, wie sich vorzeitig auf sein Zimmer zurückgezogen haben, entweder allein oder in Begleitung einer Dirne. Aber wenn sie Glück hatten und Jack Whitley im Gasthof fand, wie sollte er Marcus wissen lassen, ob er Whitley in ein Gespräch hatte verwickeln können, und ihn festhalten, während Marcus die Räume durchsuchte?
    »Mir scheint«, bemerkte Marcus nach einer Weile, »dass es am einfachsten wäre, wenn ich draußen irgendwo im Verborgenen warte. Wenn er nicht da ist, kommst du wieder nach draußen, und wir können entscheiden, wie wir weiter vorgehen. Ich werde eine gute Viertelstunde warten, nachdem du hineingegangen bist, und wenn du nicht wieder herauskommst, gehe ich davon aus, dass du mit Whitley sprichst, und werde mich daranmachen, in sein Zimmer einzudringen.«
    Darauf einigten sie sich und trafen kurz darauf bei dem Gasthof ein. Jack ging hinein und kehrte nach der vereinbarten Zeitspanne nicht zurück. Marcus holte tief Luft und schlich sich aus seinem Versteck auf die Rückseite des Gebäudes. Glücklicherweise war die Hausecke mit Efeu bewachsen, sodass Marcus rasch an den dicken Zweigen emporklettern konnte. Oben fand er binnen kürzester Zeit ein Fenster, das einen Spalt weit offen stand und schlüpfte lautlos ins Zimmer.
    Entzückt von diesem Erfolg und sich reichlich schneidig vorkommend, machte sich Marcus sogleich daran, Whitleys Räume zu durchsuchen. Im Lichtschein einer kleinen Kerze begann er sich im Zimmer umzusehen, schaute hier nach und dort. Außer den normalen Stellen, an denen er zuerst nachsah, hatte Jack ihm ein paar Hinweise gegeben, aber er fand keine doppelten Böden in Whitleys Reisetaschen oder hohle Stiefelabsätze.
    Sich

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