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Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Titel: Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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ist, gab es auch größere Männer als Graham, er besaß aber kräftige Muskeln, die jeden Feind mit schnellen, tödlichen Hieben niederstrecken konnten. Aus purem Überlebensinstinkt hatte er sich seinem Umfeld angepasst. Und dieselbe Anpassungsfähigkeit war ihm zugute gekommen, als er sein Erbe angetreten hatte und nach England zurückgekehrt war. Er hatte die Wüste mit ihrer sengenden Hitze und den beklemmenden Erinnerungen hinter sich gelassen und war quasi nahtlos in die Rolle des Herzogs geschlüpft.
    Mittels Selbstdisziplin und eisernem Willen hatte er sich vom einfachen Wüstenkrieger in den gebildeten Duke of Caldwell verwandelt. Innerlich jedoch hatte er sich nicht verändert. Nach wie vor hielt er sich abseits, wenn auch nicht mehr abseits der Lagerfeuer, sondern nun abseits der glitzernden Londoner Bälle und Feste mit dem protzigen Kristallgeklimper und den nicht minder protzigen Unterhaltungen. Lächelnd und nickend blieb er höflich auf Distanz zum regen Treiben. Unabsichtlich sorgte sein Verhalten dafür, dass ihn eine Aura des Geheimnisvollen umgab, welche die Damen unwiderstehlich fanden. Dabei war ihr einziger Sinn der, seine inneren Qualen zu verbergen, seinen Schmerz auf dieselbe Weise zu tarnen wie die Blätter des Dornenbaums den Panther.
    Von Zeit zu Zeit allerdings brach seine sorgsam kultivierte Fassade auf. Ein Gesicht in der Menge konnte beschämende Erinnerungen wecken und den Herzog von einer Sekunde zur anderen von der kraftvollen Dschungelkatze zum verwundeten Kätzchen mutieren lassen – zu jenem ängstlichen kleinen Jungen, gefangen in Ägypten, weinend um seine Eltern, deren grausame Ermordung er hatte mitansehen müssen, bevor man ihn in die Dunkelheit eines schwarzen Zeltes verschleppte, wo ihm ein brutales Raubtier auflauerte. Ihm, dem von entsetzlicher Furcht erfüllten Kind, das nur schreien und schreien wollte …
    In solchen Momenten erschauderte Graham und hatte alle Mühe, den kindlichen Impuls, laut loszuschreien, zu unterdrücken. Er bekämpfte ihn, indem er sich zwang, ruhig und stetig zu atmen. Zugleich zog er sich ganz in sich zurück, auf dass niemand seine tiefe Scham bemerkte. Wer ihn von außen beobachtete, sah lediglich einen Mann mit einem leicht bitteren, gekünstelten Lächeln.
    Zum Glück hatte ihn die Vergangenheit, abgesehen von den Alpträumen, seit über einem Jahr nicht mehr eingeholt – bis heute. Bis die Frau, mit der er erstmals die Hitze der Leidenschaft erlebt hatte, sich als die Verkörperung seines schlimmsten Alptraums entpuppte.
    Das heftige Zittern, das ihn seit seiner Flucht aus Madame LaFontants Etablissement schüttelte, ließ auf dem Heimweg nur langsam nach. Als die Pferdedroschke vor seinem Haus in Mayfair eintraf, hatte er sich immerhin so weit gefasst, dass der steife Diener, der ihm die massive Eichentür öffnete, nichts bemerkte. Graham eilte geradewegs nach oben in seine Gemächer am Ende des Korridors, schloss die Tür hinter sich und fuhr sich mit zitternder Hand durchs feuchte Haar.
    Die Rothaarige aus seinen Träumen, mit den smaragdgrünen Augen. Wie konnte das sein?
    Schicksal, höhnte seine innere Stimme. Sie ist dein Schicksal, deine Bestimmung. Ja, bestätigte jener Aberglaube, den er von den Ägyptern übernommen hatte. In den prägenden Jahren seiner Kindheit erzählten sie ihm Märchen von bösen Dschinns, die in der Wüste ihr Unwesen trieben. Grahams englische Seite jedoch belächelte derlei Vorstellungen nur und verdrängte den Gedanken sogleich.
    Mit großen Schritten eilte er in sein Ankleidezimmer, riss sich die Kleider vom Leib und schleuderte sie zu Boden. Splitternackt ging er ins Bad und ließ kaltes Wasser in die Waschschüssel ein. Beidhändig schleuderte er es sich ins Gesicht, bevor er den Kopf in den Nacken warf, so dass sich ein wahrer Sprühregen auf den Spiegel ergoss. Er betrachtete sein Gesicht: blass und blutleer.
    Dann fiel sein Blick nach unten, und er zog eine Grimasse, als er das getrocknete Blut auf seinen Schenkeln und seinem erschlafften Glied sah. Sie hatte ihn mit ihrem Jungfernblut gezeichnet.
    Einen leisen Fluch ausstoßend, befeuchtete er ein Handtuch und schrubbte sich energisch ab. Zugleich überkamen ihn Schuldgefühle, weil er ihr die Unschuld genommen und sie danach so gefühllos dort liegen gelassen hatte, allein in dem Bett. Er dachte daran, wie sie ihn mit ihren großen grünen Augen angestarrt hatte, so voller Schmerz. Und er behandelte sie, als wäre sie eine Hure.
    Aber

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