Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)
der keinerlei Interesse gezeigt hatte, sie zu vergewaltigen. Würde er es jetzt tun und sie dann beide den Geiern überlassen?
Der Scheich und ein anderer Beduine richteten ihre Säbel auf Jillian, der dritte machte sich über die Wassertanks her. Angewidert trat er gegen die leeren Behälter.
Mahjub, der Scheich, sah Graham an.
»Weil du keinen Schatz hast, werden wir deine Frau nehmen. Auf dem Sklavenmarkt können wir einen guten Preis für sie aushandeln. Du hast tapfer gekämpft, Sohn der Wüste, und ich werde dich freigeben. Aber vorher nehme ich dir deine Macht. Du kehrst in Schande zu deinem Volk zurück, denn sie alle werden wissen, dass du deine Frau nicht beschützen konntest.«
Einer der Männer stieß Jillian zu Boden. Sie landete auf dem Rücken. »Nehmt sie!«, befahl der Scheich. »Er soll zusehen.«
Auf einmal sahen seine zwei Begleiter verängstigt aus. »Sie ist Feuer. Ich werde verbrennen«, wandte einer ein.
»Macht schon!«, brüllte der Scheich ungeduldig.
Die Männer tauschten unsichere Blicke und murmelten etwas. Einer drehte Jillian um und zwang sie, sich auf Hände und Knie zu stützen. Der andere fingerte nervös am Band seiner Hose.
Graham, der die Szene wie durch einen Nebel wahrnahm, fühlte sich entsetzlich. Sie würden Jillian vergewaltigen. Seit er ein Krieger war, glaubte er nicht mehr an ausweglose Situationen, vor allem hatte er nie geglaubt, wieder in einer zu landen. Im Stillen verfluchte er sich dafür, sie mitgenommen zu haben. Hätte er sie doch nur in dem Dorf gelassen, wo der Rettungstrupp der Khamsin sie finden konnte! Dort wäre sie sicher gewesen.
Mahjub hatte derweil nur Augen für ihn, und darin erkannte Graham etwas anderes als Triumph. Graham verstand diesen Blick auf Anhieb. Er hatte ihn bei seinem ägyptischen Peiniger und bei Stranton gesehen. Kein Wunder, dass der Scheich sich nicht für Jillian interessierte!
»Ja«, sagte der Scheich mit einem grausamen Lächeln. »Willst du sie retten, Khamsin? Dann nimm ihre Stelle ein.«
Ich kann nicht, dachte Graham verzweifelt. Oh Gott, ich kann einfach nicht. Nicht schon wieder! Nie wieder. Es tut mir leid, Jilly. Es tut mir unendlich leid.
Es schnürte ihm die Kehle zu. Er ballte die schmutzverkrustete Faust. Jillian sah ihn flehend an, als der Beduine ihr die Hose herunterriss und ihren Po entblößte.
Voller Qualen blickte Graham zu seiner Frau. Er wusste, was ihr mit dieser Untat zugefügt wurde. Jillian würde zu einem Wrack werden, einem Schatten ihrer selbst, der alle anderen aussperrte. Die Scham, die unbeschreibliche Erniedrigung und die Wut hinterließen tiefe Narben. Dunkelheit würde sie umfangen und die lodernde Flamme ersticken, die zu entdecken er ihr geholfen hatte. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, dass sie zu dem wurde, was er vor ihr gewesen war.
Ich liebe dich, sagte er im Stillen. Ich liebe dich mehr als mein Leben. Und dann, ganz plötzlich, wusste er, was er zu tun hatte, auch wenn es ihm einen schrecklichen Preis abverlangte …
»Ja, nimm mich«, sagte er mit belegter Stimme, weil ihm speiübel wurde. »Nimm mich und verschone sie!«
Schiere Lust flackerte in Mahjubs Augen auf. »Du gibst dich freiwillig hin? Falls ja, werden wir sie freilassen und dich auf den Sklavenmarkt bringen. Ein Eunuch ist viele Kamele wert.«
Der Scheich bedeutete dem Mann hinter Jillian, seine Hose wieder hochzuziehen. Der andere ließ sie los.
Mahjubs Blick wanderte derweil gierig über Grahams Körper. Als er auf den Boden zeigte, verstand Graham. Mit zitternden Händen knöpfte er sein Binish auf.
»Geh!«, befahl er Jillian, die sich verwirrt aufrappelte. »Such nach Salomon, und reite so schnell du kannst nach Osten. Von dort kommen die Khamsin. Und sieh dich nicht um!«
Jillian sah stumm vor Entsetzen zu, wie ihr Mann sich entkleidete. Der hagere große Scheich beobachtete Graham gierig, wobei sein Atem schneller wurde und ein merkwürdiger Blick in seine dunklen Augen trat.
Oh Gott! Nun begriff sie, warum der Scheich sie nicht vergewaltigt hatte. Und Graham opferte sich, damit sie verschont blieb.
Sie hatte das Gefühl, dass sie sich gleich übergeben müsste. Zugleich wurde ihr klar, wie sehr er sie lieben musste. Ja, Taten sagten mehr als Worte.
Ich lasse nicht zu, dass er dir das antut, Graham!, dachte sie entschlossen. Gemeinsam können wir sie besiegen. Sie erinnerte sich daran, welche Angst die Männer vor ihrem nackten Körper und dem roten Haar auf ihrem Venushügel gehabt
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