Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)
wenigen Jahren helfen dürfte.«
Jillian erinnerte sich, wie abfällig Bernard über Lady Tristan gesprochen hatte. Sie sah Graham an. »Ich verstehe. Aber was ist, wenn … ich guter Hoffnung werde?«
»Dann bliebe das Kind bei mir, damit ich es zu meinem Erben erziehen kann.«
Sie dachte fieberhaft nach. Er bot ihr die Chance auf Freiheit. Andererseits war es überflüssig, denn sie wäre längst fort, ehe es so weit kam.
»Er wird dich vorher nicht weglassen, das ist dir klar, oder?«
Graham betrachtete sie ernst und nachdenklich, was Jillian so verunsicherte, dass sie sich die Decke bis unters Kinn zog. Sie wusste, dass vor allem Graham sie nicht fortlassen würde. Er wollte sie unbedingt. Jillian schluckte.
»Also, nimmst du meinen Vorschlag an? Du heiratest mich und wirst meine Frau, in jedem Sinne des Wortes, für drei Monate. Wenn du nicht zufrieden bist, kannst du danach gehen.«
»Ich werde versuchen, vorher zu fliehen. Ich muss«, flüsterte sie.
Leise und katzengleich durchquerte Graham das Zimmer. Sanft legte er eine warme feste Hand unter ihr Kinn. »Lauf nicht fort, ehe meine drei Monate um sind. Ich würde dich finden.«
Sie erschauderte ob des warnenden Untertons in seiner samtigen Stimme. »Willst du mich so sehr?«
»Was denkst du?«, fragte er.
Dann beugte er den Kopf und strich sachte mit seinen Lippen über ihre. Wider besseres Wissen schlang Jillian die Arme um ihn und klammerte sich an seine Wärme. Seine harte Erektion rieb sich an ihrem bebenden Körper. Zu ihrem Verdruss stellte Jillian fest, dass sie nicht minder erregt war.
Zärtlich nahm er ihre Hände herunter und strich ihr über die Wange. Im nächsten Moment drehte er sich um, eilte, nur mit seiner schwarzen Seidenhose bekleidet, zu den Glasflügeltüren und öffnete sie. Hilflos beobachtete Jillian, wie die strammen Muskeln seines Pos sich bei jedem Schritt bewegten.
»Was tust du da?«, rief sie auf einmal.
»Ich gehe, wie du verlangt hast.«
»Doch nicht so! Zieh dich erst an!«
Er blickte an sich hinab. »Oh, ja, du hast recht. Ich bin furchtbar unbekleidet. Vielleicht könnte ich deinen Vater bitten, mir eines deiner Kleider zu leihen, da du sie zurzeit ja nicht brauchst.«
Obwohl die Situation überaus ernst war, musste Jillian lachen, und der Herzog lächelte.
»So ist es schon viel besser«, sagte er und zog sich hastig an. »Folgendes, ich muss dich um einen Gefallen bitten. Die Karte unten, der gerahmte Papyrus im Salon – ich brauche eine Kopie davon.«
»Warum?«
»Weil ich glaube, dass ich die fehlende Hälfte habe. Ich möchte es deinem Vater nicht sagen, da ich mich auch irren könnte. Aber wenn ich eine Kopie bekomme, kann ich mich vergewissern.«
»Du meinst, sie könnte tatsächlich etwas wert sein?«
Ihr Verlobter blickte versonnen drein. »Ja. Es ist eine Karte, die zu einem alten vergrabenen Schatz führt. Ein Mythos zwar, aber er könnte wahr sein.«
Graham lächelte, hob Jillians Hand und küsste sie. »Sobald du die Kopie gezeichnet hast, versteck sie sorgfältig bei deinen Sachen und bring sie mit, wenn du meine Frau wirst.«
Beinahe hätte sie geschluchzt. Aber ich werde nie deine Frau werden, Graham!
Nun gab er ihr einen richtigen, einen leidenschaftlichen Kuss, bei dem sie wehrlos an seine Brust sank. Plötzlich hörten sie Schritte auf dem Korridor. Jillian schrak zusammen.
»Graham, du musst gehen!«
Er runzelte die Stirn und sah zur Tür. »Oder ich bleibe und sage ihm, was ich von der Art halte, wie er dich behandelt.«
Die Schritte verstummten. Ängstlich blickte Jillian zur Tür, an deren Knauf gerüttelt wurde. »Lady Jillian? Warum kann ich nicht herein?«, rief eine weibliche Stimme von draußen.
»Einen Moment, Dotty.« Sie biss sich auf die Lippe.
Als Nächstes ertönte eine vertraute Männerstimme, bei deren Klang ihr das Blut in den Adern gefror. »Jillian! Lass mich sofort herein!«
Vater.
Sie sah Graham an, der zornig schien. Hastig band er sich die Schuhe zu, bevor er sich wieder aufrichtete und ihr sanft über die Wange strich.
»Bleib stark für mich!«, murmelte er und verschwand auf den Balkon.
Jillian blickte sich hektisch um. Das ganze Zimmer roch nach ihm, nach Sandelholz und Mann. Sie lief zu ihrem Frisiertisch und nahm eine Flasche schweren französischen Parfüms, von dem sie eine großzügige Portion vergoss. Die Flüssigkeit hinterließ Flecken auf den Bodendielen, erfüllte aber den gewünschten Zweck. Anschließend nahm Jillian sich die
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