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Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Titel: Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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Herzogs beim Verlobungstee. Wieder einmal war Jillians inneres Feuer erloschen. Ihre Augen wirkten matt und leblos. Graham blickte kurz zum Earl. Dieser Bastard! Wie gern hätte er ihm den Hals umgedreht, weil er so grausam zu Jillian war!
    Stattdessen verwickelte er ihn in ein Gespräch über Politik und heuchelte reges Interesse an seinem Gesetzesantrag. Dann schlug er zu, indem er den ersten Schritt unternahm, um seinen Feind zu umgarnen.
    »Vielleicht würde Ihr Antrag mehr öffentliche Unterstützung finden, wenn Sie zeigen könnten, wie viel Gutes ein solches Gesetz bewirken kann«, regte Graham an.
    Stranton beugte sich vor. »Was würdet Ihr vorschlagen?«
    Graham sprach betont gelassen. »Warum suchen Sie sich nicht ein Opfer aus dem lasterhaftesten Sündenhandel – sagen wir, einen Jungen – und bessern ihn? Lassen Sie ihn einen Beruf erlernen, und schaffen Sie so ein lebendes Beispiel für das Gute, das sich mit dem Gesetz erreichen lässt.«
    Für einen Moment wurde es ganz still im Raum. Graham ignorierte Kenneths besorgten Blick und achtete ausschließlich auf den Earl. Stranton legte die langen, dünnen Finger aneinander und nickte.
    »Ein exzellenter Vorschlag. Ein Kind, das auf der Straße lebt, bekommt eine neue Chance und wandelt sich zum vorbildlichen Bürger. Aber wo finde ich ein solches Kind?«
    »Da könnte ich Ihnen helfen. Mein Stallmeister Charles lebte früher in St. Giles, einem Viertel, das berüchtigt für derlei Aktivitäten ist.«
    »Ich weiß Eure Unterstützung sehr zu schätzen, Caldwell. Aber … ich halte es für das Beste, wenn unsere kleine Unternehmung unter uns beiden bleibt. Wir sollten den anderen Lords nichts erzählen, für den Fall, dass die Sache sich als schrecklicher Fehlschlag erweist.«
    Graham hatte Mühe, seine Gefühle im Zaum zu halten. Oh ja, sie würde sich zweifellos als schrecklicher Fehlschlag erweisen, wenn er Stranton ein Geschenk präsentierte, das der Earl nicht ablehnen konnte …
    »Versprochen«, sagte er ruhig. So wie du versprochen hast, mir zu helfen, den al-Hajid zu entkommen, du Mistkerl! Versprechen konnten gebrochen werden.
    Er blickte sich im Salon um. Jillian hielt den Kopf gesenkt. Lady Stranton sah so eingeschüchtert und distanziert aus wie ihre Tochter. Aber Kenneth schaute Graham verärgert an. Was zur Hölle hast du vor?, schien er zu fragen.
    Schuldgefühle regten sich in Graham, die er jedoch sofort verdrängte. Er wandte sich zu Badra und erkundigte sich nach dem Baby. Seine Schwägerin, Gott segne sie, verstand seinen Hinweis auf Anhieb und brachte das Thema geschickt auf Kinder. Lächelnd hörte Graham mit einem halben Ohr hin und wurde erst wieder aufmerksam, als die Frau des Earls darum bat, das Neugeborene sehen zu dürfen.
    Badra läutete nach der Kinderschwester, die mit dem Jungen herunterkam und Michael seiner Mutter übergab. Lady Stranton lebte beim Anblick des schlafenden Babys regelrecht auf. Der Earl lehnte sich vor, das dünne Gesicht leuchtend.
    »Darf ich ihn sehen?«
    Eine lähmende Verzweiflung packte Graham, als Badra zu dem Earl ging und ihm das winzige Bündel hinhielt, damit er es betrachten konnte. Stranton lächelte.
    »So ein hübscher Junge«, raunte er leise. Graham erstarrte.
    Die Worte hallten in seinem Kopf wider, und sogleich holte ihn die Erinnerung ein. Diese Stimme, diese Worte, während er mit stummem Entsetzen zurückwich und sich für das hasste, was er tat. Den Mann hasste …
    So ein hübscher Junge. Nein! Nein! Nicht schon wieder. Diesmal nicht!
    Der Earl streckte die Arme aus, um den Kleinen zu nehmen. Graham sprang auf. »Erlaube dem stolzen Onkel, ihn zu halten, Badra!«, sagte er. Sein Rücken war nassgeschwitzt, und er hatte Mühe, seine Stimme ruhig klingen zu lassen.
    Badra sah ihn verwundert an, gab ihm Michael aber. Vorsichtig nahm Graham das Baby. Er benahm sich ganz so, wie es sich für einen stolzen Onkel gehörte, während er innerlich heftig zitterte. Mit einem angestrengten Lächeln blickte er zu den Gästen.
    »Ich glaube, er muss jetzt in Ruhe weiterschlafen. Unter all diesen Erwachsenen zu sein ist sicher nicht gut für ihn. Ich bringe ihn wieder zur Kinderschwester«, sagte er und entschuldigte sich mit einem knappen Nicken.
    Ohne auf Badras verwirrten Blick zu achten, ging er langsam mit dem Baby im Arm hinaus. Ich darf nicht zulassen, dass er Michael anfasst, dachte er. Er musste den Kleinen vor Stranton abschirmen, ihn vor ihm beschützen. Michael war noch so

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