Sturm der Leidenschaft (German Edition)
Sie entspannt. Wir wären fertig.“
Edward, der die ganze Zeit interessiert zugesehen hatte, lächelte zufrieden und schenkte drei Gläser mit Whiskey ein.
„Nein. Ich fürchte, das sind wir keineswegs“, sagte er, noch immer verbindlich lächelnd.
Der Abend hatte sich über das Herrenhaus gesenkt und zwischen den Blättern der gewalt igen Pflanzen sah Anne den Schnee funkeln.
Folger sah ihn überrascht an.
„Sehen Sie … Seit vergangener Nacht … Sie ahnen … Bin ich meiner Gattin verfallen.“
Der Maler lächelte weltmännisch, wenn auch verhalten.
Es gehörte sich nicht, eine solch süffisante Bemerkung in gleicher Weise zu beantworten.
„Nie zuvor habe ich ein solches … Glühen gesehen. Ein inneres Strahlen und Vibrieren. Di eses … das ist mein ganz großes Anliegen … möchte ich ebenfalls in einem Bild festgehalten wissen. Das Braut- Porträt ist für Sie natürlich nichts weiter als eine Fingerübung, Sir. Aber jenes Bild, das nur für meine Augen bestimmt sein soll, das erfordert einen wahren Meister seines Fachs.“
Die Miene des Künstlers verdüsterte sich schlagartig.
„Euer Lordschaft … wollen Sie damit andeuten, ich könnte mit der Aufgabe überfordert sein?“, versetzte er scharf.
„Aber nicht doch!“, wehrte Edward ab. „Au contraire, mon Chèr! Sie sind der einzige mir bekannte Maler, der sich dem erfolgreich stellen kann!“
Zufrieden, aber noch immer mit strenger Miene nickte der Künstler, dessen Reputation wi ederhergestellt war.
„Und wie wünschen Sie, dass ich ihre Ladyschaft darstellen soll?“
Edward legte nachdenklich seinen Zeigefinger an die Wange.
„Sehen Sie … Das ist nun das Problem … Ich wünsche ein Porträt Nu . Wenn Sie verstehen …“
Der Maler schien durchaus zu verstehen. Anne allerdings nicht.
Edward hatte es bemerkt und trat dicht an seine Frau, die noch immer in ihrem Braustaat ausharrte.
„Liebes … Ich möchte, dass du dich ausziehst. Mary wird dir behilflich sein.“
Anne nickte und erhob sich. Wie überrascht war sie aber, als Mary plötzlich vor ihr auftauchte und keineswegs in ihrem Ankleidezimmer auf sie wartete.
„Was tust du hier?“, fragte Anne verblüfft.
Doch ohne zu antworten, begann Mary Annes Kleid aufzuhaken.
Im gleichen Moment, das sie dies merkte, flog Anne herum und funkelte sie böse an.
„Bist du vollkommen irrwitzig? Ich ziehe mich doch nicht hier …“
„Ich fürchte schon“, fiel Edward ihr ins Wort.
Sie erbleichte.
„Keine Sorge, mein Engel. Mister Folger ist nicht nur Künstler. Er ist auch Mann von Welt. Er sieht deinen Körper rein aus künstlerischer Perspektive. Du brauchst dich also keineswegs schämen oder gar fürchten … Vertrau mir!“, fügte er hinzu und Anne wurde erst recht mis strauisch, als er dies gesagt hatte.
Der Herr des Hauses nickte Mary zu woraufhin die mit ihrer Arbeit fortfuhr.
Da sich das Procedere hinzuziehen schien, führte Edward seinen Gast für einen kurzen Weg durch den Wintergarten davon.
Als sie zurückkehrten, stand Anne, nur mit einem leichten Morgenmantel bekleidet da und erwartete sie.
„Ah, mein Herz … Wie schön du bist. Ich habe die Gelegenheit genutzt und Mister Folger erklärt, wie ich mir dies Porträt vorstelle. Er ist nun vollkommen im Bilde.“
Anne schluckte hart und ließ dann langsam den Mantel von ihren Schultern gleiten.
Sie sah wie Folgers Miene förmlich zu erstarren schien. Als habe jemand seine Züge eingefroren.
Er starrte sie offen an und Edward schien es zu amüsieren.
„Wollen Sie gleich mit den Skizzen beginnen, mein Lieber?“, fragte er.
Folger nahm seinen Block und schlug ein leeres Blatt auf.
„Wenn Sie sich dort hinsetzen wollen …“, sagte er zu Anne und im gleichen Moment zog Edward sich unbemerkt halb hinter einen Baum zurück.
„Seine Lordschaft will ihre Brüste sehen …“, sagte der Maler ohne einen Hauch von Scha mhaftigkeit.
Also nahm Anne ihre Arme zur Seite .
Er begann, seinen Kohlestift über das Papier gleiten zu lassen. Immer wieder hob er den Kopf und betrachtete die junge Frau ganz genau, als müsse er sich jedes Detail einprägen, um es exakt zeichnen zu können.
„Sie haben wirklich sehr schöne Brüste“, sagte er plötzlich und Anne zuckte zusammen.
„Bitte?“, versetzte sie spitz.
„Ihre Brüste … Sie sind sehr schön. Voll. Groß und dabei doch fest. Wie Ihre Hüften und Schenkel. Ihr Körper ist äußerst wohl proportioniert. Das findet man selten.“
Anne empfand es
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