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Sturm der Leidenschaft

Titel: Sturm der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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einem Floß überqueren, mir das Herz aus dem Leib reißen .. .«
    »Vielleicht sogar den Versuch unternehmen, mir ein Glas Punsch zu holen?« scherzte Whitney.
    Würdevoll versicherte André, daß er selbst das tun würde.
    Nicki, der kein Kostüm trug, da er bereits von einer anderen Gesellschaft kam, betrachtete den jüngeren Mann mit einer Mischung aus Mitgefühl, Erheiterung und Widerwillen. »Chérie«, sagte er zu Whitney, nahm ihren Arm und ging mit ihr auf die hohen Glastüren zu, die auf die Terrasse hinausführten. »Entweder Sie heiraten André, oder Sie dürfen ihm keine weiteren Hoffnungen machen. Wenn Sie das nicht tun, wird er noch etwas wirklich Gefährliches für Sie wagen - beispielsweise die Straße überqueren.«
    »Vielleicht sollte ich ihn tatsächlich heiraten«, erwiderte Whitney versteckt lächelnd. »Schließlich haben Sie selbst gesagt, er würde einen ausgezeichneten Ehemann für mich abgeben, auf jenem Debütantinnenball, als Sie erstmals mit mir getanzt haben.«
    Nicki schwieg, bis sie auf der Terrasse standen. »Es wäre ein Fehler von Ihnen, ihn zu heiraten, denn André Rousseaus Familie und meine sind seit langem befreundet. Und es würde diese Freundschaft empfindlich beeinträchtigen, wenn ich ihren einzigen Sohn im Duell töte, nur um Sie zur Witwe zu machen.«
    Betroffen von der Drohung in diesen Worten hob Whitney den Kopf und stellte fest, daß Nicki sie anlächelte. »Das ist sehr häßlich von Ihnen, Nicki. Ich habe André ebenso gern wie Sie. Wir sind alle Freunde.«
    »Freunde?« wiederholte er. »Wir beide sind doch wohl mehr als das, würde ich meinen.«
    »Nun, dann eben gute Freunde«, fügte Whitney unbehaglich hinzu.
    »In welchem Alter sollte eine Engländerin eigentlich heiraten?« erkundigte er sich dann recht zusammenhanglos.
    »Nicht später als mit fünfunddreißig«, witzelte Whitney.
    »Ich meine es ernst«, beschwerte er sich.
    »Also gut«, lächelte Whitney in dem Bemühen, die Situation zwischen ihnen möglichst unbeschwert zu halten. »Nicht älter als fünfundzwanzig.«
    »Dann ist es Zeit, daß Sie ans Heiraten denken.«
    »Ich würde sehr viel lieber an den nächsten Tanz denken.«
    Nicki wirkte, als wollte er eine Auseinandersetzung anzetteln, beherrschte sich dann aber und bot ihr den Arm. »Also tanzen wir«, meinte er gütlich.
    Doch selbst diese Absicht sollte vereitelt werden. »Bedauerlicherweise hat Miss Stone diesen Walzer mir versprochen«, meldete sich eine tiefe Stimme aus dem Dunkel hinter ihnen.
    Überrascht drehte sich Whitney um und sah, daß eine Gestalt in schwarzem Umhang aus der Dunkelheit trat. Selbst ohne das Satanskostüm hätte sie dieses spöttische Lächeln wiedererkannt. Es war identisch mit dem des Mannes, der sie kurz nach ihrer Ankunft auf dem Maskenball unschicklich lange gemustert hatte. »Sie haben mir diesen Tanz versprochen«, beharrte er, als sie zögerte.
    Whitney hatte zwar keine Ahnung, wer dieser Mann sein konnte, aber es lag ihr viel daran, weitere Gespräche mit Nicki über das Heiraten zu vermeiden. »Ich kann mich nicht erinnern, Ihnen heute abend einen Tanz versprochen zu haben«, entgegnete sie ausweichend.
    »Sie haben es bereits vor Monaten getan«, versicherte Satan, umfaßte ihren Ellbogen und steuerte sie unerbittlich auf das Tanzparkett zu.
    Ein Lächeln über die Unverfrorenheit des Fremden unterdrückend, warf Whitney einen entschuldigenden Blick über die Schulter hinweg auf Nicki, fühlte dann aber bei jedem ihrer Schritte seine mißbilligenden Blicke in ihrem Rücken.
    Doch Nicki war vergessen, als sie sich in den Armen eines Mannes wiederfand, der sich so elegant und gewandt zu den Walzerklängen bewegte, als hätte er zu dieser Melodie schon tausendmal und mehr getanzt. »Habe ich Ihnen wirklich diesen Tanz versprochen?« fragte sie schließlich, als sie die Spannung kaum noch ertragen konnte.
    »Nein«, entgegnete er.
    Seine unverblümte Antwort brachte sie zum Lachen. »Wer sind Sie?« erkundigte sie sich verschwörerisch.
    Ein träges Lächeln überzog seine gebräunten Züge. »Ein Freund?« schlug er mit tiefer, wohlklingender Stimme vor.
    Diese Stimme kannte Whitney nicht. »Nein. Sie sind vielleicht ein Bekannter, aber kein Freund.«
    »Das werde ich ändern müssen«, erklärte er mit der Zuversicht eines Mannes, der absolut von sich überzeugt war.
    Whitney empfand ein fast perverses Bedürfnis, diese arrogante Selbstsicherheit ein wenig zu erschüttern. »Ich fürchte, das ist

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