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Sturm der Leidenschaft

Titel: Sturm der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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unmöglich. Ich habe bereits mehr Freunde, als ich gebrauchen kann, und alle haben Sie mir Treue bis zum Tod geschworen.«
    »Wenn das so ist«, entgegnete er mit einem leisen Lächeln in den grauen Augen, »könnte doch einer von ihnen vielleicht einen Unfall erleiden - mit leichter Nachhilfe von mir.«
    Auch Whitney konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Seine Worte enthielten keinerlei Drohung, er spielte lediglich verbal Schach mit ihr, und es war reizvoll, seine Züge zu kontern. »Es wäre außerordentlich unfreundlich von Ihnen, den Tod eines meiner Freunde zu beschleunigen. Meine Freunde sind eine verrufene Bande, und ihr letzendlicher Bestimmungsort hat wahrscheinlich kein angenehmes Klima.«
    »Ein heißes?« scherzte er.
    »Das befürchte ich«, seufzte Whitney bedauernd auf.
    Er lachte, tief und ansteckend, und seine Augen hatten plötzlich einen kühnen, spekulativen Glanz, den Whitney höchst beunruhigend fand. Draußen auf der Terrasse hatte er ein fehlerloses Französisch gesprochen, aber jetzt, auf dem Tanzparkett, war sein Englisch ähnlich makellos und ohne jeden Akzent. Der Teil seines Gesichtes, der nicht von seiner Halbmaske verborgen war, zeigte einen sonnengebräunten Teint, den er so früh im Jahr bestimmt nicht in Paris erworben hatte. Und auch nicht in England.
    In ihren Gedanken ließ Whitney die Männer Revue passieren, die ihr in den vergangenen zwei Jahren vorgestellt worden waren, doch einer nach dem anderen von ihnen schied aus, weil er entweder nicht groß genug war oder seine Augen eine andere Farbe aufwiesen und nicht dieses ungewöhnliche Grau. Dennoch schien er sie gut genug zu kennen, um sie zu identifizieren, obwohl auch sie eine Halbmaske trug. Als die Walzerklänge erstarben, war sie der Lösung ihres Problems nicht näher als am Anfang.
    Whitney trat einen Schritt zurück und drehte sich halb zu Nicki um, der in der Nähe des Tanzparketts stand, aber ihr Partner legte seine Hand fest auf ihren Arm und geleitete sie in die entgegengesetzte Richtung und auf die Türen zu, die in den Garten führten.
    Als sie ins Freie gelangten, löste Whitney die Bänder ihrer Maske und atmete die frische, blütengeschwängerte Frühlingsluft tief ein. Sie kamen zu einem weißgestrichenen schmiedeeisernen Tisch mit zierlichen Stühlen außerhalb der Sichtweite des Hauses und anderer Gäste, und ihr Begleiter rückte einen der Stühle zurecht. »Danke nein, ich würde lieber stehen«, wehrte Whitney ab.
    »Nun, Persephone, wie können wir Freunde werden, wenn keiner Ihrer Bekannten mir den Gefallen tut, vor Ablauf seiner Frist das Zeitliche zu segnen?«
    Erfreut nahm Whitney zur Kenntnis, daß er offenbar wußte, wen sie darstellte. Bisher hatten alle anderen sie für Aphrodite gehalten. »Woher wissen Sie, wer ich bin?«
    Doch offenbar mißverstand er sie, denn er zuckte nur mit den Schultern und meinte: »DuVille trägt keine Maske, und da alle Welt Sie beide für unzertrennlich hält, wußte ich bei seinem Anblick auch, wer Sie sind.«
    Die Neuigkeit, daß die Pariser Klatschbasen aus Nicki und ihr offenbar ein Paar machten, irritierte Whitney so, daß sie unwillkürlich die Stirn runzelte.
    »Aber da Sie diese Erklärung offensichtlich nicht zu befriedigen scheint«, fuhr er trocken fort, »hätte ich vielleicht aufrichtiger sein und betonen sollen, daß Sie über gewisse - Attribute verfügen, an denen ich Sie vor DuVilles Ankunft und trotz Ihrer Maske mit Leichtigkeit erkannte.«
    Wanderte sein Blick tatsächlich über ihren Körper oder bildete sie sich das nur ein? »Wer sind Sie?« wollte sie wissen.
    »Ein Freund.«
    »Mit Sicherheit nicht! Ich kann mich nicht erinnern, daß einer meiner Freunde so groß wie Sie wäre, diese Augen und so unverfrorene Manieren hätte - besonders für einen Engländer.« Sie hielt inne und sah ihn unsicher an. »Sie sind doch Engländer?«
    Er blickte ihr in die forschenden grünen Augen und schmunzelte. »Wie nachlässig von mir«, spöttelte er leise. »Ich hätte vielleicht borniert näseln sollen, dann hätten Sie sofort gewußt, daß ich es bin.«
    Sein Humor war so ansteckend, daß Whitney unwillkürlich lächeln mußte. »Also gut, nachdem Sie gestanden haben, Engländer zu sein, können Sie mir auch Ihren Namen nennen.«
    »Was hätten Sie denn gern?« wich er aus. »Frauen haben doch stets eine Vorliebe für Adelstitel. Würde es Ihnen gefallen, wenn ich Ihnen sage, ich sei ein Herzog?«
    Whitney lachte hell auf. »Sie könnten ein

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