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Sturm der Leidenschaft

Titel: Sturm der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Ladies im Sturm eroberte. Und das ist kaum verwunderlich, denn er sah blendend aus und stammte aus einer guten französischen Familie. Es war Monsieur Nicolas DuVille, Whitney! Ich war mir ganz sicher, daß es sich um denselben handelt, den Du in Deinen Briefen erwähnt hast, und fragte ihn, ob er Dich kennt. Als er das bestätigte, scharten sich Margaret Merryton und die anderen Mädchen um ihn und äußerten ihr >tiefempfundenes Mitgefühl.<
    Du hättest Dich vor Lachen geschüttelt, denn nachdem Monsieur DuVille sie mit eiskalten, versteinernden Blicken bedacht hatte, berichtete er von Deinen Verehrern und Eroberungen in Paris. Er deutete sogar an, daß er selbst von Dir nicht unbeeindruckt geblieben ist, was die Mädchen absolut verrückt vor Eifersucht machte. Stimmt das, was er erzählt hat? Und warum hast Du mir noch nicht geschrieben, daß Dir >Paris zu Füßen liegt    Wieder lächelte Whitney. Obwohl Nicki erwähnt hatte, Emily in London begegnet zu sein, hatte er doch kein Wort darüber verlauten lassen, daß er dort auch mit Margaret Merryton, ihrer Erzfeindin aus Kindertagen, und den anderen Mädchen zusammengetroffen war. Ihre Genugtuung über sein Eintreten für sie nahm jedoch beträchtlich ab, als sie über die Möglichkeit nachdachte, er könnte unter Umständen tatsächlich versuchen, für sie mehr als ein guter Freund zu sein. Fast drei Jahre lang war er nun für sie ein gutaussehender Schemen, der ohne Vorwarnung an ihrer Seite auftauchte, um sie zum Tanz zu bitten oder seine Scherze über ihre vielen Verehrer zu machen. Dann verschwand er stets wieder mit einer Schönen, die besitzergreifend seinen Arm gepackt hielt.
    Doch seit einigen Monaten war eine Veränderung eingetreten. Sie waren sich im Theater begegnet, und Nicki hatte sie unerwartet in die Oper eingeladen. Und seither begleitete er sie buchstäblich überallhin: auf Bälle, zu Abendgesellschaften, in die Oper und ins Theater. Von allen Männern, die sie kannte, war Nicolas DuVille derjenige, in dessen Gesellschaft sie sich am wohlsten fühlte, aber sie konnte den Gedanken nicht ertragen, daß er vielleicht ernste Absichten hatte.
    Sie konzentrierte sich wieder auf Emilys Brief. Ganz am Schluß gab es Neuigkeiten über Paul. »Elizabeth verbringt die Saison in London, und jedermann hier erwartet, daß ihr Paul nach ihrer Rückkehr einen Antrag macht, da ihre Eltern der Ansicht sind, es sei höchste Zeit für eine Heirat.«
    In ihrer Verzweiflung wäre Whitney am liebsten in Tränen ausgebrochen. Nach Jahren der Planung, nach ausführlichen Studien und unendlichen Mühen wäre sie jetzt endlich soweit, Pauls Liebe zu erringen, aber ihr Vater beharrte weiterhin darauf, daß sie in Frankreich blieb und reagierte nicht auf ihre wiederholten Bitten, sie nach Hause kommen zu lassen.
    Sobald sich ihre Freundinnen von ihr verabschiedet hatten, ging Whitney in ihr Zimmer, um ihm zu schreiben. Diesmal würde sie ihrem Vater einen Brief schicken, den er einfach nicht ignorieren konnte. Sie wollte - mußte - nach Hause, und das bald. Nach gründlicher Überlegung appellierte sie an seine frühere Enttäuschung über sie, indem sie ihm schrieb, wie sehr sie sich danach sehnte, nach Hause zu kommen und ihm zu beweisen, daß er jetzt stolz auf sie sein könnte. Sie beendete ihren Brief mit der Feststellung, wie sehr sie ihn vermißte. Danach antwortete sie Emily auf ihren Brief.
    Als sie die Briefe hinunterbrachte, um sie fortschicken zu lassen, teilte ihr ein Diener mit, daß Monsieur DuVille gerade gekommen sei und sie unverzüglich zu sehen wünsche. Verblüfft über diese imperative Formulierung ging Whitney in das Arbeitszimmer ihres Onkels. »Bon jour, Nicki. Heute ist ein herrlicher Tag, nicht wahr?«
    Er wandte sich ihr zu. »Finden Sie?« gab er knapp zurück, und seine verspannten Schultern, das vorgeschobene Kinn ließen keinen Zweifel an seiner Stimmung aufkommen.
    »Durchaus. Es ist doch sehr sonnig und warm . ..«
    »Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht, sich an einem öffentlichen Pferderennen zu beteiligen?« zischte er und überhörte ihre unverbindlichen Höflichkeiten.
    »Aber das war doch kein öffentliches Rennen«, widersprach Whitney, überrascht von seiner Heftigkeit.
    »Nein? Können Sie mir dann erklären, warum heute in der Zeitung darüber berichtet wird?«
    »Das weiß ich nicht«, seufzte Whitney. »Ich könnte mir vorstellen, daß es sich gerüchtweise verbreitet hat. Sie wissen doch, wie so etwas geht.

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