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Sturm der Leidenschaft

Titel: Sturm der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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jedesmal alle Hoffnungen, sobald deren Absichten ersichtlich wurden. Die Herren, die dennoch bei ihrem Onkel Lord Edward Gilbert um ihre Hand anhielten, wurden ausnahmslos von ihm abgewiesen -vermutlich auf Betreiben von Martin Stone. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist man in der Pariser Gesellschaft der einhelligen Meinung, daß Nicolas DuVille ihr bald einen Antrag machen wird. Und das wäre ein Antrag, mit dem Lord Gilbert wahrscheinlich einverstanden wäre. Die DuVilles gehören zu den führenden Familien Frankreichs, und Nicolas ist ihr einziger Sohn und Erbe.«
    Matthew schloß seine Aktenmappe. »Das war alles, was wir in Ihrem Auftrag in Erfahrung bringen konnten, Euer Gnaden.«
    Clayton Westmoreland nickte, stand auf und trat ans Fenster. »Es müssen einige Dokumente vorbereitet werden«, sagte er über die Schulter hinweg zu dem atemlos lauschenden Bennett Junior. »Und dann wäre eine beträchtliche Summe Geldes zu überweisen, wenn Stone mein Angebot akzeptiert.«
    »Falls Stone akzeptiert«, wandte Matthew Bennett automatisch ein.
    Der Herzog blickte sich um und zog amüsiert eine Braue hoch. »Er wird es akzeptieren.«
    Trotz seiner momentanen Nervosität war Matthew Bennett ein angesehener, erfahrener Anwalt, der es sich zur Gewohnheit gemacht hatte, im Hinblick auf die rechtlichen Wünsche eines Klienten keinerlei Emotionen zu zeigen. Doch als Seine Gnaden ihm dann die Bedingungen zu diktieren begann, unter denen Martin Stone eine schwindelerregende Geldsumme angeboten wurde, hob Bennett Junior den Kopf und starrte den Herzog verblüfft an.
    Einen Monat später begab sich Wilson, der würdige Butler der Gilberts, in Lord Gilberts Arbeitszimmer und überreichte ihm die Post. Fünf Minuten später wurde die Tür wieder aufgerissen, und Lord Gilbert schrie den verdutzten Butler an: »Sagen Sie Lady Gilbert, daß ich sie unverzüglich sprechen möchte. Trödeln Sie nicht, Mann. Unverzüglich, habe ich gesagt«, rief er dem Butler zu, der bereits mit fliegenden Rockschößen durch die Halle flitzte.
    »Was gibt es denn, Edward?« erkundigte sich Anne atemlos, als sie kurze Zeit später vor ihm stand.
    »Das hier!« entgegnete er und streckte ihr einen Brief von Martin Stone entgegen. Anne blickte vom schneeweißen Gesicht ihres Mannes zur Unterschrift auf dem Blatt in ihrer Hand. »Will er, daß Whitney nach Hause kommt?« fragte sie mit leicht gequälter Stimme.
    »Er erklärt, mich für alle meine Auslagen in den vergangenen vier Jahren entschädigen zu wollen, sobald er von mir eine Aufstellung der Kosten erhält«, antwortete Edward zornig. »Und er schickt mir mit diesem Brief ein halbes Vermögen für Kleider und andere Dinge, damit sie >standesgemäß< heimkehren kann. Wofür hält sich dieser Hund eigentlich? In der ganzen Zeit hat er nicht einen Penny geschickt, dieser Lump! Von mir wird er jedenfalls keine Rechnung erhalten, ich sorge für ihre Ausstattung. Sein Geld kann er sich . ..«
    »Whitney fährt nach Hause«, flüsterte Anne verzweifelt und ließ sich in einen Sessel fallen. »Ich ... ich hatte mir schon eingeredet, daß er sie irgendwie vergessen hat.« Doch dann leuchtete ihr Gesicht wieder auf. »Ich habe eine Idee! Ich werde Martin sofort schreiben und eine mögliche Heirat mit Nicolas DuVille andeuten. Damit gewinnen wir Zeit.«
    »Lies den Brief. Darin schreibt er ebenso unhöflich wie unverblümt, daß sie genau in einem Monat nach England aufzubrechen hat - ohne Ausflüchte und Verzögerungen.«
    Anne nahm den Brief, den ihr Mann ihr hinhielt. »Er schreibt, sie solle die verbleibende Zeit nutzen, sich von ihren Freunden zu verabschieden und ihre Modistinnen und Hutmacherinnen aufzusuchen«, murmelte sie überrascht. »Er muß sich in den letzten Jahren verändert haben. Früher hätte er doch nie auch nur einen Gedanken an Whitneys Kleidung verschwendet. Edward«, fuhr sie hoffnungsvoll fort, »hältst du es vielleicht für vorstellbar, daß dieser junge Mann, für den Whitney früher so geschwärmt hat, bei Stone um ihre Hand angehalten haben könnte?«
    »Mit Sicherheit nicht«, knurrte Edward. »Sonst hätte er sich dessen in seinem verdammten Brief gerühmt, um uns deutlich darauf hinzuweisen, daß er Erfolg hatte, wo wir seiner Ansicht nach versagt haben.« Er wandte seiner Frau den Rücken zu. »Du solltest hinaufgehen und es ihr sagen, ich werde in wenigen Minuten nachkommen.«
    Benommen versuchte Whitney die Neuigkeit in sich aufzunehmen, auf die sie schon so lange

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