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Sturm der Seelen: Roman

Sturm der Seelen: Roman

Titel: Sturm der Seelen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McBride
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herauszureißen.
    »Stell unser Zeug schon mal zusammen, Care«, flüsterte er seiner Frau ins Ohr. »Bin gleich wieder da.«
    »Tu nichts Unüberlegtes«, erwiderte sie und hielt ihn mit einem ängstlichen Ausdruck in den Augen am Arm fest. Spürte sie auch, dass hier etwas nicht stimmte?
    Gray drehte sich nochmal um und grinste ihr ins Gesicht. »Ich doch nicht.«
    »Ich kenne diesen Blick, Gray. Was heckst du schon wieder aus?«
    »Ich hab da nur so ein Gefühl, dem ich nachgehen will.«
    »Okay, aber reiß dich zusammen und stell mir keine Dummheiten an, ja?«
    »Tu ich das nicht immer?«
    Carrie rollte mit den Augen. Es war das erste Mal, dass Gray seine Frau wieder so erlebte – so, wie sie immer gewesen war, bevor dieser Nebel der Angst sich über sie gelegt hatte. Vielleicht würde sie tatsächlich wieder in Ordnung kommen.
    Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ging durch den Restaurantbereich hinaus in die Lobby, wo er gerade noch sah, wie die Tür zum Treppenhaus zufiel. Ohne das geringste Geräusch zu machen, drehte er den Türknauf und verschwand ebenfalls nach oben in die Schatten. Über ihm hallten die Schritte so laut wie Donner, was ihm nur gelegen kam, weil dadurch seine eigenen nicht zu hören waren, während er mit der Hand am Geländer vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzte. Er kam zum ersten Treppenabsatz und arbeitete sich lautlos vor zum nächsten, wo er eine Tür ins Schloss fallen hörte, sodass das einzige noch verbleibende Geräusch das seines eigenen, rauen Atems war. Als er schließlich auf dem obersten Stockwerk angekommen war, presste er sein Ohr gegen die kalte Metalltür. Er konnte nicht das Geringste hören. Gray hielt seinen Atem an, drehte den Türknauf und schob die Tür gerade so weit auf, dass er einen Blick in den Flur dahinter werfen konnte.
    Der Gang machte eine Biegung, hinter der Gray den Lichtschein zweier Taschenlampen zu erkennen glaubte. Er hörte leise Stimmen. Gray glitt durch den Spalt, zog behutsam die Tür hinter sich zu und schlich den Gang entlang fast bis zu der Biegung, wo er seinen Rücken an eine der Zimmertüren presste.
    »… warum ich Sie alle hier an meiner Seite brauche«, sagte Richard. »Ich will nicht so tun, als ob wir in dieser Situation alle gleich wären. Wir müssen alle unsere jeweiligen Stärken erkennen, um sie bestmöglich einzusetzen, und das nicht nur, um das hier zu überleben, sondern auch für eine bessere Zukunft.«
    Vorsichtig arbeitete Gray sich noch ein Stück weiter vor, dann ging er in die Hocke und spähte um die Ecke. Richard und Garrett hielten beide lange, dicke Taschenlampen in der Hand, die sie wohl im Werkzeugkasten eines der Fahrzeuge gefunden hatten. Der Typ in dem Kampfanzug stand neben der Frau mit ihrem Kind und hörte zu.
    »Aber wozu brauchen Sie uns?«, fragte die Frau.
    Richard lächelte. »Ihr Sohn hat eine sehr wertvolle Gabe, Susan, und wir beide müssen Sie uns zunutze machen, zum Wohle aller, und ihn vor denen beschützen, die ihn benutzen wollen.«
    »Er ist nur ein kleiner Junge.«
    »Mit hellseherischen Fähigkeiten, die uns alle vor dem Tod retten können.«
    »Ich kann Ihnen nicht gestatten, ihn zu benützen! Er ist noch ein Kind, um Himmels willen!«
    »Alles, worum ich Sie bitte, ist, dass Sie und Ihr Sohn in meiner Nähe bleiben. Im größeren Zusammenhang der Dinge, die hier geschehen, ist er von weit größerer Wichtigkeit, als ich es bin. Nehmen Sie doch einfach ein Zimmer gleich neben meinem. Denken Sie an Jake. Ich glaube kaum, dass es im Moment irgendeinen Ort gibt, an dem er sicherer wäre, meinen Sie nicht?«
    »Wahrscheinlich nicht«, sagte Susan flüsternd und sah dabei die anderen an.
    »Dann ist ja alles in Ordnung«, meinte Richard und klatschte in die Hände. »Und Sergeant Peckham … Sie als Sicherheitschef, ihre erste Aufgabe wird es sein, ein Zimmer für diese beiden zu finden.«
    Peckham machte einen Schritt auf die nächste Tür zu und rüttelte am Griff. Ohne die entsprechende Karte für das elektronische Schloss würde sie kaum aufgehen, und selbst wenn er sie hätte, war ohne Elektrizität nichts zu machen. Er sah Richard fragend an, der nickte nur kurz, woraufhin Peckham ein Bein hob und mit aller Kraft gegen die Tür trat. Der Rahmen splitterte, die Tür flog auf und schlug krachend gegen die Wand neben dem Türrahmen.
    »Keine Sorge«, sagte Richard. »Ich werde jemanden raufschicken, der sich um das Schloss kümmert.« Er bedeutete ihnen, ihr neues Zuhause zu

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