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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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die Schnauze«, knurrte Nayl. Er und Gritha verfügten beide über den Funken, das erkannte Algha selbst jetzt, da sie von ihrer eigenen Gabe abgeschnitten war, klar.
    Das einzige Geräusch, das nun zu vernehmen war, verursachten die Ruder. Nadel griff mit finsterer Miene nach seinem Messer, überlegte es sich dann aber anders, drehte sich um und stierte zum Ufer hinüber, das sich immer weiter entfernte. Sie fuhren stromaufwärts in der Mitte des Flusses.
    »Du könntest uns ruhig ein bisschen helfen, Gritha«, maulte Hiram.
    Prompt legte die Frau die Stirn in Falten und presste die Lippen konzentriert aufeinander. Algha spürte, dass sie ihren Funken anrief. Kurz darauf schoss das Boot durchs Wasser, als würde Wind in ein unsichtbares Segel blasen.
    »Das ist zu schnell«, warnte Nadel sie. »Das wird man doch vom Ufer aus bemerken, oder?«
    »Was geht mich an, wer am Ufer glotzt!«, erwiderte Hiram kalt und legte das Ruder zur Seite. »Die haben wir zum ersten und letzten Mal gesehen. Ist es weit, Nayl?«
    »Eine Stunde.«
    »Um die Pferde tut es mir leid. Die hätten wir vorher noch verkaufen können.«
    »Hast du nicht schon genug Soren? Also, sei nicht so ein Raffzahn!«
    Hiram verschränkte die Arme vor der Brust und schnaufte, legte es aber nicht auf einen Streit mit Nayl an.
    »Bring uns dichter ans linke Ufer«, verlangte dieser unvermittelt von Gritha.
    Kaum änderte das Boot die Richtung, rückte der Wald, der bereits in vollem Grün stand, näher heran.
    »Du gefällst mir genauso wenig wie ich dir«, fuhr Nadel nun Algha an, als er ihren finsteren Blick auffing.
    »Ich bringe euch alle um«, versprach diese.
    Sie glaubte an das, was sie sagte, und fürchtete keinen ihrer Peiniger. Sie war zu müde, um noch vor irgendwem Angst zu haben.
    »Das solltest du durchaus ernst nehmen«, riet Nayl Nadel.
    »Ach was!«, erwiderte dieser. »Da ist ja meine steinalte Großmutter gefährlicher als diese Dame hier.«
    »Erzähl das mal Herrn Dawy, Krächz und Axt«, brummte Hiram.
    Nadel lachte kurz und stand dann auf, um sich die Jacke auszuziehen.
    »Ich bringe euch alle um«, wiederholte Algha, die aus den Augenwinkeln heraus wahrnahm, dass der Abstand zum Ufer immer mehr schmolz. Kurz entschlossen warf sie sich auf Nadel.
    Sie sah noch, wie ihm vor Verblüffung die Gesichtszüge entglitten, als sie sich schon in seinem Bauch verkrallte, mit ihm zusammen über Bord ging und untertauchte, um den Zauber, der sie lähmen sollte, über sich hinwegfegen zu lassen.
    Ohne auf das kalte Wasser zu achten, stieß sie Nadel von sich, entkam seiner Hand, mit der er nach ihrem Haar greifen wollte, und trat ihm voller Wucht ins Gesicht. Er schlug wild um sich, aus seiner zertrümmerten Nase quoll eine Wolke von Blut. Nun vergaß er sie völlig, um möglichst schnell aufzutauchen. Algha, die sein Bein fest umklammert hielt, zog ihn jedoch erbarmungslos nach unten. Der Hass verlieh ihr enorme Kräfte, sodass sie selbst diesen kräftigen Kerl überwältigte und ihm ein zweites Mal ins Gesicht schlagen konnte.
    Sobald Nadel nur noch panisch um sich trat und Wasser schluckte, stieß sie ihn von sich und brachte sich mit einigen kräftigen Zügen in Sicherheit.
    Sie fühlte sich im Wasser wie ein Fisch. Ihr Vater hatte ihr und Rona bereits in ihrer frühen Kindheit das Schwimmen beigebracht. Das Wichtigste, so hatte er ihr eingeschärft, sei, keine Angst zu haben. Da sie die Strömung jetzt auf ihrer Seite hatte, brachte sie trotz des schweren Rocks und der Schuhe einen großen Abstand zwischen sich und ihre Feinde.
    Als ihre Lungen anfingen zu brennen, tauchte sie auf, schnappte nach Luft und sah sich rasch um. Sie hatte das Boot weit hinter sich gelassen, das Ufer war dagegen zum Greifen nahe. Mit einem Mal drang aufgebrachtes Geschrei an ihr Ohr. Man hatte sie entdeckt. Kaum rief Gritha ihren Funken an, tauchte Algha wieder unter – und der Zauber ging erneut ins Leere. Obwohl es sie eine wertvolle Sekunde kostete, zerriss sie das Band des Oberrocks, der sie beim Schwimmen stark behinderte.
    In dem trüben, braunen Wasser trieben Sand und kleine Steinchen. Sie fror entsetzlich. Trotzdem bewegte sie sich nun mühelos vorwärts. Irgendwann erblickte sie knorrige Äste auf dem Grund, danach näherte sie sich wieder der Flussoberfläche, steckte den Kopf heraus, holte Luft und tauchte erneut ab. Sie hoffte inständig, diesmal unbemerkt geblieben zu sein, während sie sich mit der Strömung weiter vorarbeitete, bis der Schmerz in

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