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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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zu neutralisieren.«
    »Das heißt, eure Funken brennen jetzt heller als bisher?«
    »Ja – aber nur vorübergehend.«
    »Was ist mit den Truppen? Ich habe gehört, es werden neue ausgehoben.«
    »Das stimmt. Die Nachricht vom Sieg in Bragun-San hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Unsere Einheiten haben sich der neuen Armee angeschlossen. Auch Freiwillige gibt es jetzt in großer Zahl. Der Sieg über die Verdammte hat viele dazu gebracht, wieder an unseren Glücksstern zu glauben.«
    »Nur haben wir bei der nächsten Schlacht weder Giss noch den Grokh-ner-Tokh auf unserer Seite. Es ist bedauerlich, dass die neue Armee nicht rechtzeitig in Korunn eintrifft.«
    »Sie zieht sowieso nicht zur Hauptstadt.«
    »Bitte?!«
    »Als ich aufgebrochen bin, ist ein Schreiben eingetroffen. In Korunn hat man sehr wohl verstanden, dass die Armee nicht rechtzeitig eintreffen würde. Deshalb soll sie die Treppe des Gehenkten zurückerobern, die Straßen abriegeln und die Wagen mit Proviant und Waffen der Nabatorer zerstören. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass es sich die Verdammten in der Zeit, in der sie uns belagern, allzu gemütlich machen.«
    O ja, ohne Nahrung würde es ein kurzer Kampf werden.
    »Und da hat man euch gehen lassen?«
    »Wir sind mehr oder weniger geflohen«, gestand Shen. »Am Morgen hieß es, dass von Westen eine Einheit mit fast einem Dutzend Schreitenden aus Alsgara anrückt – zur Mittagszeit waren wir dann schon auf dem Weg hierher.«
    »Dir ist aber klar, dass du früher oder später einer Schreitenden über den Weg läufst?«
    »Ja«, murmelte er. »Natürlich. Darauf sind wir vorbereitet.«
    »Das würde ich euch auch empfehlen«, meinte ich. »Gut, warum ihr zwei hier seid, ist mir damit klar. Was ist mit ihm?« Ich nickte in Randos Richtung. »Es sieht ihm gar nicht ähnlich, seine Männer allein zu lassen.«
    »Er hatte keine andere Wahl. Am Grokh-ner-Tokh haben ihn ein paar Nekromanten mit ihren Zaubern übel erwischt. Ich musste ihn einen ganzen Tag lang behandeln, sonst wäre er gestorben.«
    »Er sieht nicht verletzt aus.«
    »Körperlich ist er so stark wie eh und je. Aber sein Herz kann jede Minute aussetzen. Deshalb blieb ihm nur die Wahl zwischen uns und den Glücklichen Gärten.«
    »Heißt das, er muss jetzt sein ganzes Leben lang in deiner Nähe bleiben?«
    »Nein«, antwortete Shen lachend. »Ich werde ihn schon heilen, allerdings dauert das seine Zeit. Ende des Sommers dürfte er aber wieder vollständig hergestellt sein. Er hatte unglaubliches Glück.«
    »Dass du gerade in der Nähe warst? O ja, das bestimmt.«
    Eine Weile ritten wir schweigend weiter.
    »Es wird dich vielleicht erheitern«, sagte Shen dann irgendwann, »aber Typhus fehlt mir.«
    »Nicht nur dir.«
    Luk, der an der Spitze ritt, verließ nun die Straße, um ein weiteres niedergebranntes Dorf zu umrunden. Der Weg führte uns über ein Feld, dessen Saat niedergetrampelt war. In der Nähe lag ein aufgegebener Friedhof.
    »Aus, du Hund!«, fiepte Yumi nervös.
    Da wir das Schicksal nicht herausfordern wollten, machten wir auch um den Friedhof einen Bogen. Nachdem wir eine Weile durch junge Birkenwälder geritten waren, erreichten wir erneut die Straße – von der wir jedoch sogleich wieder runtersprengten, weil sich eine große Einheit von Feinden näherte.
    Die Nabatorer Reiter flogen Staub aufwirbelnd auf feuerfarbenen Füchsen an uns vorbei und verschwanden hinter der nächsten Biegung.
    »Die haben’s aber eilig«, knurrte Luk.
    »Sie sind auf dem Weg nach Korunn«, bemerkte Mylord Rando mit finsterer Miene.
    Er hatte sich an Shen ein Beispiel genommen und sich ebenfalls einen Bart stehen lassen. Unter dem dunkelblonden Gestrüpp in seinem Gesicht schimmerten jedoch nach wie vor die adligen Züge durch. Selbst das schwarze Tuch, das er sich nach Art der Seeleute um den Kopf gebunden hatte, änderte daran nichts.
    Bis zum Einbruch der Nacht erlebten wir keine weiteren unangenehmen Zwischenfälle. Weil wir jedoch nicht das Risiko eingehen wollten, in einem großen Dorf zu übernachten – und dabei auf Nabatorer zu treffen –, schlugen wir unser Lager auf einem Feld auf.
    Bevor wir uns schlafen legten, besprachen wir noch die weitere Route und erzählten uns, was wir in der Zeit erlebt hatten, in der wir uns nicht gesehen hatten. Um Mitternacht streckte ich mich schließlich aus, sollte aber keinen Schlaf finden.
    »Ness?«, flüsterte Rona. »Können wir mal mit dir reden?«
    Ich sah erst sie an, dann

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