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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Zweifel ausgeräumt: Der Zug war ihretwegen überfallen worden. Der Feind hatte sie abermals aufgespürt!
    Sie floh, indem sie zwischen den Birken Haken schlug, und bedauerte inständig, dass der Wald so licht war und ihr keine Möglichkeit bot, sich zu verstecken. Neben ihr summte eine Biene. Mit einem Mal verbrannte Kälte ihre linke Schulter, zog sich von dort erst zum Ellbogen, dann weiter zu den Fingern hinunter. Es folgte ein kribbelndes Gefühl – und für eine lange Minute spürte sie ihre Hand nicht mehr.
    Der Schild, der den Großteil des Lähmungszaubers aufgenommen hatte, erzitterte. Obwohl sie aus ihren Träumen genug über den dunklen Aspekt der Gabe gelernt hatte, vermochte sie es nicht, sich gegen diesen erfahrenen Widersacher zur Wehr zu setzen, denn ihr Potenzial war weit schwächer als ihr Wissen. Obendrein mangelte es ihr an Selbstvertrauen, sich auf dieses Duell einzulassen.
    So schleuderte sie noch ein letztes Geflecht zurück – eine Falle, die ihren Verfolger wenn nicht töten, so doch für eine Weile aufhalten würde – und stürzte blindlings weiter, bis sie die Schreie der überfallenen Kaufleute nicht mehr hörte.
    Sie eilte zu einem Bach hinunter, durchquerte ihn, kletterte den Hang an der anderen Seite wieder hoch und verwischte ihre Spuren, während sie auf die Hügel mit den Kiefern zuhielt.
    Mehrfach blieb sie stehen, um zu lauschen, doch der Wald verströmte nach wie vor Ruhe und Frieden. Nichts störte die Vögel in den Baumwipfeln auf. Trotzdem war Algha auf der Hut. Was sie später tun sollte, wohin sie laufen und wie sie aus diesem Wald wieder herausfinden würde, darüber dachte sie in dieser Sekunde nicht nach. Im Moment hatte sie nur einen Wunsch: dem Ort des Angriffs auf den Wagenzug so weit wie möglich zu entkommen.
    Wie haben sie mich gefunden?, fragte sie sich verzweifelt.
    Sie kletterte auf dem mit Kiefernnadeln vom Vorjahr bestreuten Hang weiter nach oben und sah zurück, um sich zu vergewissern, dass ihr niemand folgte. Erleichtert schmiegte sie sich gegen einen warmen Baumstamm. Ihr Herz hämmerte wie wild und wollte ihr schier aus der Brust springen. Nach Luft ringend, ließ sie sich langsam zu Boden gleiten und versuchte, sich zu beruhigen.
    »Ich werde stark sein«, flüsterte sie, als seien diese Worte ihr verlässlichstes Gebet. Und obwohl sie sich auf die Lippe biss, wollten die Tränen nicht versiegen.
    Um diejenigen, die ihretwegen gestorben waren, tat es ihr entsetzlich leid. Um den Ritter, die Filzhändlerin und um all die anderen Menschen. Bei Meloth, wenn sie gewusst hätte, wie ihre Reise enden sollte, hätte sie niemals eingewilligt, den Tod dieser Menschen zu verursachen!
    »Wer auch immer du bist, irgendwann wirst du bedauern, dass du mich gefunden hast«, hauchte sie.
    Mit einem Mal nahm sie aus den Augenwinkeln heraus rechts von sich eine Bewegung wahr. Sofort fuhr sie herum. Ein Glatzkopf mit einer Armbrust durchstreifte lautlos den Wald, huschte von Baum zu Baum und lauschte. Bisher hatte er sie noch nicht entdeckt. Offenbar war er hier aufgestellt worden, um ihr den Weg abzuschneiden, falls ihr die Flucht glückte.
    Der Mann blieb abermals stehen und lauschte. Sein Blick glitt über Algha hinweg, wanderte zu ihr zurück – und brach. Kaum dass der Mann tot war, stürzte Algha davon – nur um geradewegs einem massiven, blondhaarigen Mann in die Arme zu laufen. Der Kerl lächelte.
    Sie schickte ihm feurige Funken entgegen, doch sobald sie ihn berührten, erloschen sie. Im Gegenzug versuchte er, ihren Funken zu blockieren. Darauf war Algha jedoch vorbereitet, sodass sie den Angriff abwehren konnte. Sie attackierte ihn erneut – und musste erneut eine Niederlage hinnehmen.
    Nun flackerte der Mann auf, wurde halb durchscheinend und bewegte sich mit unvorstellbarer Schnelligkeit auf sie zu. Das hatte sie auch schon bei Dawy erlebt. Im Nu stand er vor ihr und schlug zu. Um sie herum wurde alles dunkel.
    Als sie wieder zu sich kam, hatte sie einen ekelhaften Geschmack von Eisen im Mund. Etwas rann über ihre linke Schläfe nach unten und lief ihr übers Kinn. Ihr Kopf schien zu bersten, in ihrer Stirn pulsierte ein dumpfer, hartnäckiger Schmerz, Brechreiz würgte sie. Sie biss die Zähne aufeinander, um nicht zu stöhnen. Als sie versuchte, ihren Funken anzurufen, musste sie feststellen, dass sie abermals von ihm abgetrennt worden war. Nur war die Mauer diesmal wesentlich solider als beim letzten Mal. Sie zu durchbrechen gelang ihr

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