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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Augen haben. Ein Schatten, wenn du so willst. Das Einzige, was in ihr existierte, war dieses stinkende Ding, der laut singende Berg. Die erstgeborene Flamme, der purpurrote Funken und der Rauch brachten dann die Äscherne Jungfrau hervor. Die erste aus dem Geschlecht der Nirithen.«
    Ich hörte ihr zu, ohne sie zu unterbrechen.
    »Sie wurde zur Mutter aller anderen Rauchgeschöpfe. Wie das vor sich gegangen ist, kann ich dir leider nicht sagen. Aber der Grokh-ner-Tokh hat dabei wohl eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt. Ich habe noch nie gehört, dass sich die Nirithen damit brüsten, die erste Rasse dieser Welt zu sein. Im Gegenteil, sie verübeln es den Ye-arre nicht einmal, dass die allenthalben behaupten, sie seien die ersten und bevorzugten Kinder des Schöpfers. Worauf die Nirithen jedoch sehr stolz sind, das ist die Tatsache, dass sie dem Schöpfer geholfen haben, aus Funken und Schatten die Welt Hara zu schaffen. Will man ihnen glauben, dann haben sie noch jenen Fremdling gesehen, der sich unsere ganze irrsinnige Welt ausgedacht hat.«
    »Und? Glaubst du das?«
    »Ehrlich gesagt, habe ich mir diese Frage noch nie ernsthaft gestellt. Was spielt es auch für eine Rolle? Aber selbst wenn sie dem Schöpfer geholfen haben – besonders geschickt haben sie sich dabei nicht angestellt. Sonst hätten sie verhindert, dass die Magie in zwei Aspekte zerfällt. Da kannst du schließlich auch gleich einem Menschen Herz und Rückgrat herausreißen – und ihn dann vor die Wahl stellen, was von beidem er wiederhaben will. Glaub mir, noch heute bezahlen wir für diese Nachlässigkeit.«
    Mein durchtriebenes Grinsen entging ihr nicht.
    »Erspar mir deinen Sarkasmus, Grauer! Selbst deiner zugewucherten Visage lese ich nämlich ab, was du gerade denkst. Aber ihr könnt nicht immer alles nur uns, die ihr bloß verächtlich als Verdammte bezeichnet, anlasten. Wenn du meinst, alles sei eitel Sonnenschein gewesen, bevor wir auf den Plan getreten sind, dann irrst du dich gewaltig. Von dem, was sich vor dem Großen Niedergang zugetragen hat, ist zwar nur wenig bekannt – aber selbst das reicht aus, um zu begreifen, dass unsere Taten nicht mehr als eine Maus verglichen mit einem Berg sind. Denn in Zeiten, die weit vor unser aller Geburt liegen, gab es jedes Jahr Millionen von Toten.«
    »Nur entschuldigt das euer Verhalten nicht.«
    »Lass uns besser wieder auf die Nirithen zurückkommen«, sagte Typhus seufzend. »Ihre Zahl ist nicht sehr groß, auch wenn ich sie nicht exakt beziffern kann. Auf alle Fälle wird sie aber jedes Mal kleiner, wenn eine dieser Rauchfrauen stirbt, denn diese Rasse wächst nicht nach. Früher oder später wird sie also aussterben. Allerdings glauben die Nirithen an die Legende, dass ihre Zahl wieder zunimmt, sobald der Grokh-ner-Tokh erwacht und seine Flamme ausspuckt. In den letzten Jahrtausenden hat dieser alte Stinker aber lediglich Asche ausgespuckt. Damit ist er für sie ungefähr so hilfreich wie Rowan bei Friedensverhandlungen. Nein, eher wird der schweigende Berg einen Ton von sich geben, als dass der laut singende ihr Vertrauen belohnt.«
    Ich schielte zu den Wolken hinauf. Bestimmt würde es gleich wieder Asche regnen. Und tatsächlich, eine Minute später … Typhus fluchte und wickelte sich den Schal sofort wieder vor Mund und Nase.
    »Ich hasse diese Gegend!«
    »Du liebst sowieso nichts«, konterte ich, während ich meinen Schal ebenfalls hochzog.
    Sie zuckte zusammen, als hätte ich sie geschlagen.
    »Früher habe ich das schon …«, sagte sie widerwillig. »Aber heute? Stimmt, heute liebe ich nichts und niemanden mehr …«
    »Ich hätte nie gedacht, dass du das zugibst«, bemerkte ich ernst.
    Sie schwieg eine ganze Weile, brachte das Gespräch dann aber wieder auf die Nirithen: »Sie verehren den Grokh-ner-Tokh wie einen Gott. Sie halten den Vulkan für ein vernunftbegabtes Wesen. Sie sind aus ihm hervorgegangen und gehen auch wieder in ihn ein, wenn sie sterben. Du hast doch die drei Spitzen gesehen, oder?«
    »Die sehen aus wie Frauengesichter.«
    »Die Legenden der Nirithen behaupten, dass der Schöpfer diese Welt aus einem Schatten geschaffen habe. Das Gesicht derjenigen, der er gehört hat, ist für immer in den Stein gebannt.«
    »Aber es sind drei Gesichter. Und sie sind völlig unterschiedlich. Wer sind die beiden anderen Frauen?«
    »Keine Ahnung. Darüber habe ich nie etwas gelesen.«
    »Sind die Nirithen eigentlich mit Magie vertraut?«
    Die Asche segelte jetzt

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