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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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nicht mehr auf uns herab, sodass wir gleich wieder besser durchatmen konnten.
    »Du meinst, ob sie Zauber wirken können? Nein, das können nur Menschen und bis zu einem gewissen Grad die Hochwohlgeborenen. Trotzdem sind die Töchter der Äschernen Jungfrau mit etwas vertraut, das sich als Magie bezeichnen ließe. Angeblich soll sie gar nicht mal übel sein. Mit dem dunklen oder lichten Funken kann sie aber wohl kaum mithalten. Magisch droht Mithipha von ihnen also keine Gefahr.«
    Sie kramte in ihrer Tasche, holte einen runzligen gelben Apfel hervor, teilte ihn kurzerhand in zwei Hälften und hielt mir zu meiner schier grenzenlosen Verblüffung die eine hin.
    »Ist der vergiftet, oder was?«, stichelte ich, nahm das Angebot dann aber doch an und bedankte mich sogar.
    »Als ich noch ein kleines Mädchen war und im Regenbogental lernte, wuchsen dort im Garten unzählige solcher Äpfel. Ich habe sie sehr geliebt. Damals. In diesem anderen Leben … Sag mal, ist unser Ritter eigentlich befördert worden?«
    Ihre Art, mit der Schnelligkeit eines Flohs von einem Thema zum nächsten zu springen, trieb mich manchmal fast zur Weißglut.
    »Würde dir das missfallen?«
    »Unsinn!«, fuhr sie mich an. »Ich mache mir nur Sorgen um seinen hübschen Kopf. Gewisse Personen begehren den schließlich noch immer.«
    »In der Zwischenzeit haben sie doch sicher längst jemand anders mit Silberhaar gefunden …«
    »Nicht ausgeschlossen. Trotzdem sollte er vorsichtig sein. Denn ich bin mir sicher, dass sie Korunn nicht nehmen werden, solange der Koloss steht. Mir kann das allerdings nur recht sein.«
    »Was soll das denn nun schon wieder heißen?«
    »Solange sie noch mit der Hauptstadt beschäftigt sind, rühren sie mich nicht an. Aber wenn sie siegen, wird Alenari mich suchen. Und Shen übrigens auch. Das Geheimnis der Wegblüten zu kennen ist mindestens so viel wert wie der Sieg über dieses riesige Land.«
    Mit einem Mal zuckte sie zusammen und sprang auf.
    »Komm mit!«, verlangte sie. »Sofort!«
    Ohne ein weiteres Wort zu sagen, stürmte sie den Hang hinunter. Ich schrie Dreiauge zu, er solle den Befehl übernehmen und eilte Typhus nach, völlig schimmerlos, worum es überhaupt ging.
    »Was beim Reich der Tiefe hast du vor?«, fragte ich, sobald ich sie eingeholt hatte.
    »Ich habe Markierungen an der Straße aufgestellt«, antwortete sie mir, während sie weiterlief. »Sie spüren den Funken. Eine hat sich gerade gemeldet. Vor einer Minute ist eine zweite zerstört worden. Es will uns also jemand einen Besuch abstatten!«
    »Wer? Nekromanten?!«
    »Schlimmer noch! Viel schlimmer! Eine Schreitende.«
    Ohne viel Federlesens schnappte sie sich irgendein Pferd. Der Soldat murrte zwar ungehalten, aber als er den
Glimmenden
erkannte, erhob er keine weiteren Einwände gegen unser eigenmächtiges Vorgehen.
    Wir trieben die Pferde zu einer Schlucht voller Obsidiansäulen.
    »Willst du sie irgendwie aufhalten?«, keuchte ich.
    Sie sah mich nur finster an, ich las die Antwort aber in ihren Augen.
    »Glaubst du etwa wirklich, ich würde zulassen, dass du sie tötest?!«, fragte ich.
    »Du erliegst ja wohl nicht dem Wahn anzunehmen, du könntest mich davon abhalten«, parierte sie kalt. »Falls doch, solltest du kurz darüber nachdenken, welche Gefahr sie für Shen und Rona bedeutet. Außerdem wird niemand von uns dreien seine Gabe einsetzen, solange die Dame Schreitende in der Nähe ist. Denn sie würde den Funken erkennen.«
    »Diese Frau kann während des Kampfes Hunderte von Soldaten retten.«
    »Verteidige du sie nur«, spie Typhus verächtlich aus. »Nein, diese Frau würde Shen und Rona töten. Weil sie Verräter und Abtrünnige sind. Aber das lasse ich nicht zu!«
    Bevor ich ihr noch widersprechen konnte, schob sie ein weiteres Argument hinterher: »Bedenke auch Folgendes: Wie viele Leben können drei Menschen retten, die auch nur ein wenig mit der Magie des Gegners vertraut sind? Und wen möchtest du in dieser Schlacht an deiner Seite haben? Diejenige, die den Jungen jederzeit umbringen kann, weil er sich mit etwas besudelt hat, was sie nicht versteht? Oder mich, die ich Mithipha etwas entgegenzusetzen habe und sie in- und auswendig kenne?«
    »Wozu brauchst du mich dann?«
    »Stimmt, im Grunde kann ich auf dich verzichten«, gab sie zu. »Also, zieh ruhig ab. Nutzen wirst du mir eh nicht. Im Gegenteil. Du würdest nur an Gewissensbissen leiden und mich von meinem Tun ablenken. Schon erstaunlich: ein Gijan mit

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