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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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ich nicht so schnell aufzugeben gedenke … Leider ist das Ganze aber kein Scherz. Ein paar unbesonnene Vulkane im Rücken sind nicht gerade wünschenswerte Verbündete.«
    »Es ist der beste Ort, um die Schlacht auszutragen, das weißt du genauso gut wie ich«, entgegnete ich, während ich die Asche von meiner Jacke klopfte. »Außerdem stehen die Nirithen auf unserer Seite. Und die Äscherne Jungfrau …«
    »San-na-kun war schon immer verrückt!«, schnaubte Typhus. »Ehrlich gesagt, frage ich mich noch heute, was sie veranlasst hat, im Krieg der Nekromanten so lange neutral zu bleiben.«
    »Sprich etwas leiser«, bat ich.
    »Quatsch!«, meinte sie leichthin. »Uns hört eh niemand, dafür habe ich gesorgt. Es stimmt, die Nirithen sind eine brauchbare Unterstützung in der Schlacht, aber nicht gegen Zehntausende von Soldaten. Selbst diese Rauchwesen werden durch die schiere Masse schlicht und ergreifend zerquetscht werden.«
    »Scheint mir bei Rauch nicht gerade leicht zu sein«, widersprach ich.
    »Oh«, hielt Typhus mit einem vieldeutigen Lächeln dagegen, »eine Schlaubergerin wie Mithipha wird eine Möglichkeit finden, den Rauch mit dem Wind davontragen zu lassen.«
    Ich stieß bloß ein verächtliches Schnauben aus.
    »Du glaubst mir nicht?«, fragte Typhus.
    »Aber gewiss doch … Ihr habt ja alle jede Menge Erfahrung auf dem Buckel. Nur kann ich mir trotzdem nicht vorstellen, wie jemand die Nirithen vernichten will.«
    »Mit dem dunklen Funken ist das kein Problem«, klärte sie mich grinsend auf. »Wasser beispielsweise macht Rauch den Garaus.«
    »Spar dir deine Witze.«
    »Das ist kein Witz. Der Skulptor hat sich – vielleicht aus Neugier, vielleicht in böser Absicht – mit der Frage beschäftigt, wie man die Nirithen töten könnte. Am Ende hat er einen recht aufwendigen Zauber entwickelt, die Wasserklinge. Die vernichtet die Nirithen genauso zuverlässig wie der Funkentöter Talki.«
    »Kannst du diesen Zauber wirken?«
    »Stell dir vor, ja, das kann ich«, antwortete sie. »Ich wäre sogar bereit, ihn dir vorzuführen, aber ich fürchte, er würde diesen lieben Ameisenhaufen aufstören.«
    Sie deutete auf den Grokh-ner-Tokh.
    »Man würde mich in Stücke reißen, bevor ich auch nur erklären könnte, dass es sich lediglich um eine harmlose Vorführung handelt, nicht um einen Angriff. Die Nirithen erinnern sich nämlich noch hervorragend daran, wie Ghinorha sie einst in Stücke gerissen hat.«
    Sie sah mich erwartungsvoll an, aber ich enttäuschte sie, indem ich nur völlig ungerührt sagte: »Ich wusste gar nicht, dass Ghinorha mit diesem Volk aneinandergeraten ist.«
    »Nach den Kämpfen in den Sümpfen der Ödnis gab es Scherereien mit der Äschernen Jungfrau. Seitdem heißt es, wir hätten die einst blühende Landschaft in diese triste Steinwüste verwandelt.«
    »Was ihr aber nicht habt?«
    »Nur teilweise«, gestand sie lächelnd. »Im Norden von Bragun-San gab es früher tatsächlich Gärten. Während des Kriegs wurden sie zerstört. Aber die Täler um den laut singenden Berg herum sahen schon immer so aus wie heute. Gefallen dir die Nirithen?«
    »Kann ich noch nicht sagen. Sie machen mich neugierig, das ja. Übrigens bringe ich Männlein und Weiblein bei ihnen immer durcheinander.«
    »Ach was!«, sagte Typhus und brach in schallendes Gelächter aus. »Manchmal habe ich wirklich den Eindruck, du seist vom Mond gefallen! Hat deine Frau dir denn nie etwas über dieses Volk erzählt? Es würde mich jedenfalls wundern, wenn Ghinorha ihr diese Geschichte nicht anvertraut hätte, so schlecht, wie diese Rasse auf uns sogenannte Verdammte zu sprechen ist.«
    »Ich habe Lahen ja auch nie danach gefragt«, brummte ich. »Was ist überhaupt so lustig an dieser ganzen Sache?«
    »Gut, mein Freund, kläre ich dich darüber auf«, brachte sie bedeutungsvoll hervor. »Alle Nirithen sind Weibchen.«
    »Aber wie …?«
    »Überhaupt nicht!«, rief sie aus und sah theatralisch zum wolkenverhangenen Himmel hoch. »Bei allen Sternen Haras, mit was für einem Hinterwäldler gebe ich mich überhaupt ab?! Aber sei’s drum. Du magst ruhig an meinem Wissen teilhaben. Also, die Nirithen sind die erste Rasse dieser Welt. Zumindest lassen sich ihre Chroniken dahingehend auslegen. Diese alten Vetteln gab es bereits, bevor der Westliche Kontinent entstanden ist. Sie sind in unsere Welt gekommen, als diese noch unvollendet war. Ihren Legenden nach war Hara damals ein blasser Abklatsch dessen, was wir heute vor

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