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 Sturm im Elfenland

Sturm im Elfenland

Titel: Sturm im Elfenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances G. Hill,
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meine Gefolgsleute mit uns abreisen lässt. Nachdem ihr uns in dieser anderen Angelegenheit geholfen habt.«
    Jetzt war es Trond, der laut mit den Zähnen knirschte. Er warf Auberon einen mörderischen Blick zu, schnappte das Messer vom Tisch und ging damit hinüber zu einem jüngeren Zwerg, der uns schon die ganze Zeit über mit wachen braunen Augen interessiert musterte.
    Ich beugte mich zu Auberon und hauchte: »Wird er uns glauben?«
    »Er tut es bereits«, erwiderte mein König. »Sieh ihn dir an.«
    Ich folgte seinem Rat. Trond Hammerschlag stand da wie ein gespannter Bogen, während sein Magier das Messer in beiden Händen hielt und mit gesenktem Kopf zu lauschen schien. Endlich blickte er auf und nickte.
    Trond stieß einen lauten Fluch aus, der alle Gespräche verstummen ließ. Er riss dem jungen Magier das Messer aus der Hand und stürmte mit ausgreifenden Schritten zu uns zurück. Einen winzigen, erschreckten Augenblick lang befürchtete ich, er würde es gegen meinen König wenden, da steckte es schon bis zum Heft in der Tischplatte neben Auberons Arm. Der zuckte nicht einmal mit den Lidern. »Also?«, sagte er nur.
    Trond ließ sich schwer atmend in seinen Sitz fallen und stemmte die Hände gegen die Stirn. Ich warf einen Blick zu den Beratern hinüber, die nun alle den jungen Zwerg umringten. Er schien ihnen zu berichten, was er entdeckt hatte, und ich sah, wie einige mörderische Blicke in unsere Richtung schossen. Falls Trond sich nun entschied, uns die Angelegenheit übel zu nehmen, standen die Chancen für uns schlecht, noch einmal das Tageslicht zu erblicken.
    Endlich hob der Zwergenkönig den Kopf. »Du gerissener Hundesohn«, sagte er. »Du hast deinen Bubenstreich schlau eingefädelt, König der Elfen. Ich werde dir deine Gefolgsleute ausliefern. Und wir werden gemeinsam gegen die Schöpfer der Dämonentore vorgehen.« Er starrte Auberon an, und ich glaubte, Funken aus seinen Augen sprühen zu sehen.
    Dann donnerte Trond Hammerschlag, der König der Zwerge, seine Faust auf den Tisch, dass unsere Becher einen erschreckten Satz machten, und dröhnte: »Jetzt aber lasst uns an die Arbeit gehen. Ich habe es eilig, Sverre Eisenhand wieder an meiner Seite zu sehen!«
    Und mit diesem Ruf, in dem sich Freude und Ärger mischten, rief er seine Gelehrten an unsere Seite und enthüllte den Spiegel.

Kapitel 10

    Aindru lief nach seinem Unfall einige Tage mit einem Verband herum und tat sich, wie Alana fand, damit ganz schön wichtig. Er erzählte allen, die es hören wollten (oder auch nicht), wie es ihm gelungen war, unter Einsatz seiner eigenen Gesundheit und körperlichen Unversehrtheit einen Brand zu löschen, der durch eine unbemerkt umgefallene Kerze in der Bibliothek entstanden war. Alana fand die Geschichte ziemlich löchrig. Wer sollte ausgerechnet in der Bibliothek eine Kerze herumstehen lassen? Jeder im Haus benutzte Feenlicht, das kalt war und nichts in Brand setzen konnte, noch nicht einmal das allertrockenste Papier. Und selbst, wenn das der Fall war: Wo waren die Anzeichen des Feuers, das dort gewütet hatte? Wo waren verbrannte oder angesengte Bücher, Tische, Wände, wo war Ruß oder Brandgeruch?
    Aber Aindrus Geschichte war so dramatisch ausgeschmückt, dass offenbar niemand sich eine dieser naheliegenden Fragen stellte.
    Erramun hatte zwei Tage nach dem Unfall sein Bündel gepackt und war davongeritten. Mehrmals im Jahr pflegte er für ein paar Tage oder auch länger zu verreisen, und wenn er wiederkehrte, hatte er etliche wertvolle oder seltene neue Bücher für die Bibliothek in seinem Gepäck und einen Haufen interessanter Geschichten darüber, wie es ihm gelungen war, ihrer habhaft zu werden.
    Alana hatte also Zeit, die sie mit Ivaylo bei Sverre Eisenhand verbringen konnte. Ihrem Bruder und Garnet erklärte sie, dass Erramun ihr für seine Abwesenheit aufgegeben hatte, die Zwergensprache zu erlernen.
    Sie sorgte sich nicht, dass einer von beiden sie zu diesem Unterricht würde begleiten wollen. Aindru interessierte sich für kaum etwas, das nicht das Gebiet der Heilkunde berührte, und Garnet fand es überspannt und unsinnig, eine Sprache erlernen zu wollen, die man niemals würde anwenden können.
    »Komm doch lieber mit zum Herbstmarkt«, lockte sie. Alana wurde beinahe schwach. Der Herbstmarkt war die größte Attraktion der Umgebung. Händler kamen von überall dafür angereist, sogar aus den Städten der Menschen. Es gab nichts, was auf dem Herbstmarkt nicht angeboten wurde:

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